15.
06.
2016

Wohin des Weges

Dysli Marc

Von: Dysli
Marc

Nach der Saison ist bekanntlich vor der Saison. Während die Spieler nach einem kurzen Urlaub schon wieder an der Kondition arbeiten, sind die Vereinsverantwortlichen an den letzten Kaderplanungen für die neue Saison.

Was dabei auffällt ist, dass im Moment sehr viele Vereine in der Schweiz vor allem auf ausländische Spieler setzen. Ist dies aber auch der richtige Weg, um Erfolg zu haben und um das Schweizer Unihockey weiterzubringen? Ich bin klar der Meinung NEIN!

Wenn wir alle einmal kurz die Vereinsbrille beiseite legen und wirklich nachdenken wie wir das Unihockey weiterbringen, so müssen wir ernsthaft darüber diskutieren, wie viele ausländische Spieler es pro Team verträgt.

Was im Moment auf dem Transfermarkt «abgeht», kann über kurz oder lang nicht gut sein. Klar, die Kosten muss jeder Verein selber im Griff haben und selbstverständlich soll und darf auch jeder Verein seine eigene Strategie besitzen, um Erfolg zu haben.

Fakt ist jedoch, dass wir international im Moment gegen Schweden, Finnland und manchmal auch Tschechien das Nachsehen haben. Selbst der Unihockeyverband macht sich Gedanken, wie wir in Zukunft unsere jungen Talente noch besser fördern können, um den Anschluss nicht zu verpassen. Hierzu braucht es aber die Vereine, welche den jungen Spieler auch die Gelegenheiten geben, um in der 1. Mannschaft Fuss zu fassen. Wie aber soll ein junger Spieler eine Chance bekommen, wenn mittlerweile die halbe NLA und NLB mit vier oder mehr ausländischen Spielern auftritt und dann manchmal gar noch mit zwei Blöcken spielt?

An den Weltmeisterschaften heisst es immer so schön, dass die Schweizer Spieler im entscheidenden Moment zu wenig abgeklärt waren, oder die Chancen (beispielsweise im Powerplay) halt leider nicht nutzen konnten. Wie aber sollen unsere Spieler dies lernen? Sicherlich nicht in dem man beim Training und im Spiel den fünf Ausländern zuschaut, wie diese ein Powerplay spielen oder man in den entscheidenden Spielsituationen jeweils den Verstärkungsspieler das Vertrauen schenkt.

Es ist manchmal schon erstaunlich, wenn man gewisse Meldungen auf den Vereins-Homepages liest. Zuerst wird der eigene Nachwuchs in den Himmel gelobt, um danach im selben Text zwei Zeilen weiter unten noch die Verpflichtung von einem weitern ausländischen Spieler bekannt zu geben. Irgendwo beisst sich dies aber gewaltig und ist mehr als nur Heuchelei.

Die Vereine müssen sich hier wirklich einmal Gedanken machen, wie wir dies in Zukunft lösen wollen. Im Eishockey ist es möglich, dass man mit einem Gentleman-Agreement eine Lösung findet. Weshalb sollte dies im Unihockey nicht auch wieder möglich sein, wo es doch um weit weniger Geld geht?

Klar ist auch, dass hier jeder Verein im Sinne des Schweizer Unihockeys mitziehen muss, um einen solchen Beschluss zu stützen. Geschieht dies aber nicht, wage ich einmal zu behaupten, dass wir in Zukunft den internationalen Anschluss verlieren. Zudem werden die Vereine mehr und mehr finanziell ans Limit gehen müssen. Was dann die Folgen sein können, weiss man auch. Und sonst darf man bei den ehemaligen Verantwortlichen von Basel Magic nachfragen, welche vor Jahren zuerst den «Markt» per Gerichtsbeschluss öffneten, um danach die eigenen Türen zu schliessen....

Tero 92.250.134.7

23:52:47
24. 06. 2016
Super Marc Genau meine Worte! Leider kommt vom Verband garnichts bei diesem Thema da wird nur bisschen mit der Schulter gezuckt..... Stat die Initiative zu ergreiffen!!

Alaba 194.9.121.8

09:30:16
16. 06. 2016
Was bringts immer nur mit zwei Verstärkungsspieler zu spielen und dann nur um den vierten oder dritten Platz zu spielen? Ich finde es gut, wenn Vereine den totalen Erfolg wollen. Wenn dies mit mehr Ausländischenspielern geht, dann sollen die es machen. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die neue Saison. Könnte ja sein, dass der SM wieder aus dem Kanton ZH kommt. Nicht weinen liebe Berner.

#thinkpositiv 194.230.155.251

15:55:46
15. 06. 2016
Bedingte Zustimmung. Ich sehe durchaus, dass die Breite an jungen, international konkurrenzfähigen Spielern mit einer gezielten Förderung in den Vereinen bei gleichzeitiger Reduktion von ausländischen Söldnern vergrössert werden kann. Sich auf zwei bis drei wirklich gute ausländische Verstärkungsspieler zu konzentrieren, würden dem Schweizer Nachwuchs langfristig wohl mehr bringen. Das Niveau in den Trainings steigt sowieso, seien es nun fünf Söldner oder "nur" zwei. Trotzdem denke ich momentan nicht, dass international der Abstand zu den Top-2-Teams grösser geworden ist. Eher denke ich, dass die Lücke kleiner wird. Die letzten EFT-Spiele zeigen dies schön. Die Schweiz kann das Spiel gegen die Schweden bestimmen, ist deutlich mehr im Ballbesitz als früher - Welten, denkt man etwa an den Halbfinal gegen Swe 2014 zurück. Natürlich sind die EFT-Spiele nicht direkt vergleichbar mit Ernstkämpfen. Das Auftreten und die Resultate der CH stimmen aber sehr zuversichtlich. Betrachtet man ausserdem den momentanen Kader der Nati, so sind praktisch ausschliesslich Spieler dabei, die auch in ihren Vereinen im Powerplay/Boxplay gesetzt sind und Leaderfunktionen übernehmen. Ich kann Dysli somit nur bedingt zustimmen. Eine Reduktion an Söldnern würde allenfalls die Breite an jungen Spielern, die Verantwortung übernehmen können, steigern

www 213.180.166.249

15:07:56
15. 06. 2016
Das sehe ich im Grunde auch so. Wenn die Vereine im Emmental sich zu einer Zusammenarbeit durchringen würden, wäre sicher mit bedeutend weniger Ausländischen Spielern auszukommen. Leider gibt es für dieses Vorhaben zu viele alt Eingesessene die Ihr Gärtchen gut zu hüten wissen. Leider bringt das die Jugend und das Unihockey nicht weiter !

321 178.192.157.210

14:19:58
15. 06. 2016
Wahre Worte! Die Tigers Langnau gehen hierbei mit gutem Beispiel voran.

Schön geschrieben 178.197.233.211

13:33:09
15. 06. 2016
Endlich siehts einer ein. Danke Dysli

Wie wahr... 193.247.241.96

11:54:32
15. 06. 2016
Danke Dysli für diese Zeilen. Word!
Ich habe noch heute im Ohr, wie Matthias Hüppi in die Mikrofone von SRF brüllte: «Türkyilmaz. Türkyilmaz... Kubilay Türkyilmaz könnte die Schweiz zum Sieg schiessen in... Das Wunder von Neuenburg
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