07.
2008
Ab in den Norden
Mit Rücktrittsgedanken spielte Michael Flury während der letzten Saison. Für den Verteidiger war klar, „entweder zukünftig im Ausland spielen oder sonst aufhören." Seit 1999 spielte der 27-jährige in der 1. Mannschaft des SV Wiler-Ersigen, in der letzten Saison absolvierte er nach diversen Verletzungen nur elf Spiele in der Qualifikation. Aufgeblüht war der WM-Teilnehmer 2006 vor allem in den Playoffs, als er den verletzten Ausländer Vesa Punkari ersetzen musste. Mit drei Toren in den Finalspielen gehörte er zu den auffälligsten Spielern in Reihen des neuen und alten Schweizermeisters.
Rasches Handeln bei Classic
Nun brauchte er aber eine Luftveränderung um sich "persönlich weiter zu entwickeln und neue Erfahrungen zu sammeln", wie er selber sagt. Mit verschiedenen Clubs war der 35-fache Internationale im Gespräch, für den finnischen Vizemeister Classic Tampere entschied er sich schliesslich. „Lassi Vänttinen empfahl mir seinen ex-Club und bereits zwei Minuten später klingelte mein Handy", zeigt sich Flury überrascht vom Interesse Classics. Nach einem Besuch in Tampere war dem schussstarken Verteidiger klar, „dass es passt." Flury macht sich für eine schwere Saison bereit. „Ich weiss, dass es hart wird für mich, aber ich freue mich auf diese Aufgabe."
Grossverein
Nach Schweden zieht es dagegen das Ustermer Stürmertalent David Kaufmann. Für ein Austauschprogramm der Uni Zürich konnte Student Kaufmann aus vier schwedischen Städten auswählen. Er entschied sich für Lund, „erst danach kam die Wahl des Unihockeyvereins", erklärt der wirblige Flügel. Auf Empfehlung von Johan Schönbeck (ex-Trainer Langnau Tigers) meldete er sich beim ambitionierten 2. Divisionisten Malmö FBC. „Der Verein will bis in sechs Jahren 1‘500 Mitglieder haben und fünf Festangestellte beschäftigen", zeigte sich Kaufmann beeindruckt von den Zielen des Vereins. Kein Wunder konnten ihm die Verantwortlichen auch gleich eine Wohnung organisieren - deren drei gehören nämlich Malmö FBC.
Hohe Ziele
„Ziel ist es auch bis 2014 bei den Frauen und den Männern die Goldmedaille zu gewinnen", erklärt Kaufmann die hohen Ziele seines neuen Vereins. Bis jetzt fristet Unihockey - trotz dem Gastspiel der schwedischen Nati anlässlich der Heim WM 2006 - eine untergeordnete Rolle in der westschwedischen Metropole. David Kaufmann will nun beim Aufstieg mithelfen. Er freut sich sehr auf sein Auslandabenteuer: „Die Option mit dem Studium ist beinahe optimal, so eine Möglichkeit konnte ich nicht ausschlagen. Und ein Wechsel innerhalb der Schweiz kam für mich sowieso nicht in Frage."