03.
2003
Herren NLB: Bülach siegt in der Verlängerung
Im Startdrittel hatte Hünenberg dann auch mehr Spielanteile, aber die Bülacher gaben sich keine Blösse, sie kamen ebenfalls zu Abschlüssen und durch eine gelungene Aktion von Balderer und Dietrich gingen sie sogar in Führung. Dass die Unterländer diese Führung in die Pause nehmen konnten, schien ihnen Moral zu verleihen. Auf jeden Fall liessen sie die wahrscheinlich stärksten fünf Minuten der laufenden Saison folgen. Pirmin Koller und sein Bruder Cornel bauten den Vorsprung innert fünf Sekunden auf drei Tore aus, danach traf Routinier Daniel Dingetschweiler zum vermeintlich vorentscheidenden 4:0.
Die Spieler von Roland Fust und Alain Favez wähnten sich mit diesem deutlichen Vorsprung im Rücken wohl in Sicherheit. Aggressivität, Laufbereitschaft und Sicherheit nahmen ab, dafür stieg die Zahl der Fehler und die Nervosität. Das blieb nicht ohne Folgen: Hünenberg schoss sein erstes Tor und brach damit scheinbar den Bann. Bülachs Führung schmolz ebenso schnell dahin, wie sie zu Stande gekommen war, und zur zweiten Pause lautete das Score auf 4:5 zu Gunsten der Gäste. Verteidiger Matthias Adank ging nach dem Spiel entsprechend hart mit sich und seinen Mitspielern ins Gericht: „Die Einen hatten Angst, die anderen waren nicht wach. Aber wir sind selber schuld.“ Anstatt sich aufs Spiel zu konzentrieren, haderten die Bülacher mit sich selber, machten Fehler und Tor um Tor. Die Hilflosogkeit gipfelte im Führungstreffer der Zuger: In einen Auswurf von Bülach-Goalie Roland Schorr warf sich ein Zuger Spieler. Die Bülacher reklamierten danach ein Bodenspiel und erstarrten dabei förmlich. Die Gäste nahmen dankend an und schossen ein.
Immerhin konnten die Gastgeber im Schlussdrittel noch einmal einen höheren Gang einlegen. Sie knüpften an der Leistung der ersten 25 Spielminuten an und glichen wieder aus. Am Ende konnten sie sich dank einer sehenswerten Einzelleistung von Daniel Meier sogar noch einen Sieg gutschreiben lassen.
Bülacher wirkte bis zum 4:0 erfreulicherweise sehr motiviert und einsatzfreudig. Danach aber änderte sich dies realtiv schnell, die Bülacher wurden nachlässig und bauten Hünenberg dadurch auf. Die Gäste zeigten dann eindrücklich, wie schnell solche Nachlässigkeiten bestraft werden können. Dass die Bülacher das Ruder aber nochmals herumreissen konnten, könnte für die weiteren Spiele noch wichtig werden.
Bülach Floorball - Einhorn Hünenberg 6:5 n.V. (1:0, 3:5, 1:0, 1:0)
Kasernenhalle, 65 Zuschauer
Schiedsrichter: Ackermann, Aebi
Tore: 18. Dietrich (Balderer) 1:0, 23. P.Koller(Bührer)2:0, 23. C. Koller (Fisch) 3:0, 25. Dingetschweiler (P. Koller) 4:0, 26. Isler (Reudt) 4:1, 27. Ruf (Birchler, Reudt, Ausschluss Fisch) 4:2, 29. Reudt (Birchler) 4:3, 29. Reudt (Birchler) 4:4, 34. Hediger (Ruf) 4:5, 54. Fisch (Dietrich) 5:5, 64. Meier 6:5.
Strafminuten: je 3x2