04.
2014
Dominik Hasek winkt
Ich sitze in einem gepolsterten Sessel. Gespannt schaue ich auf den grossen Video-Würfel über dem Spielfeld und sehe das Tor, das soeben gefallen ist, aus mehreren Kamera-Perspektiven noch einmal in der Wiederholung. Perfekt. Ich widme mich wieder dem Spiel. Beim nächsten Unterbruch wird ein Video eingespielt - ein Baseball-Highlight aus der Vergangenheit wird gezeigt. Dann zoomt die Kamera im Stadion auf den Helden von damals, der heute im Publikum ist. Beifall brandet durch das Rund, man erinnert sich gerne zurück. Der Held winkt grosszügig ins Publikum und strahlt.
Das war im Januar. Ich sass im New Yorker Madison Square Garden bei Spiel der New York Rangers gegen Mark Streits Philadelphia Flyers. Und als Unihockey-Verrückter zog ich wie immer den Vergleich - wie toll wäre es, wenn so etwas auch im Unihockey möglich wäre.
Ich sitze in einem gepolsterten Sessel. Gespannt schaue ich auf den grossen Video-Würfel über dem Spielfeld und sehe das Tor, das soeben gefallen ist, aus mehreren Kamera-Perspektiven noch einmal in der Wiederholung. Perfekt. Ich widme mich wieder dem Spiel. Beim nächsten Unterbruch wird ein Video eingespielt - von Tschechiens Eishockey-Olympiasieg 1998 in Nagano. Dann zoomt die Kamera im Stadion auf den Helden von damals, der heute im Publikum ist - Torhüter Dominik Hasek. Beifall brandet durch das Rund, man erinnert sich gerne zurück. Hasek zupft seinen Pulli zurecht, steht auf, winkt grosszügig ins Publikum und strahlt. Das gleiche Spiel wiederholt sich später noch mit Speerwurf-Olympiasiegerin Barbora Spotakova.
Das war am 13. April dieses Jahres. Ich sass in der Prager O2-Arena beim tschechischen Superfinale zwischen Vitkovice und Tatran Stresovice. Als Unihockeyverrückter dachte ich: Wow, so etwas ist also tatsächlich auch in unserem Sport möglich.
Ich freue mich schon jetzt auf die nächste NLA-Saison in der Schweiz und das Superfinale im Klotener Schluefweg. Der ist zwar nicht ganz so pompös wie der Madison Square Garden oder die O2-Arena. Aber ein Videowürfel ist vorhanden. Bequemere Sitze als in sämtlichen Schweizer Unihockeyhallen ebenfalls. Ein würdiger Ort für die Entscheidung einer Meisterschaft - und eine Location, die auch zum Spielbesuch einlädt, wenn man nicht gerade per Zufall Mitglied eines Finalteilnehmers ist.