07.
02.
2002
NLA Männer | Autor: Rot-Weiss Chur

Der Natitrainer im Interview

Der Schweizer Nationaltrainer Jani Westelund im Gespräch mit dem Webteam des UHC Rot-Weiss Chur. Vor dem 4-Länder-Turnier in Zürich und Uster testen er und sein Team zum letzten Mal vor der Weltmeisterschaft in Helsinki in einem Ernstkampf. Wie sieht er das Schweizer Unihockey und was sind seine Erwartungen für die kommenden Spiele?
Jani Westerlund, am kommenden Wochenende trifft die Schweizer Herren-Nationalmannschaft auf Schweden, Norwegen und die Tschechische Republik. Was erwartest du von diesen Spielen?
Sehr viel! Einerseits werden wir dieses Turnier als eine WM-Qualifikation für die Spieler ansehen, anderseits erwarte ich, dass wir uns Respekt für das WM-Turnier im Mai 02 verschaffen können. Weiter ist für mich wichtig, dass wir als Team auftreten und uns als richtige Einheit präsentieren.

Am Freitagabend spielt die Schweiz gegen den amtierenden Weltmeister Schweden. Die Schweden werden in der Schweiz ja als „Halbgötter„ angeschaut. Wie gedenkst du, diesem Übermächtigen Gegner ein Bein zu stellen?
Es gibt keine übermächtigen Gegner. Wenn wir so denken würden, müssten wir ja gar nie gegen sie antreten. Klar, sie haben eine viele Stärken. Sie verfügen über viele gute Einzelspieler. Ihre mentale Stärke und das Wissen über ihre Ungeschlagenheit gegen die Schweiz sind weitere Trümpfe in ihrer Hand. Es liegt nun an uns, dies zu ändern! Dazu kommt noch, dass die Finnen es uns vorgemacht haben und Schweden mit 7:3 wieder nach Hause geschickt haben. Was die Finnen können, können wir und alle anderen auch. Wir müssen einfach daran glauben. Mit unserem Kollektiv und einer disziplinierten Defensivleistung werden wir uns unsere Chancen erarbeiten. Wichtig für uns ist, dass wir unsere Chancen eiskalt nutzen.

In den Spielen gegen Norwegen und Tschechien ist die Schweiz Favorit. Die letzten Spiele waren aber in der Regel hart umkämpft. Wo siehst du die Vorteile der Schweizer?
Die Vorteile liegen in der Vergangenheit. Wir können uns nicht auf alte Erfolge zurücklehnen und meinen, dass wir sie wieder so bezwingen können. Hier ist, wie gegen Schweden, unser eigene Einstellung entscheidend. Wir wissen, dass wir gute Chancen gegen beide Gegnern haben, und dass wir sie ausnützen sollten. Unsere Stärken liegen wie gegen Schweden im Kollektiv. Weiter können wir auf eine grössere Anzahl erfahrener Spieler mit einer Winnermentalität zurückgreifen.

Im Hinblick auf die WM in Finnland sind dies ja die letzten Ernstkämpfe. Gibt es noch grosse Veränderungen im Kader?
Wir werden nach diesem Turnier die erste Selektion vornehmen. Danach werden wir etwas zuwarten und uns alle Möglichkeiten gut anschauen. „Grosse„ Veränderungen wird es wahrscheinlich nicht mehr geben, aber die eine oder andere Überraschung liegt sicher noch drin. Unsere Auswahl an WM-Spielern ist nicht so gross, wie die der Schweden oder Finnen, aber wir haben aber für unsere Verhältnisse viele, die dabei sein wollen.

Spürst du einen grösseren Druck vor diesen Spielen als vor Länderspielen im Ausland?
Nein, ein Länderspiel ist ein Länderspiel, egal wo es ausgetragen wird. Ich kann mich aber vorstellen, dass dies bei den Spieler etwas anderes ist, obwohl ich der Meinung bin, dass der Ort keine Rolle spielen darf! Druck spüre ich bei mir selbst nur, weil ich alle Spiele gewinnen will.

Die Qualifikationsrunde der NLA Herren ging vor 10 Tagen zu Ende. Wie schätzt du als Nationaltrainer die Qualität der Spiele ein?
Leider haben wir insgesamt an spielerischer Qualität verloren. Es gibt leider zu viele Mannschaften und Spieler in der NLA, die nur mitspielen wollen. Wir haben die nötige Breite für 10 Mannschaften noch nicht erreicht. Klar, es gab auch sehr lässige und intensive Partien aber dies war eher die Ausnahme. Positiv ist, dass mehr Tore erzielt wurden, was im Hinblick auf die WM und die kommenden Länderspiele wichtig für uns sein kann.

Was waren für dich die grössten Überraschungen?
Dass Rot-Weiss Chur und Alligator Malans so viele Abgänge so gut verkraftet haben. Ich bin auch überrascht, dass Torpedo Chur sich wieder in das Rennen um die Playoff-Plätze einmischt, und dass der SV Wiler-Ersigen sich wieder nur auf dem dritten Platz rangieren konnte.

Was waren die grössten Enttäuschungen?
Dass die Entwicklung nicht weiter vorangekommen ist. Die Qualität auf unseren Spielfeldern ziehen u.a. immer weniger Zuschauer an. Es ist leider zu unspektakulär und wie oben bereits erwähnt, die spielerische Linie fehlt. Wir müssen wieder an Tempo und Intensität gewinnen, damit die Partien spannender und härter umkämpft werden.

Wo muss sich das Schweizer Unihockey noch verbessern, damit die Kluft zwischen den Schweden und den Finnen nicht noch grösser wird?
Wir müssen eigentlich ganz unten anfangen. Ohne eine gute Juniorenabteilung in jedem Verein wird die Schweiz es immer schwierig haben gegen die Grossen mitzuhalten. Wir können ja nicht oben anfangen, sondern wir müssen durch stabilere Vereine mit besser ausgebildeten Trainern physisch, technisch und spielerisch bessere Spieler entwickeln. Die Spieler müssen wieder vermehrt Bereitschaft zeigen und wirklich alles geben, um einmal die Weltbesten werden zu können. Es gibt viele Wege die nach Rom führen, dies wäre einer davon!

Wo liegen die grössten Unterschiede im Vergleich zu diesen Nationen?
Die Skandinavier sind spielerisch und technisch stärker. Vor allem im Passspiel sind sie unglaublich sicher. Ein weiterer Vorteil für die Nordländer liegt auch in der Physis und in der Koordination. Dank der nationalen Konkurrenz und einem enormen Trainingsfleiss streben sie immer nach Verbesserungen. Sie geben sich fast nie 100% zufrieden und schauen fast nie in den Rückspiegel. Die Finnen wollen immer besser als die Schweden und die Schweden immer besser als die Finnen sein. Sie wollen immer wissen, wie gut sie morgen sein können. Die Finnen haben es in einer wunderbaren Art vorgemacht. Vor 5 Jahren haben sie angefangen, gezielter zu trainieren. Heute sind sie rein stocktechnisch die besten. Im Vergleich zu den Schweden hinken sie noch im Passspiel hinterher. Weiter sind fast sämtliche Spieler beider Nationen im Abschluss aus verschiedensten Positionen sehr stark. Wenn sich die Schweizer Spieler auch bereit erklären, mehr an ihren Schwachpunkten zu arbeiten, sehe ich aber gute Chancen, dieses Manko in Zukunft aufzuholen und in den Zweikampf der Finnen und Schweden einzugreifen.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Glück in den kommenden Spielen!
DANKE!

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