02.
10.
2009

Trainer sind anders

Battaglia Franco

Von: Battaglia
Franco

Der Wechsel vom Spielfeld hinter die Bande und damit weg aus dem Rampenlicht in den Schatten der Spieler ist ein nicht zu unterschätzender Schritt. Zum einen, weil nicht jeder gute Spieler auch gleich ein guter Trainer ist/ wird. Zum anderen weil die gesammelten Erfahrungen von unzähligen Erlebnissen mit verschiedenen Trainern nicht eins zu eins anzuwenden respektive umsetzbar sind. Warum also soll ein zurückgetretener Spieler in die Rolle desjenigen schlüpfen, den er Jahre lang kritisiert hat? Weshalb soll er die Seite wechseln und sich damit derjenigen Kritik aussetzen, die er ansonsten zu verteilen gedachte?

Für den Job des Übungsleiters braucht es ein gewisses Mass an sadistischen Zügen. Das meint die Bereitschaft seine Spieler quälen zu können. Nicht nur im physischen Bereich, sondern auch mental. Durch Kniffs und Tricks manipuliert der Trainer seine Spieler und kitzelt so das Letzte aus ihnen heraus. Immer und immer wieder. Das perfekte Spiel vor Augen schreckt er auch vor unkonventionellen Methoden nicht zurück. Sei es der „Schleifer", der „Alpenvulkan" oder als gewiefter Taktiker in psychologischer wie auch aus spielerischer Sicht. Alles kann Erfolg bringen, solange die Mannschaft es ihm abnimmt.

Ein Trainer muss aber auch Masochist sein, will er seine Arbeit mit der nötigen Intensität über längere Zeit ausüben. Wiederholung von immer Gleichem bis er sich den Mund fuselig geredet hat, gehört zum Alltag. Sich mit unzufriedenen Spielern abgeben, Kritik anhören (meist von Spielern, die eben nicht spielen), Entscheidungen rechtfertigen - meist vor sich selber und nur in seltenen Fällen vor Dritten), Gedanken über Aufstellung, Trainingsinhalt, Taktik...

Die ersten Enttäuschungen eines Neo-Trainers sind dann auch meist die gleichen, die er bereits als älterer Spieler festgestellt und bemängelt hat. Mit grenzenlosem Enthusiasmus, wie ihn Jungspunden zueigen ist, galoppiert der Neuling frohgemut in seine ersten Übungsstunden. Die Ziele, alles anders und besser zu machen, sind ambitioniert, aber aus seiner Sicht realistisch. Das Selbsterfahrene will man verbessern in der festen Überzeugung, nun die Dinge zum Guten zu wenden. Nach wenigen Tagen aber bereits holt einen die Realität wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. All die guten Vorsätze und vorgefassten Verbesserungen lösen sich in den Gesichtern der Spieler wie Rauch auf. Die guten Momente bleiben rar. Was bleibt ist die schiere Verzweiflung, dass der eingeschlagene Weg nirgendwohin führt. In Momenten, in denen man in die Gesichter seiner Spieler schaut und weiss, dass nicht vom Gesagten hängen bleibt, beschleicht einen ein mulmiges Gefühl, das irgendwo zwischen scheinbar auswegloser Situation und nackter Panik hin und her pendelt.

Warum nun aber bleibt ein Trainer seinem Posten treu? Spass kann es wohl nicht sein. Vielmehr ist es eine Mischung aus Ehrgeiz und dem Don Quichot'schen Anrennen gegen Windmühlen, das einen nicht los und den Kampf weiterführen lässt. Irgendeine Kraft treibt die Trainer an. Mehr ein inneres Feuer oder nackter Ehrgeiz. Meist aber ist es der Gaube, Unmögliches möglich zu machen.

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6.Ticino Unihockey-1430.000
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12.UHC Sarganserland-4516.000
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5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

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