20.
01.
2017
NLB Frauen | Autor: «Zürcher Unterländer»

Der Coach und die Skorerin

Stephan Wächter ist Cheftrainer der Hot Chilis Rümlang-Regensdorf, Hanka Lacková seit dieser Saison die beste Spielerin in seinem NLB-Team. Und die beiden sind ein Paar.

Der Coach und die Skorerin Stephan Wächter und Hanka Lackova sind mit den Chilis und privat auf Erfolgskurs. (Bild: Sibylle Meier)

Hanka Lacková hat sich eine Belohnung verdient. Eben ist ihr im Meisterschaftsspiel gegen Zäziwil der späte Siegtreffer gelungen. Drei Punkte für die Hot Chilis, und «ein Kebab für Hanka», erklärt Stephan Wächter mit einem breiten Grinsen. «Wenn wir gewinnen, gönnen wir uns auf dem Heimweg jeweils eine Pizza oder eben einen Kebab.» Lacková nickt lachend und meint: «Ein anderes Belohnungssystem haben wir leider noch nicht eingeführt.» Die beiden sitzen in einer leeren Kabine in der Sporthalle Heuel in Rümlang entspannt nebeneinander. Er Cheftrainer, sie ehemalige tschechische Internationale, die vor ihrem Wechsel zu den Hot Chilis dreimal hintereinander mit Piranha Chur den Schweizer- Meister-Titel holte. Rümlang und Chur, das seien zwei Welten, sagt Lacková und meint damit nicht Topografie, Dialekt oder Mentalität, sondern das sportliche Niveau. Er habe Hanka vorgewarnt, sagt Wächter. Punkto Tempo, Technik und Leistungsbereitschaft wehe im Heuel ein anderer Wind. Lacková, die im Gespräch bedacht und in charmantem Schweizerdeutsch antwortet, sagt von sich, dass sie auf dem Feld laut und sehr direkt werden könne. «Das ist meine tschechische Mentalität», meint sie lächelnd.

Ihre Art ist im Team nicht bei allen gut angekommen. «Einige haben mir gesagt: So kannst du das doch nicht sagen», erinnert sie sich. Andere jedoch hätten zugegeben, dass sie genau eine solche Mitspielerin bräuchten, eine, die antreibt und Fehler benennt. Sabrina Schellenberg, auf diese Saison hin vom NLA-Team Red Ants Rychenberg Winterthur wieder zu den Hot Chilis zurückgekehrt, zählt zu den Letzteren. «Hanka ist für uns alle ein Vorbild, sie gibt immer Vollgas», sagt sie. «Und im Spiel fallen halt mal harte Worte.»

Nur Assistenten coachen
Sabrina Schellenberg betont, dass man weder im Training noch in den Meisterschaftsspielen merke, dass Stephan Wächter und Hanka Lacková ein Paar sind. Mit Florian Fauser und Uwe Niessner hat der Chefcoach auf diese Saison hin zwei Assistenten gewinnen können, sie sind es, die während der Spiele mit Lacková kommunizieren. «Das war eine Bedingung von Hanka», sagt Wächter, «sie will, dass wir auf dem Feld möglichst wenig miteinander zu tun haben.» Mit ihrem Leistungsausweis, unbedingten Siegeswillen und aktuellen Skorerkonto ist Lackovás Führungsrolle im Team der Hot Chilis unbestritten. «Wenn sie spielt, spricht niemand von Bevorzugung», sagt Schellenberg. Unter anderen Bedingungen hätte sich Cheftrainer Wächter auf das Engagement auch gar nicht eingelassen. «Wäre Hanka eine Spielerin für die dritte Linie, so hätte das sicher immer wieder zu Diskussionen geführt», sagt er überzeugt.

Das Paar selbst gerät sich beim Thema Unihockey nur selten in die Haare. Anders als viele vielleicht erwarten würden, sei der Sport nicht ihr wichtigster Gesprächsstoff, betont Lacková und hängt schmunzelnd an: «Wenn sich Stephan auf der Heimfahrt nach einem Spiel zu sehr aufregt, drehe ich einfach die Musik etwas lauter.» Lacková ist diesen Sommer zu Wächter in die Nähe von Baden gezogen. Für beide war auch das ein Experiment. Er hatte bis anhin immer alleine gewohnt, sie machte sich Sorgen, dass es zu eng werden könnte, wenn sie sich zu Hause und im Training tagtäglich sehen. Die anfängliche Unsicherheit ist mittlerweile verflogen. «Es ist erstaunlich gut», sagt Wächter. «Was lange währt», könnte man da seiner Aussage treffend voranschicken.

Date am Weihnachtsmarkt
Der 37-jährige Stephan Wächter und die um neun Jahre jüngere Hanka Lacková sind sich zum ersten Mal 2012 in Zug begegnet, wo sie damals spielte und er als Assistenztrainer im Gespräch war. Er habe ihr daraufhin auf Facebook eine Freundschaftsanfrage gesendet, erzählt Wächter. «Die schickt er allen», fällt ihm Lacková lachend ins Wort. Am 7eck-Cup in Arosa sind sie sich wieder begegnet, haben sich in einer Bar unterhalten und getanzt, bis der Barmann die Stühle hochstellte. Lacková wechselte in den folgenden Jahren von Zug nach Burgdorf und von dort nach Chur, Wächter assistierte in Zug und übernahm 2014 die Hot Chilis. Im selben Jahr hatten die beiden am Weihnachtsmarkt in Zürich dann endlich ihr erstes Date, an die darauf folgende Silvesterparty bei Wächter zu Hause musste sich Lacková allerdings selbst einladen. «Ich habe mir gedacht, Hanka kommt direkt aus Prag, was will sie hier bei mir im hintersten Aargau», erinnert er sich. Was die sympathische Tschechin wollte, war klar. Trotzdem wurde es Frühling, bis die beiden offiziell ein Paar waren.

Hätte es mit der Beziehung nicht geklappt, wäre Lacková nach ihrem Rücktritt in Chur wohl nach Tschechien zurück ekehrt. So aber fand sie in der Wäscherei des Kantonsspitals Baden eine neue Stelle, zog ins Schweizer Mittelland und fliegt nun wann immer möglich nach Prag, um Familie und Freunde zu besuchen. Die Schweiz ist längst zu Lackovás zweiter Heimat geworden - unabhängig vom Unihockey.

Rückkehr in NLA möglich
Wie es sportlich weitergehen soll, weiss Hanka Lacková im Moment nicht. Selten war es für ein NLB-Team so einfach, in die höchste Liga aufzusteigen, wie in der aktuellen Saison. Da im Herbst 2017 die NLA um zwei Teams aufgestockt werden soll, dürfen heuer gleich zwei NLB-Teams nachrücken. Dass es die Hot Chilis, die momentan auf dem 2. Tabellenrang liegen, schaffen könnten, ist ein realistisches Szenario. Ob sie denn nochmals NLA spielen wolle? Lacková lacht. Eigentlich habe sie beschlossen, dass sie Ende Saison endgültig aufhören wolle. «Aber», fügt sie an, «das habe ich schon oft gesagt.»

Quelle: Zürcher Unterländer

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