04.
2015
Jubel in Linköping
Linköping und Falun spielen im SM-Finalen der Männer. Eine Premiere für Linköping, Hattrick für Meister Falun. Bei den Frauen steht die Entscheidung noch aus. Und Magnus Svensson hat einen neuen Job.
Die siebtgrösste Stadt Schwedens platzt derzeit vor Stolz. Oder zumindest der Unihockey-Verein Linköpings. Vor zehn Jahren spielte ein Teil des heutigen Linköping Innebandy noch in der 3. Liga, 2008 kam die Fusion, nun der erste Vorstoss in das Finalspiel der schwedischen Superliga, dem SM-Finalen. Und das mit einer Mannschaft ohne Stars. Einzig Teamcaptain Anton Karlsson, ein treuer Defensivsoldat, spielt in der schwedischen Nati. Dazu kommt der tschechische Internationale Matej Jendrisak.
Nach einem überraschenden 3. Rang nach der Qualifikation wurde erst in den Viertelfinals Warberg in vier Spielen in die Ferien gesweept. Im Halbfinal gegen Helsingborg wurde es deutlich enger. Zwar gewann Linköping 4:1 - zwei Partien gingen aber in die Verlängerung (je ein Auswärtssieg) und Spiel 4 gar ins Penaltyschiesen. Das damalige 4:3 in der Helsingborg-Arena war der Knackpunkt. In Spiel 5 am Mittwoch setzte sich Linköping vor 1889 Zuschauer mit 8:3 (Schussverhältnis 28:15) klar durch. Verteidiger Tobias Gustafsson erhielt dabei die äusserst selten vergebene Note 5 nach dem Spiel.
Im Stockholmer Globen, wo am 18. April das SM-Finalen ausgetragen wird, trifft Linköping wenig überraschend auf Falun. 4:0 gewann der Meister gegen das unbequeme Mullsjö. Doch der Schein trügt. Die letzten drei (!) Spiele gewann Falun jeweils in der Verlängerung. Unglaublich. Mullsjö dürfte wohl in den nächsten Tagen in corpore einen Psychiater aufsuchen. Ebenfalls unglaublich: Bei den vier Spielen sassen mindestens 1'300 Zuschauer auf den Tribünen. Höchststand waren die 1927 vor einer Woche in Spiel 2 in Falun. Auch dort war die Euphorie vor dem SM-Finalen gross. Innerhalb einer Stunde waren 400 Tickets verkauft. Und gleich neun Spieler aus Falun stehen im Aufgebot Schwedens für die nächsten EFT-Spiele. Da kann sich David Jansson auf etwas gefasst machen...
Das Frauenfinale wird derweil an diesem Wochenende ausgespielt. In den Best-of-5-Serien führen KAIS Mora und Rönnby Västeras jeweils 2:1 gegen Pixbo respektive IKSU. Heute Abend besitzt Mora den ersten Matchball beim Auswärtsspiel in Göteborg. Im letzten Spiel durfte sich der Schweizer Naticaptain Silvana Nötzli als doppelter Torschütze feiern lassen. Die ersten beiden Tore des späteren 4:1-Erfolgs waren ein schönes Geschenk zum gestrigen Geburtstag (auch von dieser Seite, herzliche Gratulation).
Bei den Männern von Storvreta geht das „Ausmisten" derweil weiter. Nach Mika Kohonen (sucht neuen Verein) und Fredrik Holtz (geht zum HC Rychenberg) muss nun auch die treueste der treuen Seelen gehen. Staffan Jacobsson (32) wurde nach 25 Jahren und 430 Spielen im roten Storvreta-Dress „hej då" gesagt. Bleiben wird dafür Goalie Viktor Klinsten. Mit seinen 26 Jahren dürfte er in der verjüngten Storvreta-Equipe in der nächsten Saison einer der Teamsenioren sein.
Vor zwei Jahren wurde Magnus Svensson vom FC Helsingborg aus dem Vertrag bei den Zürcher Grasshoppers gekauft. Wenige Monate später aber nach einer anhaltenden Phase des Misserfolgs beurlaubt. In diesem Jahr lief sein Vertrag nun aus und allerlei Spekulationen waren mit dem Namen Svensson verbunden. Auch eine Rückkehr in die Schweiz, wo er acht Jahre meist erfolgreich tätig war, schien eine Option. Nun ist aber Svenssons neuer Tätigkeitsort bekannt: Bei Granlo in seiner Heimatstadt Sundsvall wird Magnus Svensson ab sofort wirken. Kein Wunder wurde er mit „Willkommen zuhause" vom Team des schwedischen Naticaptains Johan Samuelsson begrüsst.
Highlights Helsingborg - Linköping 3:4 n.P. (Spiel 4)
Highlights Mullsjö - Falun 4:5 n.v. (Spiel 4)
Highlights Falun - Mullsjö Spiel 3