01.
2003
Red Ants marschieren souverän in den Final
Gegen Holmlia traten die Red Ants noch einmal stärker auf als am Vortag bei der 0:1-Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen SSV Helsinki. Die Verteidigerinnen steigerten sich im Zweikampfverhalten wie auch im Stellungsspiel markant und gestanden den Norwegerinnen nur ganz wenige klare Tormöglichkeiten zu. Die wurden von der erneut sehr sicheren Torhüterin Sabine Forster mit äusserst stilsicheren Paraden zunichte gemacht.
Den noch grösseren Schritt nach vorne taten die Winterthurerinnen aber hinsichtlich ihres Offensivspiels. Gabi Breitenstein nach feiner Vorarbeit Diana Füllemanns und Rahel Kocher sorgten schon nach gut sieben Minuten für eine beruhigende 2:0-Führung. Das war aber erst der Anfang eines Offensivspektakels, das die Red Ants in den ersten 40 Minuten aufführten. Der Ball zirkulierte blitzschnell in ihren Reihen, sodass weitere Tormöglichkeiten fast zwingend die Folge waren. In ihrer Verwertung allerdings liegt noch Steigerungspotential.
Obwohl das erlösende 3:0, das die Partie wohl früh entschieden hätte, lange Zeit nicht fiel, hielt der Schweizer Meister das Tempo bemerkenswert hoch und büsste nichts von seiner Souveränität ein. Auch als die Norwegerinnen im letzten Drittel spürbar härter zur Sache gingen und auf eine enge Manndeckung umstellten, liessen sich die Winterthurerinnen nicht aus dem Konzept bringen. Schon Petra Kundert in der 47. und die eben eingewechselte Lili Müller in der 53. Minute hätten das 3:0 erzielen können, wenn nicht müssen. Die Entscheidung fiel aber erst fünf Minuten vor der Schlusssirene. Breitenstein schloss eine Kombination mit Natalie Stadelmann mit dem 3:0 ab, nur 42 Sekunden liess Torhüterin Sanna Lethonen einen an sich harmlosen Schuss Kunderts zum 4:0 ins Netz fallen.
Damit stehen die Rychenbergerinnen zum vierten Mal in Folge im Europacup-Final, zum dritten Mal hintereinander heisst der Gegner Balrog IK. Die Silbermedaille, die ihnen im Vorfeld nicht unbedingt zugetraut worden war, ist den Red Ants bereits wieder sicher. Ein Sieg gegen Balrog, das beim 6:4 im anderen Halbfinal gegen SSV Helsinki erstmals in diesem Turnier anfällig wirkte, scheint aufgrund des Erfahrungsplus‘ der Schwedinnen auch diesmal wenig wahrscheinlich. Doch die Red Ants haben in Prag bisher positiv überrascht. Und egal wie dieser Final ausgeht: Die Red Ants, die am Montag in die Schweiz zurückkehren, sind in mancher Hinsicht eine andere Mannschaft als jene, die am Mittwoch nach Prag aufgebrochen ist.
Red Ants Rychenberg – Holmlia 4:0 (2:0, 0:0, 2:0)
Vinohrady, Prag (CZE) – 70 Zuschauer
SR: Helberg/Nylen (SWE)
Tore: 6. Breitenstein (Füllemann) 1:0. 8. Kocher (Kristiansen) 2:0. 55. (55:00) Breitenstein (Stadelmann) 3:0. 56. (55:42) Kundert 4:0
Strafen: Je 1x2'
Red Ants: Forster; Eberle, Kocher; Trachsel, Siegenthaler; Kundert, Kristiansen, Benz; Stadelmann, Breitenstein, Füllemann; Müller
Holmlia: Lethonen; Olsen, Illeri; Sternfur, Ina Andersen; Nesbakken; Landsgard, Linda Beate Andersen, Sjöberg; Armandson, Engronningen, Gronnmo
Bemerkungen: 56: 43 Timeout Holmlia, anschliessend phasenweise mit sechster Feldspielerin anstelle der Torhüterin.