24.
03.
2015
NLA Männer | Autor: Voneschen Reto

Chur hat mehr erhofft, als erwartet

Chur Unihockey musste am Samstag das bittere Aus in den Play-off-Viertelfinals hinnehmen. Nach der turbulenten Saison keine Sensation, trotzdem war die Enttäuschung beim Stadtclub riesig.

Chur hat mehr erhofft, als erwartet Enttäuschung pur: Churs Goalie Christoph Reich muss das Aus noch verkraften (Bild Fabian Trees)

Sandro Caveltis Blick schweifte am Samstagabend noch einmal in die Ferne, auf die imposante Tribüne in der Berner Weissenstein-Halle. Der Stachel der 4:6-Niederlage im sechsten Play-off-Viertelfinalspiel sass tief. „Wieder mal", sinnierte Cavelti kopfschüttelnd, „hat's nicht gereicht". Seit Einführung der Viertelfinal-Playoffs vor sechs Jahren scheiterte der Stadtclub fünfmal in der ersten Runde. Zuletzt stand er 2010 im Halbfinal. Im zehnten Jahr der Fusion zwischen Torpedo und Rot-Weiss Chur fehlt weiterhin ein Titel auf Aktiv-Stufe.

Berliat stärkte Köniz
Die erste Ursachenforschung erfolgte noch in Köniz. Spiel 4 sei vorentscheidend gewesen, so Cavelti. Damals kehrte ein effizientes Chur im Schlussdrittel mit drei Toren auf 6:5, kassierte dann aber innert zwei Minuten drei Gegentore, die letzten beiden innert sechs Sekunden und verlor so 7:8. „Das war dämlich", ärgerte sich Cavelti auch noch eine Woche später. Noch viel bitterer war das Ausscheiden im Penaltyschiessen des Cup-Halbfinals, als Chur in der regulären Spielzeit gegen Malans einen 3:0-Vorsprung in letzter Minute verspielte

Im Frust ging etwas vergessen, dass Chur gegen einen starken Kontrahenten ausgeschieden war. Köniz gehörte vor der Saison nach der grossangelegten Rückhol-Aktion der „verlorenen Söhne" - vier langjährige Spieler kehrten aus Schweden zurück - zu den meistgenannten Titelanwärtern. Im Herbst führten die Berner auch erwartungsgemäss die Tabelle an, ehe sie wegen Trainerdiskussionen in eine Krise schlidderten. Erst als das Könizer Ur-Gestein René Berliat im Februar das Ruder übernahm, stabilisierten sich die Leistungen.

Spieler gefordert
Rein vom Potenzial her war Köniz dem Stadtclub überlegen, dieser wehrte sich aber lange äusserst clever. Mit dem ehemaligen Nationaltrainer Berliat kam ein international gestählter Taktiker zurück, während bei Chur nach dem Abgang von Thomas Berger und der Inthronisierung von Assistent Claudio Stingelin zum neuen Chef auch - oder vor allem - die Spieler gefordert waren. Sie wurden in die Trainingsgestaltung eingebunden, verletzte Spieler schnitten beispielsweise auch die Videos der Spiele.

Ob da nicht einige Prozente verloren gingen, war nach dem Ausscheiden da und dort zu hören. „Es war nicht entscheidend, aber der Fokus lag nicht mehr ganz 100-prozentig auf dem Spiel", gab Captain Cavelti zu. Rein taktisch steckte immer noch sehr viel Berger im Churer Spiel, dass einige Akteure nach Bekanntgabe der Trennung mit deutlich mehr Spielfreude agierten, war augenscheinlich. Die Serie von zehn Siegen machte Chur zum besten Team der Rückrunde.

Berger wird wohl bleiben
Auch Präsident Cornel Ehrler war die Enttäuschung über das Ausscheiden anzuspüren. „Fast noch mehr über das Verpassen des Cupfinals", so Ehrler. Trainer Stingelin lobte er für dessen aktives Coaching, „die Spieler haben auch gekämpft bis zum Schluss". Vor der Saison sei Chur nicht so viel zu getraut worden, „wir schätzten das Potenzial der Mannschaft schon höher ein".

Am Thema Thomas Berger kam auch der Präsident nicht vorbei. „Wir sahen ihn in einer anderen Position im Verein", sagt er rückblickend. Aktuell ist der zehnfache Meistertrainer bei der Churer U18-Equipe tätig. „Es sieht so aus, dass er uns auch in der nächsten Saison erhalten bleibt", freut sich Ehrler.

Neuer Trainer wird bald bekannt gegeben
Entscheidend für die Churer Zukunft wird der Name des neuen Trainers sein. Stingelin gab schon bei Antritt bekannt, dass er nur eine Lösung bis Ende Saison sei. Einige namhafte Kandidaten waren im Gespräch, nun kristallisiert sich der Name Iiro Pantzar heraus. Kein grosser Name, aber als ehemaliger Trainer der deutschen U19-Auswahl und bei diversen Vereinen in Finnland (zuletzt im Staff von KooVee Tampere) hat sich der fleissige Finne einen guten Namen in der Szene gemacht.

„Der Name des neuen Trainers wird in Bälde bekannt gegeben", sagte Ehrler bloss zu diesem Thema. Offen ist die Kadersituation. Einige Verträge von Leistungsträgern laufen aus, andere Vereine haben auch ein Auge auf den talentierten Nachwuchs geworfen. Auf dem Feld ist die NLA-Saison bei Chur zu Ende. Die „Silly Season" hat dafür erst begonnen.

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