18.
04.
2013

Lösungen gesucht

Voneschen Reto

Von: Voneschen
Reto

Am Samstag führte unihockey.ch der Weg wieder einmal ans SM-Finalen in Malmö. Auch wenn es abgedroschen tönt: Der Anlass ist immer wieder beeindruckend. Eine Halle, die bis zu 15000 Personen Platz bietet (bei Konzerten), eine Show vor, nach und während der Partie mit Feuerwerk, dröhnenden Boxen, Live-interviews, Wiederholungen auf dem Videowürfel und ähnlichem mehr. Und «natürlich» wurden auch beide Finalspiele live auf dem Privatsender TV4 übertragen. Da die Exklusivrechte gewährt werden sollten, gabs auch keinen Livestream. Wer den SM-Finalen sehen will, der muss fast nach Malmö gehen - oder TV4 abonnieren. Die Reaktionen unserer Reisegruppe waren sehr positiv, gut möglich, dass wir auch nächstes Jahr eine Leserreise anbieten.

Der Wechsel am Sonntag von der grossen Malmö-Arena zur Lust-Halle in Maienfeld war aber sehr abrupt. Immerhin hatte ich noch mehr Glück als Kollege Keller. Die Lust war beim Männer-Final zumindest proppenvoll, was vom Frauen-Finalspiel in der Zürcher Hardau definitiv nicht gesagt werden konnte. Statt Lounge im zweiten Oberdeck und bester Sicht aufs Spielfeld, hiess es für die Journis wieder, ab in die Ecke. Immerhin gabs ein kleines Podestli diesmal, etwas erträglicher wurde die Sicht so. Für die Zuschauer hiess es, statt Polstersitzli wieder Holzbank, statt rasch beim Burgerstand vorbeigehen, Anstehen vor dem Büffet.

«Ewig die Leier vom einzelnen Finalspiel», werden einige wohl wieder aufstöhnen. Wenn man den Anlass wieder mal live gesehen hat, dann kommen automatisch die Gedanken auf, «wäre das bei uns nicht auch möglich.» Interessant auch die Diskussionen in Schweden. Jeder ist sich einig, dass sportlich eine Playoff-Serie die deutlich bessere Variante wäre. Auch finanziell wäre eine Playoff-Serie für jeden Verein interessanter. Teams wie Storvreta und Warberg haben 2000 und mehr Zuschauer bei Heimspielen. Über allem steht aber der Gedanke: «Wir müssen uns einmal pro Jahr präsentieren.» Einmal pro Jahr kann sich Innebandy von seiner besten Seite zeigen und die Innebandy-Familie zu einem gemeinsamen «Fest» aufrufen. Das Geld müssen die Vereine in den Viertel- und Halbfinals machen. Über 10000 Zuschauer kamen, also ungefähr gleich viel wie am WM-Finaltag im Zürcher Hallenstadion.

Unser Aprilscherz mit der Verlegung von Spiel 7 ins Davoser Eisstadion war nicht so abwegig. Das haben auch einige bemerkt. Der Vorstand von Alligator Malans hat tatsächlich Ende März getagt und nach Alternativvarianten zur Lust-Halle gesucht. Das Problem: In der näheren und weiteren Umgebung der Bündner Herrschaft gibt es weder eine Eishalle, noch eine grosse Mehrzweckhalle. Die Eishalle in Chur war schon von den Kastelruther Spatzen belegt. Der Vorschlag, der danach Floorball Köniz gemacht wurde, war speziell: Die Spiele 6 und 7 sollten in der Zürcher Saalsporthalle ausgetragen werden. Köniz winkte wegen des späten Zeitpunkts der Anfrage aber im vornherein ab.

Grundsätzlich gefällt mir der Gedanke. Es kann nicht sein, dass entscheidende Spiele wie am Samstag in Köniz bereits gut eine Woche vor Spielbeginn ausverkauft sind und die Zuschauer schon eine Stunde vor Anpfiff in der Schlange stehen müssen, da nur ein Eingang geöffnet wird - durch den sich im Übrigen auch die Spieler zwängen müssen - und danach per Speakerdurchsage aufgefordert wird, «rutscht zusammen, es warten noch viele draussen.» Noch viel weniger kann sein, dass im Falle einer Finalissima ad-hoc ein Vorverkauf über Nacht gestartet werden muss und maximal 1150 Zuschauer ein Finalspiel sehen können. Solche Zeiten müssen der Vergangenheit angehören.

Da sich ein einzelnes Finalspiel in den nächsten Jahren wohl nicht realisieren lässt, müssen Alternativen gesucht werden, so wie es Alligator gemacht hat. Spätestens die Spiele 6 und 7 müssen zwingend in Hallen gespielt werden, die mindestens 2000 Zuschauer passen. Besser noch die ganze Finalserie. Ansonsten gibt sich Unihockey der Lächerlichkeit preis. Proppenvolle Festhütten sind nett, das Ziel müssen aber volle Hallen sein. Wer keine solche Halle hat, muss dies vor Saisonbeginn melden und das Nationalliga-Komitee - möglicherweise mit Unterstützung von swiss unihockey - reserviert dann eine Halle wie die Saalsporthalle.

Überlegenswert fände ich auch die Variante, dass eine Art «Mini-Finalspiel» organisiert wird. Heisst, das Finale in zwei Partien (Hin- und Rückspiel) an einem Wochenende auszutragen. Das Hinspiel gehört dem tiefer Rangierten in der Qualifikation, das Rückspiel dem höher Platzierten. So hat jeder Finalist die Chance auf ein Finalspiel vor 3000 Zuschauern, statt wie bisher minimal zweimal 1000. So müsste auch ein ähnlicher Gewinn generiert werden können, wie in den jetzigen Finalspielen. Es könnte auch der Spielplan in die Länge gezogen und nicht mehr bis zu neun Spiele im Januar ausgetragen werden. Der Wert - und die Zuschauerzahlen - der Halbfinals würde so auch steigen. Denn das Publikum kommt dann, wenn es um etwas geht. Je kürzer die Finalserie, umso wichtiger die Halbfinals.

Bergfloh 188.61.77.56

19:06:32
18. 04. 2013
Schade das die Idee mit der Saalsporthalle nicht geklappt hat. Wieso geht Köniz nicht in die Wankdorfhalle? Die Idee mit Hin- und Rückrunde finde ich nicht schlecht. Für das einzelne Finalspiel bin ich immer noch skeptisch. Nicht einmal die WM Halbfnials haben wir ausverkauft gekriegt.
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