10.
03.
2014
1. Liga Männer | Autor: unihockey.ch

Adler mit besserem Ende

Die Waldenburg Eagles bezwingen im dritten und entscheidenden Playoutspiel die Bern Capitals in extremis mit 5:4 n.V. und sichern sich mit diesem Sieg den vorzeitigen Ligaerhalt. Es war das erwartet spannende Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt, mit dem besseren und glücklicheren Ende für die Adler.

Die besten Hollywood-Regisseure dürften an diesem Samstag, 8. März 2014 neidvoll ins beschauliche Waldenburgertal geblickt haben ob dem was sich in der Dreifachhalle Oberdorf abgespielt hatte. Denn spannender und dramatischer kann ein Spielverlauf kaum "geschrieben" werden, erst recht nicht, wenn es zum Schluss noch zum "Happy End" kommt. Das perfekte Drehbuch in sechs Kapiteln.

Kapitel 1: "Effizientes Startdrittel"
Einmal mehr kamen die Adler gut aus den Startlöchern. Es war zwar kein offensives Feuerwerk, dass die Oberbaselbieter abfeuerten, dafür agierte man aber sehr konzentriert und defensiv diszipliniert. Das Spieldiktat wurde grösstenteils den Gästen überlassen, im Wissen drum, dass man in den vergangenen zwei Spielen immer wieder dem konterstarken Gegner "ins offene Messer" gelaufen ist. So wirklich wussten die Berner aber nicht, was sie aus dieser Situation machen sollten. Anders die Adler. Nach torlosen Startminuten war es Krattiger - Co-Hauptdarsteller der Begegnung - der das Heimteam in Front schiessen konnte. Nach diesem wichtigen Treffer kassierten die Hauptstädter zwei Strafen (1x 2 Min. und 1x 5 Min.), welche prompt zu zwei weiteren Heimtoren führten. Es trafen Michael Spitteler - unbestrittener Hauptdarsteller dieses Abends - und "Verteidigungsminister" Stalder. Letzterer hatte gar kurz nach dem 3:0 auch noch das 4:0 auf der Schaufel, doch der Torpfosten hatte etwas dagegen. Ein vierter Treffer zu diesem Zeitpunkt wäre aber vielleicht etwas des Guten zu viel gewesen. Da sich die Caps kaum vernünftige Chancen erspielen konnten ging es mit dieser Dreitore-Führung in die erste Pause.

Kapitel 2: "Kollektives Versagen"
Und plötzlich war sie weg, die Souveränität des Heimteam. Im Kollektiv versagte die Oberbaselbieter im zweiten Drittel. Die Gäste - angetrieben von einer grossen und tollen Berner Fanschar (ach wenn man doch auch in anderen Spielen nur annähernd so viele Gäste-Supporter in der Halle begrüssen dürfte.. das wäre toll!) kämpften sich ins Spiel zurück. Den ersten Berner-Torerfolg brachte das Heimteam sichtlich ins strudeln. Mittendrin auch Torhüter Heusser, welcher ein rabenschwarzes Drittel einzog und einige Bälle abprallen liess bzw. nicht festhalten konnte. Doch der starke Adler-Hüter Heusser, wäre nicht Heusser, wenn er sich im letzten Spielabschnitt nicht wieder stark gesteigert hätte (dazu später mehr). Vorerst nutzten die offensiv stärker werdenden Gäste die sich gebotenen Möglichkeiten aus. Der Vorsprung schmolz und bald war der Ausgleich zum 3:3 egalisiert. Doch es kam noch schlimmer.. Die Caps konnten noch vor der Sirene die erstmalige Gästeführung erzielen. Das die Adler im Mitteldrittel keine Tore erzielte, war nicht weiter überraschend, da man selbst kaum vernünftige Möglichkeiten kreieren konnten. Damit standen die Adler vor den letzten 20 Minuten mit dem Rücken zur Wand.

Kapitel 3: Die Ruhe vor dem Sturm
Der Beginn ins Schlussdrittel war beidseitig von der Vorsicht geprägt. Die Berner hatten wiederum viel Ballbesitz. Anscheinend war ihre Taktik, den Ball möglichst in den eigenen Reihen zu halten ohne so richtig offensiv tätig zu werden. Die wenigen Möglichkeiten, die den Gästen geboten wurden, machte der wiedererstarkte Heusser im Tor zunichte. Und das Heimteam? Das wartete geduldig auf seine Chance. Ganz offensichtlich wollte man hinten nicht zu früh öffnen und das vermeintlich vorentscheidende Gegentor hinnehmen. So blieben klare Chancen bis Mitte des Schlussdrittels Mangelware.

Kapitel 4: Das Schlussbouquet
Einige Minuten vor Spielende stand immer noch ein 3:4 auf der Anzeigetafel. Die Eagles nahmen ihr Time-Out und bündelten nochmals die letzten Kräfte. In die Karten spielte dem Team eine weitere Überzahlsituation. In dieser kamen die Adler dem Ausgleich sehr nahe. Doch vorerst blieb der Torjubel noch aus. Als die Gäste exakt zwei Minuten vor Schluss eine weitere - notabene total unnötige - Strafe nahmen, kamen die Waldenburger zu einem letzten Powerplay. Die ersten Sekunden verstrichen ergebnislos und schon bald machte Heusser einem sechsten Feldspieler Platz. Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit war es Krattiger mit seinem zweiten Erfolgserlebnis, welcher den vielumjubelnden Ausgleich erzielen konnte. Es ging in die Verlängerung

Kapitel 5: Das Happy End
Nach zweiminütiger Unterbrechung ging es in die Overtime. Das heisst in den Playouts maximal 20 Minuten zusätzliche Arbeitszeit. Beide Teams agierten wiederum vorsichtig, doch die besseren Chancen sollte das Heimteam herausspielen. Und eine dieser Chancen nutzte Hauptdarsteller Spitteler nach 64 Minuten und 23 Sekunden zum frenetisch bejubelten Siegestor! Ausgerechnet Captain Spitteler war es also vorenthalten, sein Team den Klassenerhalt zu sichern! Der Adler-Anführer hängt seine Aktiven-Unihockey-Schuhe am Ende dieser Saison an den Nagel und so machte er sich selbst (und natürlich auch seinen Mitspielern und der grossen Fanschar) das grösste Geschenk!

Kapitel 6: Emotionen
Was nach dem Spiel folgte waren Emotionen pur! Michael Spitteler (2 Tore und 2 Assits) wurde zum Best Player der Begegnung ausgezeichnet und parallel dazu in aller Herzlichkeit vom Herren 1 verabschiedet. Der Fanclub widmete unserem Capitano vor Spielbeginn gar eine grosse Choreo mit dem Konterfei der Nummer 28. Ein fantastisches Bild, eine grossartige Geste! Vom Team gab es für den verdienten Spieler selbstverständlich ein tolles Abschiedsgeschenk (ein Bilderbuch seiner "Eagles-Karriere"). Glücklicherweise verlieren wir "Spitti" nicht aus den Augen, denn als Chef Unihockey und Sportchef wird er dem Verein erhalten bleiben.

Schlusswort
So ging sie also zu Ende, die erste 1. Liga-Saison der Waldenburg Eagles. Nicht spielerisch hochstehend, aber wie fast immer mit sehr viel "Drama"! Schade, dass viele Personen des Stammpublikums bei diesem letzten Spiel aus unterschiedlichsten Gründen (Sportferien, Fasnachtsaktivitäten und FCB-Heimspiel) nicht beiwohnen konnten. Dennoch fanden immerhin rund 230 Zuschauer (darunter rund 60-70 Personen aus Bern) den Weg in die Dreifachhalle Oberdorf. Für den treuen Support während der ganzen Saison möchten sich die Adler recht herzlich bei allen bedanken. Wir sind stolz auf unsere grosse Fanbasis und speziell auch auf den grossartigen und für Unihockey-Verhältnisse einzigartigen Fanclub. Dem Team um Trainerduo Dietschi/Riggenbach gehört zum Schluss ebenfalls ein grosses Kompliment. Der Aufsteiger hatte keine einfache Saison und musste über weite Strecken der Spielzeit auf wichtiges Stammpersonal der Langzeitverletzten Palokaj, Degen und Maertens verzichten. Dazu kamen militärisch (RS) bedingte Abwesenheiten einiger Akteure. Es ist dem Team hoch anzurechnen, trotz allen zum Teil ungünstigen Umständen (Pleiten-Serie zu Saisonbeginn, teilweise geringe Trainingspräsenz aus den unterschiedlichsten Gründen..) nie aufgegeben und quasi mit dem identischen Kader der Aufstiegssaison den vorzeitigen Klassenerhalt geschafft zu haben. Wir ziehen den Hut! Well done!


 

SV Waldenburg Eagles - Bern Capitals 5:4 (3:0, 0:4, 1:0)
3-Fachhalle, Oberdorf BL. - 230 Zuschauer. - SR Fässler/Schläpfer.
Tore: 5. A. Krattiger (Bitterli) 1:0. 7. Spitteler (Lisch) 2:0. 11. M. Stalder (Spitteler) 3:0. 23. Brugger (Walther) 3:1. 26. Sutter (Kipfer) 3:2. 31. Kohler (Hählen) 3:3. 36. Mühlematter (Brugger) 3:4. 59. A. Krattiger (Spitteler) 4:4. 65. Spitteler (Werthmüller) 5:4.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen SV Waldenburg Eagles. 5mal 2 Minuten, 1mal 5 Minuten (Tschannen) gegen Bern Capitals.

Quelle: http://waldenburg-eagles.ch/

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