25.
11.
2015
NLA Frauen | Autor: Voneschen Reto

«Mehr Schweizerin als Tschechin»

Vor vier Jahren schoss Hanka Lackova die Schweizer Unihockey-Frauen ins Elend. Die nächste Weltmeisterschaft wird aber ohne die Tschechin stattfinden. Tore schiesst sie nun lieber für Piranha Chur.

«Mehr Schweizerin als Tschechin» Schwungvoll: Hanka Lackova stürmt gern nach vorn (Bild Erwin Keller)

Es gibt Ereignisse im Schweizer Unihockey, die haben sich tief ins Gedächtnis gebrannt. Der 11. Dezember 2011 ist so ein Tag. Dannzumal trat die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft bei der WM in St.Gallen als haushoher Favorit zum Bronzespiel gegen Tschechien an. Doch die hypernervösen Schweizerinnen hielten dem Druck nicht stand und verspielten eine 2:0-Führung. Zwei Wochen später war der ehemalige Weltmeistertrainer Felix Coray seinen Job los.

Mittendrin stand Hanka Lackova. Mit ihrem 2:2 in der 37. Minute leitete sie den Schweizer Untergang ein. Dabei hatte sie Glück. Erst nach den letzten Länderspielen vor der WM fand sie im tschechischen Team Unterschlupf. Und zu Beginn des kleinen Finals sass sie noch auf der Bank. Bis jetzt blieb das Bronze von St.Gallen die einzige Medaille der Tschechinnen.

Kein Platz mehr im Nationalteam
Angst vor weiteren Toren Lackovas müssen die aktuellen Schweizer Nationalspielerinnen nicht mehr haben. Im Februar nahm die 27-Jährige zwar noch am Qualifikationsturnier in der Slowakei teil, Nationaltrainer Miroslav Janovsky fand aber im WM-Kader keinen Platz für die Flügelstürmerin. «Schade», sagt Lackova, «er teilte mir mit, mit meinem Spielstil passe ich nicht ins Team». Bereits die letzte WM in ihrem Heimatland verpasste sie wegen Unstimmigkeiten mit den Trainerinnen. Dafür führte sie als Teamguide die WM-Debütantinnen aus Südkorea durchs Turnier. «Eine besondere, aber auch stressige Erfahrung. Südkorea hatte ausser dem Hotel praktisch nichts organisiert», so Lackova. Als Entschädigung durfte sie die letzten Tage als Guide den sechsten Titel der Schwedinnen hautnah erleben.

Langeweile in Finnland
Wenige Tage später stand Hanka Lackova erstmals bei Piranha Chur im Training. Mittlerweile ihre vierte Station im Ausland. Mit 20 Jahren verliess sie Tschechien Richtung Finnland, langweilte sich aber ohne Arbeitsstelle in der Küstenstadt Porvoo so sehr, dass sie mit acht Kilo Kummerspeck das Abenteuer nach einer Saison abbrach. Bei Zug United fand sie zu alter Torgefährlichkeit, zwei Jahre später bei den Burgdorf Wizards auch einen interessanten Job.

Dass sie eineinhalb Jahre später mitten in der Saison zu Chur wechselte, sorgte für Aufsehen. «Es ging nicht mehr», erzählt sie, das dritte Angebot der Piranhas kam da wie gerufen. So nahm sie auch einen Monat Pendeln zwischen Chur und Arbeitsort Neuenburg auf sich. Der Aufwand lohnte sich: Vier Monate später gewann sie mit Piranha die Meisterschaft. In diesem Frühling folgte der zweite Streich.

Zweite Heimat
«Ich fühle mich mittlerweile mehr als Schweizerin denn als Tschechin», sagt sie in charmantem böhmisch angehauchten Bündnerdeutsch. Seit dem Wechsel zu den Piranhas arbeitet sie bei der Zentralwäscherei in Chur und teilt sich die Wohnung mit Teamkollegin Chantal Paschoud und Team-Physiotherapeutin Marina Sprecher. «Die Natur und die Mentalität hier gefallen mir sehr», freut sich Lackova.

Mittlerweile spielt auch ihre sechs Jahre jüngere Schwester Jana - dank Hanka Lackovas Vermittlung - in der Schweiz bei den Red Ants Winterthur. Selber hat sie die sommerlichen Rücktrittsgedanken nach mittlerweile 13 Saisons in den höchsten Ligen vorerst) verschoben, als Center führt sie die dritte Piranha-Linie an. Weitere Treffer wird sie dort mit Sicherheit erzielen. Wie wichtige Tore geschossen werden, weiss Hanka Lackova nur zu gut.

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