28.
02.
2014
CH Cup Männer | Autor: Schneeberger Jonas (SO)

«Noch nie was Grosses gewonnen»

Er schoss seine Tore schon für Chur und für GC, er war schon Topskorer in Winterthur und in der NLB. Aber einen Pokal konnte Vojtech Skalik noch nie in die Höhe stemmen. «Die Zeit ist reif», sagt der Alligator vor dem morgigen Cupfinal.

«Noch nie was Grosses gewonnen» Spassvogel und Goalgetter: Vojtech Skalik gefällt es in der Schweiz (Bild Erwin Keller)

Man mag es kaum glauben. Vojtech Skalik, der geborene Goalgetter und aktuelle Topskorer von Alligator Malans, hat tatsächlich in seiner gesamten Unihockey-Laufbahn noch nie einen Titel gewonnen. Er, der 27-jährige Tscheche, der seine Heimat vor neun Jahren verliess und seither in der Schweizer Unihockeyszene für Furore sorgt.

Fast unbemerkt hat Skalik im letzten Spiel der Best-of-7-Viertelfinalserie gegen Chur beim 8:3-Sieg seine Treffer 199 und 200 in der höchsten Schweizer Spielklasse erzielt. Und doch ist er noch titellos. Skalik zählt auf: «Ich war einmal Zweiter mit Winterthur, gewann 2004 und 2010 WM-Silber mit Tschechien, und ich war zweimal Zweiter damals mit Ostrava. Die Zeit ist reif für den Durchbruch.»

So nahe dran an seiner Titelpremiere wie in diesen Tagen - einen Sieg davor - war Skalik noch nie. In einem Cupfinal stand er zuvor noch nicht, weder mit den Flames, noch mit Chur, Winterthur oder GC hatte er es so weit geschafft. Seine Mitspieler bei Alligator Malans ziehen ihn manchmal auf deswegen. Und sie meinen eine gewisse Nervosität erkannt zu haben.

Beim Thema Cupfinal wirds ernst
Tatsächlich wird der sonst so lockere Skalik beim Thema Cupfinal ernst: «Das Spiel gegen GC wird verdammt schwierig, vielleicht noch schwieriger als dasjenige gegen Wiler-Ersigen im Halbfinal. Es braucht von uns Kampf und Leidenschaft. Der Fokus muss bei jedem einzelnen stimmen, wir müssen das ganze Drumherum ausblenden und uns topseriös vorbereiten.»

Wenn es um GC geht, weiss Skalik, wovon er spricht. Er spielte letzte Saison dort, wobei ihn eine Verletzung zwischenzeitlich ausser Gefecht gesetzt hatte. «GC ist eine Mannschaft mit sehr, sehr guten Einzelspielern», sagt er. «In der Offensive sind sie sehr stark.» Er nennt die Namen der Nationalspieler Christoph Meier, Michael Zürcher und Nico Scalvinoni und auch jenen des Malixers Linard Parli. Schwächen ortet der Ex-Hopper beim morgigen Gegner in der Defensive und im Kopf. «Psychisch sind sie vielleicht nicht ganz so stark. Denn sie haben ein paar junge und unerfahrene Spieler in ihren Reihen.»

Dominique Gisin als Quelle der Inspiration
Er wolle sich kein Wunschszenario für den morgigen Final zurechtlegen, sagt Skalik. «Ich will am Ende einfach als Sieger aus der Halle gehen. Wie genau der Sieg zustande kommt, ob nach Verlängerung oder Penaltyschiessen, ist mir egal.» Inspirieren lässt sich Skalik von Dominique Gisin: «Ich habe ihren Triumph in Sotschi gesehen und habe mich sehr gefreut. Sie hatte ihr Knie so oft kaputt, gab aber nie auf und ist für ihre Leidenschaft belohnt worden. Genau das will ich in diesem Cupfinal auch.»

Die verzweifelte Jagd nach einem Pokal ist es nicht, die Skalik so lange in der Schweiz hielt. 2005, als er ins Land zog, schloss er sich dem NLB-Klub Jona-Uznach Flames an. Schon bald schwärmte er seiner Familie zu Hause von der wunderschönen Landschaft, den netten Leuten, der hohen Lebensqualität und dem Wohlstand vor. Trotz anfänglicher Sprachbarriere sei er rasch integriert gewesen, sagt Skalik in bestem Schweizerdeutsch. «Ich fühlte mich hier rasch zu Hause.» Nach zwei Jahren war für Skalik auch klar, dass er in der Schweiz bleiben würde. Angebote aus Tschechien schlug er fortan genauso aus wie solche aus Finnland oder Schweden. Inzwischen findet Skalik: «Im Kopf bin ich Schweizer, im Herz Tscheche.» Der einzige Nachteil an seinem Leben in der Schweiz sei, dass er seine Familie nur zweimal im Jahr sehe.

«Er ist unser Spassvogel»
Auf das Gemüt schlägt das Leben fernab der Heimat nur selten: Wo man sich umhört, Skalik wird immer als überaus aufgestellt beschrieben, als einer, der jederzeit für einen Spass zu haben ist. Es ist eine Eigenschaft, die auch in den Mannschaften, in denen er spielt, positiv zum Tragen kommt. «Er ist unser Spassvogel», sagt Teamkollege Sandro Dominioni. Skalik selbst beschreibt sich selbst als «in allen Situationen positiv denkender Mensch» - auch bei der Arbeit, wobei er dort seriöser sei.

«Ich bin ein Arbeitstier», sagt Skalik weiter. Es klingt wie ein Scherz, ist aber keiner. Skalik arbeitet neben dem Sport - anders als die meisten Unihockey-Söldner hierzulande - 100 Prozent. Überdies bildet sich der für den Juwelier Swarovski im Einkauf tätige Alligator-Stürmer laufend weiter. «Ich will hier etwas aufbauen. Dazu gehört ein guter Job», erzählt er. «Ich sehe meine Zukunft im ‘Bündnerland'.» Hier, wo die Landschaft so schön sei und man so viele Sachen machen könne. Mit seiner Freundin - einer waschechten «‘Bündner Katz'», mit er schon seit Jahren liiert ist - will er hier sesshaft werden. Es sind Worte, die die beiden Bündner NLA-Klubs gerne hören.

Ein Grossteil des hiesigen Unihockeyvolks - mit Sicherheit mehr als die knapp 250 Malanser Fans, die in Bern vor Ort mitfiebern werden - sähe ihn morgen gerne jubeln. Denn kaum einen ausländischen Spieler haben sie hier so ins Herz geschlossen wie den 27-jährigen Tschechen.

Zeitungsbericht "Die Südostschweiz"

 

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