27.
03.
2015
NLA Frauen | Autor: «Zürcher Unterländer»

Die Playoffs als schlechter Witz

Am Samstag starten auch in der NLA der Frauen die Playoffs. Doch so spät sie beginnen, so schnell können sie auch wieder vorbei sein. Drei Siege gegen Skorpion Emmental - und Dietlikon steht im Superfinal. Eine super Sache? Mitnichten, ­sagen die Verantwortlichen des Glattaler Vorzeigevereins der Tageszeitung "Zürcher Unterländer"

Die Playoffs als schlechter Witz Endlich geht's los: Dietlikon muss wieder nach Zollbrück reisen (Bild Claudio Schwarz/unihockey-fotos.ch)

Die Qualifikation war in der NLA der Frauen für Dietlikon bereits zu Weihnachten entschieden, die Playoff-Teilnahme nur noch Formsache. Es folgten noch ganze neun Runden bis zu den Playoffs. Nun ist sie da, die intensivste Phase der Meisterschaft, alles beginnt bei null, jedes Spiel ist entscheidend, die Publikumsränge sind gefüllt. Doch mit der Einführung des Superfinals bleibt in der höchsten Liga der Frauen von den Playoffs in dieser Saison nur noch die Halbfinalserie als kümmerlicher Rest übrig.

Gespielt wird sie im Best-of-5-Modusa, im sportlichen Idealfall stünde Dietlikon mit drei Siegen auf kürzestem Wege im Endspiel, das am Samstag, 18. April, in der Klotener Kolping-Arena über die grosse Bühne geht. Auch wenn die Dietlikerinnen unbedingt an diesem medialen Grossereignis - erstmals werden Unihockey-Meisterschaftsspiele auch am Fernsehen live übertragen - teilhaben wollen, steht für Trainer Sascha Rhyner ausser Frage, dass der aktuelle Modus für das Frauenunihockey nicht dauerhaft tragbar ist.

«Die Playoff-Spiele verkommen zu einem schlechten Witz», spricht er Klartext. «Die schönste Zeit für Publikum, Spielerinnen und Staff sollte länger dauern als eine gute Woche.» Dar­um fordert Rhyner die Einführung von Playoffs mit acht Teams und Best-of-7-Serien - ein Modus, wie er sich in der NLA der Männer bereits eta­bliert hat. Gestartet würde mit Viertelfinalspielen, und die schlechter platzierten Teams kämen zu mindestens zwei Heimspielen. Wie Trainer Rhyner sieht auch der Dietliker Vereinspräsident Antti Uimonen dringend Handlungsbedarf. «Es braucht so schnell wie möglich eine Liga­reform, damit wir wieder vernünf­tige Playoffs spielen können.»

Argumente für Zehnerliga
Damit in Zukunft aber Playoffs mit acht Teams möglich werden, braucht es in der NLA der Frauen einschneidende Veränderungen. Die Krux bei der Sache ist, dass diese aktuell nur acht Teams umfasst. Die beiden letztplatzierten sind in den Playouts engagiert. Wie also Viertelfinals spielen, wenn nur sechs Mannschaften zur Verfügung stehen? Für Rhyner und Uimonen ist dar­um eine Aufstockung der NLA auf mindestens zehn Teams zwingend nötig.

Dass mit diesem Schritt das jetzt schon existierende Gefälle zwischen den zwei bis drei Spitzenteams und dem Rest der Liga noch grösser werden könnte, wie dies die einstigen Verfechter einer Achterliga monieren, lassen Uimonen und Rhyner als Gegenargument nicht gelten: «Wir brauchen in der Liga ein breiteres Mittelfeld, sodass jene Teams, die nicht an der Spitze mitspielen, nicht gleich im Abstiegsstrudel landen», sagt Uimonen. Wer ständig unter Druck sei und Resultate liefern müsse, habe kaum Raum für Entwicklungsmöglichkeiten. Ein Aspekt, der gerade auch Rhyner, der neben seinem Engagement bei Dietlikon auch noch als Trainer des U19-Nationalteams amtet, besonders am Herzen liegt. Für ihn ist klar: «Teams, die nicht ständig das Abstiegsgespenst im Nacken spüren, gestehen auch jungen Spielerinnen mehr Verantwortung und Einsatzzeit zu.»

Diskussion ist eröffnet
Die Verantwortlichen des UHC Dietlikon sind längst nicht die einzigen, die das Problem erkannt haben. Am 28. Februar kam es am Cupfinal-Tag in Bern zu einer ausserordentlichen Ligakonferenz, in der die Präsidenten der Nationalliga-Vereine der Frauen über zwei Anträge zu befinden hatten. Nationaltrainer Sascha Brendler brachte den radikalen Vorschlag einer Zusammenlegung der NLA und NLB ins Spiel. Die Verantwortlichen von Bern Burgdorf stellten daraufhin die Variante einer Aufstockung auf zehn Teams mit Achter-Playoffs zur Diskussion. Zu einer Abstimmung kam es nicht. Stattdessen einigten sich die Anwesenden auf die Bildung einer Arbeitsgruppe mit dem Ziel, auf die Saison 2016/2017 hin Achter-Playoffs einzuführen. Und auch der Verband zieht mit: «Es braucht im Frauen-Unihockey unbedingt eine Strukturreform», sagt Nationalliga-Präsident Edwin Wiedmer auf Anfrage.

Uimonen und Rhyner sind dem weiteren Vorgehen ge­gen­über grundsätzlich positiv eingestellt. Beide äussern aber leise Zweifeldarüber, ob der Zeitplan auch wirklich eingehalten wird. Rhyner bemerkt: «Ich befürchte, dass es ewig geht, bis die Meinung eines jeden, der etwas sagen darf, in den Entscheidungsprozess eingeflossen ist.» Nationalliga-Präsident Wiedmer hingegen betont, dass er um die Dringlichkeit weiss - und auch dar­um die Ligareform zur Chefsache erklärt habe. «Ich werde die Führung der Arbeitsgruppe übernehmen und bin überzeugt, dass wir bis im Herbst eine Lösung parat haben», sagt er. Dass es eng wird, ist ihm bewusst, im November diesen Jahres muss bereits der Spielplan für die Saison 2016/2017 auf dem Tisch liegen. Und auch wenn Wiedmer sein ehrgeiziges Ziel erreicht, mit den Reformen in der höchsten ­Liga allein ist es im Schweizer Frauenunihockey nicht getan.

Reformen beim Nachwuchs
Auch auf der Stufe der Juniorinnen drängen sich Modusänderungen auf. Dass für sechs von zehn U21-Teams die Saison bereits im Februar endet, ist für Sascha Rhyner ein Skandal. «Wieso zum Teufel spielen wir hier noch immer keine Achter-Playoffs?» fragt er. Für den U19-Nationaltrainer kommt es nicht von ungefähr, dass die skandinavischen Teams und seit Neuestem auch die Tschechinnen den Schweizerinnen den Rang ablaufen. Ähnlich äussert sich auch National­liga-Präsident Wiedmer, dessen Tochter Aline im Dietliker Nachwuchs spielt, zu den Verhältnissen bei den Juniorinnen. Die Einführung der Achter-Playoffs auch auf Stufe U21 gehöre für ihn so zwingend zur Ligareform wie das Amen in der Kirche, sagt er: «Die jungen Spielerinnen brauchen mehr und härtere Partien in einer Saison. Sonst verlieren wir im Vergleich zur internationalen Konkurrenz weiter an Boden.»

Die Positionen von Verband und dem UHC Dietlikon sind, so scheint es, beinahe deckungsgleich. Einig sind sich schliesslich auch alle darüber, dass die Einführung des Superfinals, eines einzigen, gross inszenierten Entscheidungsspiels um die Meisterschaft, das die Randsportart Unihockey in neue mediale Spähren katapultiert, dem Sport guttut. Alles, was vorher kommt, ist zumindest bei den Frauen noch weniger im Bereich der Superlative zu verorten.

Zeitungsbericht "Zürcher Unterländer"

sepp sg 62.203.247.86

00:46:25
09. 04. 2015
ach ja. der uhc dietlikon setzt auf junge spielerinnen. hat man ja gesehen im playoff halbfinal der u21 mit den nla gämperli, linden und co cracks. sascha wie kann es sein das du das machst wen du eigentlich ein grosses intresse an jungen weiterentwickelten spielerinnen haben sollst? bist du so auf den kopf gefallen? ps: versuchtes doch mal mit fairen spielen, würde ja euch evt noch stehen so wie der rock vor 3 jahren.

Hugok 10.10.130.55

10:34:29
28. 03. 2015
Diesem Bericht kann ich nur zustimmen. Ich frage mich schon lange wiso das es im Unihockey in der Liga ein anderes Playoff System gibt. Siehe Herren NLA und Herrren NLB... Passt das alles mal an und macht es einheitlich. Bei den Damen bis auf Stufe Grossfeld 1. Liga. Ist auch für den Zuschauer einfacher zu verstehen. Als komische Zusatzrunden...

xy 178.198.165.37

16:40:57
27. 03. 2015
"Die Positionen von Verband und dem UHC Dietlikon sind, so scheint es, beinahe deckungsgleich..." Das ist jetzt aber eine sehr überraschende Aussage.

80.254.160.10

16:38:31
27. 03. 2015
"Dass mit diesem Schritt das jetzt schon existierende Gefälle zwischen den zwei bis drei Spitzenteams und dem Rest der Liga noch grösser werden könnte, wie dies die einstigen Verfechter einer Achterliga monieren, lassen Uimonen und Rhyner als Gegenargument nicht gelten..." "Teams, die nicht ständig das Abstiegsgespenst im Nacken spüren, gestehen auch jungen Spielerinnen mehr Verantwortung und Einsatzzeit zu" Interessante Aussagen von Herr Rhyner. Man darf gespannt sein auf das Kader des UHC Dietlikon für die kommende Saison. Wie viele U19 Spielerinnen von anderen Vereinen werden oder wurden bereits abgeworben? Soviel zu der Aussage: "...auch jungen Spielerinnen mehr Verantwortung und Einsatzzeit..."
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Tabellen

1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

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