08.
2015
„Das können wir mitnehmen“
Luca Graf entpuppte sich am Czech Open mit seinen spektakulären Rushes als Publikumsliebling. Nach dem verloreren Final gegen Pixbo waren aber auch beim Offensivverteidiger die Tanks leer.
Das Turnier war lang für Köniz - wieviele Rushes hättest du jetzt noch in dir?
Luca Graf: Nicht viele, wir sind alle körperlich ausgelaugt. Aber auch emotional war es im Final schwierig, nachdem wir schon zuvor in jedem Spiel kämpfen mussten - zum Beispiel im Viertelfinal gegen Wiler, als wir ein 0:3 aufzuholen hatten. Da investierst du soviel Energie - irgendwann ist sie zu Ende.
Sind das genau die Momente, die Köniz braucht, um ein Spitzenteam zu werden und Titel zu gewinnen?
Meines Wissens kam Köniz am Czech Open bisher noch nie über die Achtel- oder Viertelfinals hinaus. Jetzt standen wir nicht unverdient im Final, zeigten immer Leistung, wenn es drauf ankam - das können wir sicher in die Meisterschaft mitnehmen. Vor so einer Kulisse sich immer wieder zu pushen ist gerade für die Jungen eine wertvolle Erfahrung.
Es war eine heisse Woche - wieviel wurde getrunken?
Da musst du Teambetreuer Stotzer fragen. Er hatte ein Wägeli dabei, auf dem sich die Wasserflaschen gestapelt haben. Auch im Hotel lagen überall Petflaschen herum. Es war wirklich unglaublich heiss - aber wir wussten ja nach dem letzten Jahr bereits, was auf uns zukommt.
Der Final gegen Pixbo sah schon sehr früh entschieden aus. Lag einfach nicht mehr drin?
Ich fand, dass Pixbo nicht sein bestes Unihockey gespielt hat. Von daher wären die Schweden zu packen gewesen, wenn wir unsere beste Leistung abgerufen hätten - viel mehr Chancen als wir hatten sie nicht. Aber Pixbo gehört eben zu den besten Teams der Welt, die Chancen nützten sie eiskalt aus. Wir konnten zumindest teilweise mithalten.
Kannst du trotz des verlorenen Finalspiels schon eine positive Bilanz ziehen?
Im Moment bin ich einfach „Flasche leer" und entsprechend enttäuscht, weil mehr drin gelegen wäre. Aber ausser uns glaubte sicher niemand daran, dass wir den Final erreichen würden. Von daher werden wir nach dem Abendessen mit dem Erreichten wohl ziemlich zufrieden sein.
Wann und wie gehts nach Hause?
Noch heute abend nach dem Essen. Mit dem Ziel, morgens um 9 Uhr zu Hause zu sein. Wir wählten bewusst die Fahrt mit dem Car. Einerseits, um bezüglich Abreise flexibel zu sein. Aber auch, um den Car mit den U21-Junioren zu teilen und uns gegenseitig noch etwas besser kennenzulernen. Das tut uns allen gut.