16.
10.
2014

Und Tschüss

Keller Damian

Von: Keller
Damian

Die allermeisten Abo-Kündigungen unseres Printmagazins beginnen ungefähr so: „Danke für das tolle Magazin, das ich über Jahre immer gerne gelesen habe. Aber jetzt spiele ich nicht mehr, darum brauche ich es nicht mehr."

Das sind dann in der Regel die gleichen Leute, die auch ihrem alten Verein abhanden kommen. Dabei sucht dieser dringend Vorstandsmitglieder, Schiedsrichter, Trainer - Jobs, die dann oft von derzeit noch Aktiven übernommen werden müssen. Natürlich mit der entsprechenden Doppelbelastung. Auch als Zuschauer trifft man diese „Unihockey-Flüchtlinge" kaum noch an - darum bleibt der Zuschauerschnitt in den höchsten Ligen seit rund zehn Jahren praktisch konstant. Dabei müsste man ja annehmen, dass er mit dem Heer an ehemaligen Spielern, die sich weiter für ihren Sport interessieren, langsam aber sicher steigt.

Woran liegt es, dass viele über Jahre aktiv gewesene Unihockeyaner nicht nur den Stock an den Nagel hängen, sondern gleich ganz aus der Szene verschwinden? Und noch viel wichtiger: Was kann man tun, um diesem Fakt entgegen zu wirken? Muss das „Seniorenwesen" gepusht werden - und wenn ja, wie? Liegt es daran, dass die Vereine ihren zurückgetretenen Spielern keine Hallenzeiten für coole Plauschteams zur Verfügung stellen? Reicht eine alljährliche Einladung zur GV oder zu einem Spiel mit vorgängigem Apéro? Eine schöpferische Pause nach einer intensiven Karriere (mit der erwähnten Doppelbelastung) ist ja okay - aber warum kommen die Leute danach so selten zurück, ausser wenn sie selber Kinder haben, die mit Unihockey beginnen?

Es darf disktutiert werden...

Kalle 145.234.139.189

22:31:51
16. 10. 2014
Thym ernsthaft, wenigstens Zeilenumbrüche sollten bei den Kommentaren möglich sein...

Kalle 145.234.139.189

22:30:58
16. 10. 2014
Ich denke ihr überschätzt da die Fussball-Vereine. Klar, bei Super League, ev. auch Challenge League Klubs, die sehr professionelle Strukturen haben, braucht es die Ehemaligen weniger. Aber sobald man bei kleinen (Dorf-)Vereinen reinschaut, leben diese genauso von den freiwilligen Helfern, sprich den Ehemaligen. Wie aktiv da die Ehemaligen angegangen werden, kann ich nicht beurteilen, aber dort klappt das sicher besser mit dem dranbleiben am Verein. Dort brauchts genauso Juniorentrainer, Schiedsrichter etc. Ich glaube auch nicht, dass die Ehemaligen den Spielen fernbleiben, weil es sie nervt ständig wegen irgendwelcher Jobs angequatscht zu werden. Ich glaube, das Problem ist ganz grundsätzlich, dass sich von den 30'000 lizenzierten SpielerInnen 29'000 nicht mehr für Unihockey interessieren als für ihren eigenen Stock. Darum schauen sich selbst die Topspiele der NLA selten mehr als 200-300 Nasen an. Und wenn der eigene Stock dann mal am Nagel hängt, gibts halt gar nichts mehr, was die Leute an Unihockey interssiert - siehe die Abo-Kündigungen, die Thym anspricht. Und deine Hoffnung, dass sich "etwas tut, wenn die Medien einsteigen" Zibi, ist leiter utopisch. Denn in diese Richtung wird das nie passieren. Die (grossen) Medien werden nie ernsthaft auf den Unihockey-Zug aufspringen, wenn sich nicht einmal die Unihockeszene selbst wirklich für ihren Sport interessiert. Die Medien werden erst dann kommen, wenn die Hallen voll sind. Und zwar nicht bei einem Event, sondern konstant über die ganze Saison. Und voll sein heisst, jedesmal vierstellige Zuschauerzahlen auch bei einem Spiel Jets-Uster oder Grünenmatt-Thun. Aber wenn selbst Wiler-Tigers oder GC-HCR nicht mehr als 400 Zuschauer anzieht - wenns gut läuft - und eine komplette Playofffinalserie insgesamt (viel) weniger Zuschauer hat als ein schlechtbesuchtes Spiel im Letzigrund, werden weder Tagesanzeiger, 20 Minuten, Blick oder das SRF auch nur das leiseste Interesse für Unihockey aufbringen. Wir müssen unsere Hausaufgaben selbst machen. Und ich weiss wie schwierig das ist. Ich habe selbst 17 Jahre gespielt und bin seit 7 Jahren Nachwuchstrainer und es ist jedes Jahr ein Kampf nur schon zwei Assistenztrainer zu finden, damit ich nicht alles alleine machen muss... Und ich bin nicht bei einem kleinen Dorfverein, sondern bei einem NLA-Klub. Fakt ist, auch sogenannt kleine Jobs sind schnell relativ zeitintensiv und mehr als die eigene Befriedigung bekommt man selten. Ich denke, längerfristig funktioniert das Ehemaligen-Recrouting nur über wirklich interessante Incentives. Geld verdienen wir damit sicher nie, aber die Vereine müssen den Leuten, die sich engagieren die entsprechende Wertschätzung zeigen und auch ab und zu mal etwas springen lassen. Ich denke da an eine Einladung an den Superfinal nächsten Frühling, mal an einen Super-League-Match in der Region/Stadt, Vergünstigungen bei Vereinssponsoren - nicht nur 25% auf das Unihoc/Fatpipe/Salming/Zone/etc. Material. Denn nur so kann man Leute, die sich engagieren langfristig halten und einen Anreiz schaffen, neue nachzuziehen.

Zibi Floorball 46.126.231.98

19:55:57
16. 10. 2014
Pipo Gasser trifft den Nagel auf den Kopf. Ich habe das Phänomen des "nach Rücktritt wegbleibens" bei Diversen meiner Freunde beobachtet und finde es auch schade. Die ständigen Fragen nach; Wieso spielst du nicht mehr? Komm doch wieder? Möchtest du hier / da / dort helfen? sind verständlich, aber helfen dem Ganzen einfach nicht. Sportarten wie Fussball, Eishockey etc. leben auch vom Vereinsleben, trotzdem sind diese Sportarten älter und dementsprechend weiter in Ihren Strukturen. Beispielsweise als ehemaliger Fussballprofi kannst du ohne Probleme einen Profimatch anschauen gehen ohne mit Fragen bombardiert zu werden. Als ehemaliger Unihockeypro ist das bei höööchstens 600 Zuschauern an den normalen inländischen Profispielen schwieriger.. Schade, dass das noch so ist zur Zeit, aber ich kann mir vorstellen, dass sich etwas tun wird sobald die Medien mit einsteigen. Wächst die mediale Aufmerksamkeit, wird Unihockey zum massentauglichen Sport, den man gerne im TV schaut und dann vielleicht auch ohne selber Unihockey zu spielen (oder das jemand Verwandtes spielt)unterstützt. Sind die Vereinsämtli abgedeckt, können vielleicht auch ehemalige Spieler ohne Fragen und daraus resultierendem schlechten Gewissen einen Match geniessen. Aber sowieso.. vielleicht braucht man halt einfach mal eine verdiente Pause nach z.B. 15-25 aktiven Jahren..

Pipo Gasser 138.190.32.7

15:42:13
16. 10. 2014
Unihockey ist jung, aber soll schon bei den Erwachsenen mitspielen. Der Sport hat nicht die langsame Entwicklung gemacht, wie Fussball, Eishockey, Volleyball, die über fast ein Jahrhundert zu dem wurden, was sie heute sind. Die Ansprüche sind aber ähnlich wie bei den alten Sportarten. Ausserdem: Heute hat mit oder ohne Unihockey niemand Zeit übrig. Weder für eines oder oftmals mehrere Hobbies, noch für alles andere, was das Leben ausmacht. Ergo: Der Aufwand in einem Verein ist ungleich höher als damals, als Fussball 30 Jahre alt war. Zusätzlich hat man keine Zeit, macht Vereinsarbeit neben Studium, 120%-Karriere-Job oder Selbstständigkeit, Training und fünfköpfiger Familie. Nehmen wir nun eine Spielerin, die zehn oder zwanzig Jahre dabei war, dazu noch 12 Jahre als Funktionär oder im Vorstand: Endlich hat sie sich durchgerungen "Nein" zu sagen und sich Zeit für anderes zu nehmen. Sie tut den Teufel sich den Stadien zu nähern, wo die frondienstdurstigen Bluthunde wieder über sie herfallen würden und ihr Nein erneut prüfen würden. Erst wenn keine Aktiven passiv mitarbeiten müssen, sich die Arbeit in ehemaligengerechte Stücke aufteilen lässt und die Bluthunde zahm werden, erst dann werden die Ehemaligen wieder ans Licht treten.

Ehe Maliger 178.198.147.12

14:17:51
16. 10. 2014
Lieber Damian Danke für das tolle Forum-Thema, aber ich spiele nicht mehr, also brauche ich es nicht mehr.
Keller Damian

Keller Damian

10:26:12
16. 10. 2014
Was meint Ihr? Kommentare von Aktiven und Ehemaligen sind ausdrücklich erwünscht :-)
Ich habe noch heute im Ohr, wie Matthias Hüppi in die Mikrofone von SRF brüllte: «Türkyilmaz. Türkyilmaz... Kubilay Türkyilmaz könnte die Schweiz zum Sieg schiessen in... Das Wunder von Neuenburg
Die allererste Unihockey-WM 1996 in Schweden ging noch ziemlich unbemerkt an mir vorbei. Für mich stand damals das lokale Schaffen im Verein im Vordergrund - „wer bringt am... Prager Geschichten
Die Bekanntgabe von Jyri Korsman als neuer Trainer von Floorball Köniz ab nächster Saison löste einen Schwall an Mitteilungen aus. Trainerkollegen und ehemalige Spieler... Professor Korsman
Auf die Saison wird es drei neue Regeln geben. So zumindest kann man das auf (sehr) einschlägigen Websites (vermutlich ist hier der Plural schon falsch) lesen. Eigentlich ist... Cool, vernünftig und dämlich

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