27.
02.
2013

Kiitos Petteri

Voneschen Reto

Von: Voneschen
Reto


Im Grunde war es nur noch eine Vollzugsmeldung. Nachdem letzte Woche bekannt wurde, dass Petteri Nykky dem finnischen Verband abgesagt hatte, war eigentlich klar, dass er bei swiss unihockey verlängern wird. Über die Gründe kann spekuliert werden. Mit Sicherheit hat Nykky den Abgang in Finnland vor zwei Jahren nicht vergessen. Er wäre gerne geblieben und wollte eine neue Mannschaft aufbauen. Die finnischen Verbandsfunktionäre wollten aber den etwas pflegeleichteren Assistenten Petri Kettunen als Headcoach. Böse Gerüchte sagen, dass der eigenwillige und charismatische Nykky einigen Verbandsbossen zu mächtig wurde und zu oft nur der Name Nykky in den Medien zu lesen war.

Sicher hat bei Nykkys Entscheidung auch das Abschneiden der Schweiz an der WM mitgespielt. Ein Winner wie Nykky kann nicht mit einem dritten Rang ein Projekt beenden. Der Satz «I played a bronce medal game once. I will never do this again» (Ich habe nun einmal ein Bronzespiel gespielt. Ich werde das nie mehr machen) hallte mir nach dem Interview am Rande der Mobi-Games noch lange im Ohr. Trotzdem war ich skeptisch, ob er wirklich bleibt. «Would you like to work more for less money)» (Würdest du mehr arbeiten für weniger Geld?) hallte ebenfalls lange nach. Auch die vielen Abmeldungen vor den Länderspielen in Yverdon-les-Bains dürften ihm zu denken gegeben haben.

Auswahlchef Mark Wolf hat aber scheinbar genug Geduld und Argumente gehabt, dass Nykkys Entscheidung «Pro Schweiz» ausgefallen ist. Den entscheidenden Fehler machten die Finnen wohl, als sie Nykky eine Frist zur Entscheidung setzten. Da war das nächtelange Verhandeln von Wolf definitiv die bessere Strategie. Sehr zu Bedauern ist aber, dass Jussi Jäntti nicht mehr dabei ist. Kaum einer in der Unihockeyszene kann ein Spiel besser analysieren als Jäntti. Mit Samu Kuitunen folgt da aber auch ein guter Mann, der schon im WM-Projekt involviert war.

Gespannt bin ich auch, was der Nebensatz «ebenfalls noch ungeklärt, sind allfällige weitere Aufgabengebiete von Nationaltrainer Nykky im Auswahlenbereich von swiss unihockey» auslösen wird. Werden die U-Nationalteams auch eingefinnischt? Oder wird ein Scouting wie in Finnland eingeführt? Ebenfalls gespannt bin ich, wer zweiter Assistent neben Kuitunen wird oder bleibt. Entscheidend dabei, ob Heikki Luukkonen weiter in der Schweiz bleibt oder zurück nach Finnland geht. Falls er geht, wäre Akseli Ahtiainen von Alligator Malans der beste Mann. Er weiss, wie Nykky denkt - hat unter ihm noch gespielt und war zusammen mit ihm Trainer - und kennt die Schweizer Unihockeyszene mittlerweile bestens. Leider hat er seinen Vertrag bei Malans noch nicht verlängert. Und auch in Finnland hat sich rumgesprochen, dass «Aksu» in den letzten beiden Jahren sehr gute Arbeit abgeliefert hat.

Wichtig wird aber vor allem sein, dass die SML-Teams auch hinter Petteri Nykky stehen. Er ist der beste Mann für den Nationaltrainerposten, zumindest aus sportlicher Sicht. Ja, kommunikativ hat er Steigerungspotenzial. Es kann nicht sein, dass zuerst abgemacht wird, dass alle Nicht-WM-Teilnehmer informiert werden über den definitiven Kaderentscheid und danach am Tag der Bekanntgabe des Kaders alle vor dem PC hocken. So viele potenzielle Auswahlspieler hat die Schweiz nicht, als dass da einige vergrault werden können. Aber gleichzeitig muss auch gesagt werden, dass halt nur 20 an die WM durften und die vielzitierte Professionalität auch bedeutet, dass so ein Entscheid sportlich entgegen genommen wird. Nur vierjährige Kinder täubelen. Und für Natispieler heisst es eben auch, dass nicht alles sieben Mal erklärt werden muss. Mitdenken ist erlaubt. Wir sind hier nicht beim Militär.

Und ja, Nykky ist kein einfacher Typ. Er hat eigene Vorstellungen vom Trainingsbetrieb. Und vom profihaften Leben als Amateur. Und den Prioritäten im Leben. Aber er weiss wie Titel gewonnen werden. Nur das zählt. Finnland baut derzeit ein neues Nationalteam auf, die Tschechen ebenso. Die Chancen für den Finaleinzug in zwei Jahren stehen gar nicht so schlecht. Nykkys Weg mit Finnland hat auch mit einer Enttäuschung begonnen. Den WM-Final 2006 im Globen verloren die Finnen nach der umstrittenen Strafe gegen «Haarzupfer» Peik Salminen. Für Nykky und seine Finnen Antrieb genug, in den nächsten zwei Jahren noch mehr Gas zu geben. 2008 gabs dann erstmals Gold. Kivilehtos Scheisstor sollte den Schweizer Internationalen genauso Motivation sein.

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Auf die Saison wird es drei neue Regeln geben. So zumindest kann man das auf (sehr) einschlägigen Websites (vermutlich ist hier der Plural schon falsch) lesen. Eigentlich ist... Cool, vernünftig und dämlich

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