117 - Saison 2015/16

Leseprobe

Great White Shark

Es gibt verschiedene Varianten, einen treffsicheren Ausländer zu finden. Man kann einen Agenten mit der Suche nach einem Skorer beauftragen. Oder sich selber in den schwedischen und finnischen Ligen auf Scouting-Expeditionen begeben und endlos Videos analysieren. Nach monatelangen Diskussionen mit dem Wunschkandidaten um die Themen Cash, Job, Wohnung, Auto und Versicherungen kommt es dann vielleicht zum Vertragsschluss. Oft genug auch nicht. Oder es passiert so wie bei Mikko Hautaniemi - er läuft dem Verein ungefragt zu. Einfach so. Dem HC Rychenberg widerfuhr dieses Glück vor fünf Jahren. Hautaniemi, damals 21 Jahre jung und bereits mehrfach teaminterner Topskorer bei TPS Turku in der Salibandyliiga, erlebte gerade das „grösste Scheissjahr meines Lebens", wie er es heute formuliert. Nach dem Militärdienst wollte er sich an der Universität von Turku einschreiben, wurde jedoch nicht angenommen und fasste einen „Scheissjob" als Lastwagenfahrer und Lagerist. Er stand frustriert sogar kurz davor, Unihockey an den Nagel zu hängen. Alles war schlecht. Dann ging er mit Mikael Lax Tennis spielen.
Der ebenfalls aus Turku stammende Lax, mit SSV Helsinki bereits fünfmal Meister geworden, war von Rychenberg nach einer Playout-Seuchensaison gerade als neuer Abwehrchef verpflichtet worden. Hautaniemi liess sich von ihm die Nummer von HCR-Sportchef Patrick Albrecht geben. Kurze Zeit später hatte Rychenberg neben Jukka Kinnunen und Lax einen dritten Finnen unter Vertrag. Wobei Vertrag ein zu grosses Wort ist. „Es gab keine wirklichen Vertragsverhandlungen - wir vereinbarten einfach, dass so bald als möglich ein Job gefunden werden soll", erinnert sich Hautaniemi, der schlicht weg aus Turku wollte. Albrecht erinnert sich an die ersten Begegnungen mit dem 1.98-Meter grossen Finnen. „Bei seiner Ankunft bin ich erschrocken. Man sah den Ansatz eines Bäuchleins, er wirkte langsam und ungelenk. Aber dann schoss er im ersten Cupspiel fünf oder sechs Tore." Was den Sportchef beruhigte, war für „Hauta" normal. Skoren lag ihm schon immer im Blut. Und in seiner ersten Saison mit dem HCR lieferte er gleich sagenhafte 73 Skorerpunkte ab. Nicht schlecht für einen Ausländer ohne „Ausländervertrag".

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Inhalt

Kurznews
Pingpong mit Sarai Stöckli (Basel Regio) und Sandro Breu (Chur Unihockey), Neuer Nilsson, doppelter Steiger, Könizer Supercup, Rossier bleibt in Schweden. Dazu wird gut gebrüllt.

Great White Shark
Mikko Hautaniemi verbreitet seit vier Saisons Angst und Schrecken bei den Schweizer Torhütern. Mittlerweile zeigt der 27-jährige HCR-Finne aber auch noch andere Qualitäten. 

Ville Wahnsinn
Mit Ville Lastikka wechselt überraschend ein finnischer «Wunderknabe» zum SV Wiler-Ersigen. Der 20-Jährige gilt als kommender WM-Topskorer.

Sommertheater
Die Weichen für einen er folgreichen Winter werden in der «Silly Season» gestellt. Die meisten NLA-Teams haben ihre Transfers denn auch bereits unter Dach und Fach.

Vom Kleinfeld in die Nati
Mirjam Hintermann hat einen Aufstieg hinter sich, der steiler nicht sein könnte. Vom UHC Oekingen zu den Wizards Bern Burgdorf bis in die Nati - und das innerhalb eines Jahres.

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Mirjam Hintermann schlug in ihrer ersten NLA-Saison gleich voll ein. (Bild: Damian Keller)

Tops und Flops
Die Saison ist erst abgeschlossen, wenn wir die Tops und Flops aufgelistet haben. Et voilà.

Verbandsnews
Die Finaltage der Rivella-Games und die bevorstehende Studenten-WM in Portugal - zu Wort kommen Luca Graf (GC) sowie die Trainer Simon Meier und Simone Berner.

Wissenswert
Schmerz lass nach. Warum man auch mit einer gebrochenen Rippe ohne Schmerzen ein Spiel beenden kann.

Die Ausputzerin
Natitorhüterin Helen Bircher hat zwei harte Jahre in der Superligan hinter sich. Nach dem Abstiegskampf in Falun soll nächste Saison in Västeras endlich das Playoff-Abenteuer starten.

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Helen Bircher bleibt in Schweden. (Bild: Reto Voneschen)

Schweden
Ranja Varli gilt mit ihren syrischen Wurzeln als weiblicher Zlatan Ibrahimovic.

Finnland
Helsinkis grösste Vereine Viikingit und Tapanilan Erä schliessen sich in einer Megafusion zusammen. Der Koloss umfasst 2000 Vereinsmitglieder - eines davon ist Schweden-Rückkehrer und Superstar Jani Kukkola.

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Jani Kukkola ist das Aushängeschild des neuen Mega-Vereins.

Ende des Selbststudiums
Die meisten Goalies müssen sich ihr Wissen selber aneignen, da es ihren Trainern am Know-how fehlt. Niculin Parli will mit Seminaren Abhilfe schaffen.

Geschichtsstunde
Beben in den Reben. Als Thomas Berger bei Alligator Malans gegangen wurde.

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Tabellen

1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

Quicklinks