03.
11.
2011

«Und wo bleibt das Tac-Tac?»

Pons Patrick

Von: Pons
Patrick

Ich habe die Meisterschaftspause am vergangenen Wochenende genutzt, um wieder einmal ein Eishockeyspiel live in der Halle zu sehen. Auf dem Programm stand das Tessiner Derby zwischen dem HC Ambri-Piotta und dem HC Lugano. Das Spiel war - gelinde gesagt - keine Offenbarung. Das hätte ich sogar in Kauf genommen, wäre meine Lieblingsmannschaft in blau-weiss am Ende nicht mit einer 0:3-Schlappe vom Eis gegangen.

Es ist ja Weissgott keine neue Erkenntnis, dass Unihockey und Eishockey zwar artverwandt sind, die Parallelen nebst der gleichen Anzahl Akteure auf dem Feld jedoch meist darin enden, dass es in beiden Sportarten darum geht, das Spielgerät mittels Stöcken ins gegnerische Tor zu befördern. Meine Frau erwies sich interessanter Gradmesser, um die Unterschiede zwischen den beiden Hockey-Disziplinen zu eruieren; insbesondere in Bezug auf die Spielanlage. Irgendeinmal im Mitteldrittel drehte sie sich zu mir: «Du, gibt es im Eishockey kein Tac-Tac?» Damit meinte sie die schnellen Passstafetten, die idealerweise mit einem direkten wie erfolgreichen Torschuss enden. Was im Unihockey immer wieder vorkommt und wesentlich zur Attraktivität der Sportart beiträgt, ist im Eishockey seit den glorreichen Zeiten der «Sbornaja» in den 1980er Jahren praktisch von der Bildfläche verschwunden. Vielleicht müsste ich meiner Frau einmal ein paar Videos aus diesen Zeiten vorspielen, als der Superblock um Makarov, Larionov und Krutov wirbelte.

Zweite Frage, respektive Feststellung meiner Frau: «Das ist doch sinnlos, den Puck in die Ecke zu schlagen und diesem nachzujagen. Die können ja keinen Puck halten und kommen gar nicht gefährlich vors Tor.» Ganz Unrecht hatte sie natürlich nicht, obschon diese Taktik im Eishockey regelmässig praktiziert wird. Doch auch im Unihockey wird der Ball meiner Meinung nach zu oft einfach blind in die gegnerischen Ecken ausgelöst. Im Schutz der Ecken erhofft sich mancher Stürmer, den Ball zumindest für einige Sekunden in der gegnerischen Hälfte halten zu können. Doch dieser Schutz ist trügerisch: Viele Teams setzen den Gegner in den Ecken mittels Doppeln unter Druck. Zudem kann ich vom Ecken heraus kein Tor erzielen. Es gibt im Offensivspiel definitiv bessere Möglichkeiten, als den Ball in die Ecke auszulösen.

Ich für meinen Part war nach dem Derby in der Valascia einmal mehr erstaunt, wie wenige zusammenhängende Aktionen zu sehen waren und wie viele falsche Entscheidungen getroffen wurden. Ähnlich ergeht es mir jeweils, wenn ich Fussballspiele der Super League anschaue. Grösstes Ärgernis: die unglaublich schlechte Qualität der Flanken, welche die Kicker unserer höchsten Liga schlagen. Dabei müsste man meinen, dass die Spieler als Profis nahezu endlos Zeit haben, um an ihren Schwächen zu arbeiten. Konkret würde das bedeuten, dass im Anschluss an ein Teamtraining Fussballer auf individueller Basis Flanken trainieren oder Eishockeyaner an der Technik in Puckan- und Abgabe feilen. Über solche Möglichkeiten verfügen wir im Unihockey leider nur in Ausnahmefällen, da die allermeisten Spieler neben den Trainings und Meisterschaftsspielen mit Beruf und Studium gut ausgelastet sind.

Der Fakt, dass den Profis in Fussball wie Eishockey zuweilen haarsträubende Fehler unterlaufen, soll aber nicht heissen, dass ich als Unihockey-Trainer deswegen gewillt sein muss, bei jeder offensichtlich falschen Entscheidung meiner Spieler ein Auge zuzurücken. Im Gegenteil - schliesslich wollen wir ja die Zuschauer mit «Tac-Tac» und spektakulären Aktionen begeistern.

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Die Bekanntgabe von Jyri Korsman als neuer Trainer von Floorball Köniz ab nächster Saison löste einen Schwall an Mitteilungen aus. Trainerkollegen und ehemalige Spieler... Professor Korsman
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