27.
07.
2017
News | Autor: "Unter-Emmentaler"

Auf der Suche nach der Siegesstrasse

Der UHC Grünenmatt startet nach dem Abstieg in der letzten Saison im kommenden September in der Nationalliga Grosse Ziele hat sich der Absteiger aber keine gesetzt. Eine Rückkehr in die NLA ist vorerst unrealistisch, vielmehr sieht Trainer Thomas Siegenthaler sich und seine Mannschaft im Strichkampf um die letzten Playoff -Plätze. Ein Durchreichen in die 1. Liga soll es nicht geben.

Auf der Suche nach der Siegesstrasse Thomas Siegenthaler stieg vom Assistenztrainer zum Headcoach auf. (Bild: Erwin Keller)

Selbst mit der Rückkehr von Topskorer Simon Flühmann konnte der UHC Grünenmatt das Abstiegsdebakel in der letzten Saison nicht verhindern. Die Mätteler stiegen ohne einen Sieg im Auf- /Abstiegsduell gegen Zug United ab und standen vor einem Scherbenhaufen. Auch Thomas Siegenthaler, damaliger Assistenztrainer, sagt heute: «Ich brauchte rund fünf bis sechs Tage, um diese Niederlagen zu verdauen.» So rasch wie möglich wollte der UHCG aber nach vorne blicken und den Wiederaufbau für eine erfolgreiche NLB-Saison lancieren.

Keine Rückkehr geplant

Heute ist Thomas Siegenthaler nicht mehr Assistent, sondern neuer Haupttrainer. Roman Schrag wechselte zurück in die Juniorenabteilung, sodass der Assistent zum Chef befördert wurde. Dieser ist mittlerweile viel zuversichtlicher. Er selbst sagt: «So dramatisch wie kurz nach dem Abstieg sieht es längst nicht mehr aus.» Stimmen, die von einem möglichen Totalkollaps sprachen, sind verstummt, Grünenmatt ist solid aufgebaut und dürfte in der NLB konkurrenzfähig sein. Damit hat es sich aber vorerst. Die typische «Wir-wollen-zurück»-Haltung gibt es in Grürienmatt nämlich vorerst nicht.

Auch Siegenthaler ist sich bewusst, dass eine sofortige Rückkehr in die NLA schlicht unrealistisch ist. «Das gilt nicht nur für uns. Ein NLB-Team wird es sehr schwer haben, aufzusteigen. Das haben wir schon bei Zug gesehen. Sie haben sehr viel Geld investiert, diese Möglichkeit haben wir hier im Emmental nicht.» Wird Grünenmatt deshalb endgültig von der NLA-Karte verschwinden? Zumindest vorerst sieht es danach aus. Das langfristige Ziel des UHCG lautet deshalb, ein starkes NLB-Team zu sein.

Spielrhythmus möglichst früh finden

Kurzfristig lautet die Herausforderung für Thomas Siegenthaler aber noch simpler: «Wir wollen den Weg auf die Siegesstrasse wiederfinden.» Nach den zahlreichen Niederlagen muss das Siegen wieder erlernt und das Selbstvertrauen erarbeitet werden. Das Potenzial dazu ist durchaus vorhanden, gerade der Saisonstart ist für den mentalen Bereich enorm wichtig - wahrscheinlich noch wichtiger als bei anderen Teams. «Wir werden viele Tests bestreiten, um möglichst früh den Spielrhythmus zu finden», erklärt der 27-Jährige weiter. Videoanalyse sei ebenfalls ein wichtiges Thema, auf ein spezielles Team-Mentaltraining will er aber verzichten.

«Ich bin ein Fan davon, viel zu spielen. Auch im Training. Gerade dort habe ich selbst immer am meisten gelernt.» Gerade die persönliche Erfahrung von Thomas Siegenthaler könnte für das NLB-Team ein Vorteil sein. Der HasleRüegsauer spielte bis vor zwei Jahren selbst in der NLA-Mannschaft von Grünenmatt, bis er seine Karriere wegen fehlendem Willen und aus gesundheitlichen Gründen beendete. Als junger Trainer dürfte er zudem einen frischen Wind verbreiten, der in der aktuellen Situation ebenso hilfreich sein dürfte.

«Das Team hat Potenzial»

Zugleich soll sein junges Alter nicht etwa Probleme bereiten - auch wenn einzelne Spieler sogar älter sind als er. «Die meisten Spieler kennen mich, einzelne habe ich zu Grünenmatt geholt, weil ich sie kenne», verneint Siegenthaler sofort mögliche Schwierigkeiten. Zudem könne er ältere Spieler für sich nutzen und einbinden. Auch sie haben eine grosse Erfahrung und können damit dem Team helfen. Dabei spricht er nicht zuletzt auch von Manuel Mucha, der zuletzt mit Olten-Zofingen in die 1. Liga abgestiegen war, zuvor aber auch schon für die Deutsche Nati spielte.

Mit Mucha hat Siegenthaler zudem früher bei Grünenmatt zusammengespielt. «Unser Team hat durchaus Potenzial», sagt der aus Zollbrück stammende Trainer. Auf einzelne Exploits dürfe man deshalb durchaus hoffen. Realistisch gesehen dürfte sich Grünenmatt aber in der unteren Tabellenhälfte einreihen und um die letzten Playoff-Plätze kämpfen. «Das Ziel lautet», erklärt Siegenthaler dementsprechend, «die Playoffs zu erreichen.» Vom Totalkollaps sei man aber schon «weit weg.»

Dominanter Trainer, schnelles Spiel

Weit weg ist aber eben auch die NLA, und das sei durchaus ein bisschen bitter. «Natürlich würden wir gerne ganz vorne mitspielen. Aber aktuell haben wir diese Möglichkeiten wohl eher nicht», erklärt Siegenthaler, der selbst sämtliche Juniorenstufen des UHCG durchlief. Einen Grund nervös zu sein, gibt es deshalb nicht, der Druck der im letzten Jahr ständig auf den Mättelern lastete, ist ebenfalls weg. Entsprechend steht auch bei Thomas Siegenthaler die Freude auf die neue Saison gegenüber allgemeiner Nervositäten im Vordergrund.

«Ich bin nicht so der Typ, der nervös wird. Ich bin eher ein dominanter Trainer, der ein schnelles Unihockeyspiel spielen will.» Dafür will er die Fehlerquote aus der letzten Saison vermindern und die richtigen Entscheidungen im Training entsprechend fordern. Und dann klappt es für den UHC Grünenmatt vielleicht sogar mit der ersten Playoffqualifikation nach der Saison 2014/2015.


Der Versuch, die Verantwortung und das Können auf mehrere Schultern zu verteilen

Ein Kader zu stellen sei im letzten Jahr schwieriger geviesen, findet Sportchef Roman Schrag trotz des Abstieges in die NLB. Während im Vorjahr fast die ganze Mannschaft ersetzt werden musste, blieben die Abgänge in diesem Sommer überschaulich. «Ein guter Kern ist geblieben», sagt Roman Schrag erfreut und präzisiert: «Gegangen sind einzelne arrivierte Spieler wie beispielsweise Simon Flühmann und die Ausländer», erklärt er. Letztere Abgänge konnte der UHCG mit drei Neuverpflichtungen auffangen: Die Tschechen Zdenek Zak, Tomas Nushart und Matej Smetak sollen im nächsten Jahr das Grünenmatt-Trikot tragen. Ziel der Kaderbildung sei es gewesen, die Verantwortung und das Können auf mehrere Schultern zu verteilen. Das sei soweit gut gelungen.

Auch sonst ist Schrag, der zuletzt noch Trainer der ersten Mannschaft war, zuversichtlich. «Die ersten Spiele werden zeigen, ob uns die Kaderbildung gelungen ist. Aber ich habe das Gefühl, dass genügend Potenzial vorhanden ist.» Wichtig sei für die Equipe nicht zuletzt, dass unter anderem Torhüter Martin Pauli oder die Teamstützen Kevin Rösch, Tobias Eyer und Yannik Arm geblieben sind, so der Sportchef weiter. Daneben habe man junge Spieler mit Talent gesucht, sodass die Mannschaft das nun gute Gefühl eigentlich nur noch bestätigen muss.

Roman Schrag ist dennoch gleicher Meinung wie Trainer Thomas Siegenthaler: Ein direkter Wiederaufstieg ist ein unrealistisches Ziel. Der UHC Grünenmatt will sich auf die Playoff-Qualifikation konzentrieren. «Ich habe in Trainings gesehen, dass sie kämpferisch eine gute Einstellung haben», sagt Roman Schrag. Das spielerische Können sei noch schwer einzuschätzen, findet Schrag. Spätestens zu Meisterschaftsbeginn am 16. September wird auch diese Frage eine Antwort finden.

 

Quelle: Unter-Emmentaler, Leroy Ryser

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5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
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8.I. M. Davos-Klosters-529.000
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10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
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2.Unihockey Basel Regio+2338.000
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8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
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