05.
02.
2014

#sochiproblems

Voneschen Reto

Von: Voneschen
Reto

Die Berichte, die derzeit die Medienschaffenden aus Sochi (oder wahlweise Sotchi oder Sotschi geschrieben) senden, lassen aufhorchen. (Noch?) nicht fertiggestellte Hotels, stundenlange Wartezeiten, Sportstätten, die wohl erst in letzter Sekunde bereit sind. #sochiproblems dürfte wohl zum Hashtag des Jahres werden. Unter diesem können die bisherigen Pannen auf Twitter nachgelesen werden. Kollege Kirchhofer von der «Berner Zeitung» schaltete heute Bilder von seinem Hotelzimmer auf. Auf dem Boden Farbe, die Minibar noch zum selber fertig basteln, die Lampe ohne Glühbirne, Internet und Heizung fehlen gänzlich, die Möbel in der Hotellobby noch in den Einzelteilen. Und das beim grössten Sportanlass des Jahres. Andere vermeldeten, dass kein Wasser fliesse oder ihr Hotel gar nicht stehe und nun fieberhaft nach Ersatz gesucht werde. Weitere «Schauernachrichten» werden folgen. Es bleibt einfach zu hoffen, dass die sportlichen Wettbewerbe nicht darunter leiden. Erfolgreiche Tourismus-Werbung sieht aber definitiv anders aus.

Nicht nach Russland, aber in ein ehemaliges Land der Sowjetunion, reiste ich vorletzte Woche. Mit der liechtensteinischen Unihockey-Nationalmannschaft gings zum WM-Qualiturnier nach Valmiera. Mehr dazu ist im nächsten Printmagazin nachzulesen. Im lettischen Hinterland waren aber keine «sochiproblems» zu vermelden. Überhaupt nicht. Okay, bis auf die Internet-Leitung im Hotel. War nur ein Team anwesend, lief alles reibungslos. Knapp noch mit zwei Teams, waren aber drei oder vier Mannschaften anwesend ging nichts mehr. Ansonsten: Nichts zu meckern. Das VOC, die Olympia-Stützpunkthalle der lettischen Basketballer, ein Traum. Drei Dreifachhallen mit flexibler Tribüne für maximal 2000 Zuschauer. Angegrenzt eine Eishockeyhalle und ein Restaurant, 200 Meter entfernt ein Vier-Stern-Hotel. Da tränen die Schweizer Augen.

In zwei Jahren findet erstmals eine Männer-Weltmeisterschaft in Lettland statt. Die Hauptprobe im Valmiera haben die lettischen Organisatoren mit Bravour bestanden. IFF-Jurychef Michael Lachenmeier erlebte eine geruhsame Woche. Helfer in Übermass, welche praktisch alle Englisch sprachen, reibungslose Abläufe, gut betreute Teams. Als sich einer unserer Spieler am Knie verletzte und am nächsten Tag nach Hause fliegen wollte, war der Privattransport nach Riga (rund eine Stunde entfernt) kein Problem. Und das morgens um 6 Uhr. Nur in einem Punkt waren die Letten äusserst penibel. Jedes Team durfte täglich nur eine Stunde in der Halle trainieren. Auch vor dem ersten Training am Morgen wurde keine Ausnahme gemacht. Ein etwas bizarres Bild, wenn eine Mannschaft gebannt an der Bande eines freien Felds steht und wartet bis die Hallenuhr endlich 9 Uhr anzeigt. Klar, jammern auf hohem Niveau. Bei früheren Weltmeisterschaften kam es ja auch schon vor, dass die Trainingshallen von lokalen Vereinen belegt waren...

Ob der Entscheid, bis auf den Ausrichter der nächsten WM alle Nationalmannschaften in die Qualifikation zu schicken, ein geschickter war, kann lange diskutiert werden. Für die Schweiz war die Quali in Bratislava eine Pflichtübung. Alle Clubtrainer dürften aufgeatmet haben, dass sich kein Spieler verletzt hat. Aus eigener Erfahrung kann ich mittlerweile sagen, dass Spiele - wie im Falle von Liechtenstein - gegen die Top-Nationen Norwegen und Lettland zwiespältige Erfahrungen sind. Klar, es ist nett einmal gegen die Stars der Szene anzutreten. Aber wenn man, wie im Falle unseres Spiels gegen Norwegen, schon drei Partien in drei Tagen in den Beinen hat, dann ist der Spassfaktor sehr klein, wenn man 60 Minuten dem Ball nachschaut. Norwegen spulte sein Pensum runter und schoss trotzdem noch 25 Tore. Die erstmals teilnehmenden Ukrainer mussten gar 38 gegen Finnland hinnehmen, Jamaica wurden 58 Tore von den nicht grad übermächtigen Kanadiern und Amerikanern eingeschenkt. Ob da die Motivation für kleine Nationen nicht eher schwindet, ist die Frage. Irgendwann möchte Unihockey auch olympisch werden. Da braucht es jede Nation. Gerade mal 30 Nationalteams spielten letzte Woche an den sechs Qualifikationsturnieren. Ich bin gespannt, ob der IFF bei seinem Entscheid bleibt.

Ich habe noch heute im Ohr, wie Matthias Hüppi in die Mikrofone von SRF brüllte: «Türkyilmaz. Türkyilmaz... Kubilay Türkyilmaz könnte die Schweiz zum Sieg schiessen in... Das Wunder von Neuenburg
Die allererste Unihockey-WM 1996 in Schweden ging noch ziemlich unbemerkt an mir vorbei. Für mich stand damals das lokale Schaffen im Verein im Vordergrund - „wer bringt am... Prager Geschichten
Die Bekanntgabe von Jyri Korsman als neuer Trainer von Floorball Köniz ab nächster Saison löste einen Schwall an Mitteilungen aus. Trainerkollegen und ehemalige Spieler... Professor Korsman
Auf die Saison wird es drei neue Regeln geben. So zumindest kann man das auf (sehr) einschlägigen Websites (vermutlich ist hier der Plural schon falsch) lesen. Eigentlich ist... Cool, vernünftig und dämlich

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6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
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10.UH Zulgtal Eagles-828.000

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