09.
2014
Kämpferin Hermann gibt nicht auf
Rebecca Hermann vom UHC Dietlikon erlitt Ende Juni einen Kreuzbandriss. Die Saison schien gelaufen. Die 26-Jährige aus Metzerlen SO beweist aber Kämpferherz und will noch vor Playoff-Start zum Team zurückkehren.
Sechs Wochen ist es her, seitdem Rebecca Hermann am linken Knie operiert wurde. Die Studentin hatte sich im Training beim Fussballspielen das Kreuzband gerissen. Ärzte berechnen für eine komplette Rehabilitation rund neun Monate. Hermann will aber unbedingt in dieser Saison noch für den UHC Dietlikon auf Torejagd gehen. Wie das klappen soll? «Man sagt, es dauert sechs Monate, bis man das Knie nach einem Kreuzbandriss wieder voll belasten kann. Bei mir wurde bei der Operation eine neue Technik angewendet, welche den Heilprozess beschleunigen soll. Mein Ziel ist es daher, noch vor Playoffstart wieder spielen zu können», sagt sie optimistisch. Hermann rechnet bereits im Februar mit ihrem Comeback.
Karrierenende keine Option
Obwohl Hermann schon vor der Verletzung über ein Karrierenende nachgedacht hat, kommt ein Schlussstrich für sie nicht infrage: «Ich will meine Karriere auf keinen Fall auf diese Weise beenden. Ich werde also mindestens noch ein Jahr anhängen.» Die junge Frau aus Metzerlen ist eine Kämpferin. Trotz der schweren Verletzung verpasst sie kaum ein Training mit der Mannschaft. Auch ins Trainingslager nach Schweden will sie unbedingt mitreisen. «Mir ist es wichtig, beim Team dabei sein zu können.» Hermann hat aber ihr eigenes Trainingsprogramm: Sie macht alleine Krafttraining oder steigt aufs Velo - nebenbei besucht sie den Physiotherapeuten.
Rückkehr in die Nati?
Die Stürmerin wechselte vor zwei Jahren von Burgdorf zu Dietlikon. Letztes Jahr fuhr sie mit der Nati an die WM in Tschechien und durfte sich als Bronzemedaillengewinnerin feiern lassen. Von einer Rückkehr in die Nationalmannschaft will Hermann aber noch nicht sprechen. «Bereits Ende 2015 finden die Weltmeisterschaften in Finnland statt. Da ich frühestens Anfang Jahr wieder fit sein werde, wird es für mich schwierig sein, mich fürs Team empfehlen zu können. Ausschliessen will ich aber nichts», sagt sie.
Die 26-Jährige wohnt in Basel und studiert dort Psychologie. Ende Jahr hat sie ihren Studienabschluss. Dass der Kreuzbandriss aufgrund der Vorbereitungen darauf auch etwas Positives mit sich zieht, will Hermann dennoch nicht behaupten: «Am Anfang dachte ich noch, dass es durchaus einen schlechteren Zeitpunkt für eine solche Verletzung hätte geben können. Allerdings diente mir der Sport auch immer als guter Ausgleich zum Studienalltag. Deshalb vermisse ich es, auf dem Unihockeyfeld zu stehen.»
Zeitungsbericht "Solothurner Zeitung/MLZ"