08.
2005
Die Jets-Söldner im Interview
Niklas, was gefällt dir an Finnland nicht?
Wie soll ich das verstehen?
Nun, du warst die letzten drei Jahre in Norwegen,
jetzt kommst du in Schweiz – du scheinst nicht nach Hause zu wollen?
Vor drei Jahren, ich war 26, brauchte ich eine neue Herausforderung. In Norwegen
habe ich die gefunden und konnte auch am Europacup gegen die Besten der Welt
spielen, was eine tolle Erfahrung war. Und nun wollte ich noch einmal etwas
Neues ausprobieren, auch noch eine neue Sprache lernen.
Anton, du bist schon länger in der Schweiz, die
Sprache sollte für dich kein Problem mehr darstellen.
Als ich in die Schweiz kam, mit vier Jahren Schul-Deutsch im Gepäck,
habe ich kein Wort verstanden. Mittlerweile geht es natürlich besser.
Warum dieser Transfer von Basel Magic zu den Jets?
Von den letztjährigen Basel-Ausländern ist nur noch Talme da – und das
auch nur, weil er dort eine Freundin hat. Ansonsten gibt es keinen Grund, länger
als ein Jahr in Basel zu bleiben. Damit meine ich nicht die Stadt, die mir sehr
gefällt, sondern den Verein.
Das klingt nicht nach einer Trennung im besten
Einvernehmen.
Niklas, klappt bei dir alles?
Bis jetzt ist alles wunderbar. Ich wohne bei Marcel Stucki, er ist die
Vaterfigur für mich (lacht). Ein intaktes Umfeld
ist mir sehr wichtig – wichtiger als die Spielstärke des Klubs.
Wir haben das auch schon Janne Tähkä bei seinem
Transfer zu den Jets gefragt: Warum die Jets?
Ich habe mit Janne über die Jets gesprochen. Ich denke, dass die Saison
für alle wieder bei Null anfängt. Natürlich sollten wir nicht gerade mit einer
Niederlagenserie starten, so etwas kriegt man nur noch schwer aus dem Kopf. Aber
wenn ich die Assists spiele und Anton die Tore macht, sollten die Jets besser
abschliessen als letzte Saison.
Was können die Fans „vom neuen Finnen“ erwarten?
Bist du der neue Tähkä?
Also ich bin etwas jünger, trage kein Stirnband und spiele mit einem
anderen Stock als Tähkä, ansonsten sehe ich keine Unterschiede... Im Ernst,
Janne ist ein einzigartiger Spieler, ich werde als Verteidiger eher für Ruhe
sorgen müssen als für Spektakel.
Anton, Tore sind von dir also gefordert...
Wir müssen als Team hart arbeiten, es geht nur über den Kampf und die
Laufbereitschaft. Im Sommertraining war der Wille dazu vorhanden. Wenn ich da an
Basel zurück denke... Nach den Trainings hier bin ich so fit wie noch nie.
Wie wichtig ist es dir, Ende Saison vor Basel Magic
klassiert zu sein?
Das Persönliche spielt keine Rolle – Basel ist sicher eines von zwei
Teams, das wir hinter uns lassen müssen, wenn wir die Abstiegs-Playoffs
vermeiden wollen. Auch wenn ich die neuen Schweden in Basel nicht so richtig
kenne, hoffe ich, dass uns das gelingen wird.
Niklas, wenn du einen Spieler deiner Wahl mit zu den
Jets hättest nehmen können...
... wäre das Mika Kohonen, ganz klar. Ich bin gespannt, wie er nach dem
Jahr bei Happee in Schweden wieder einschlagen wird.
In Yväskylä hält es eben niemand länger als ein Jahr
aus, darum musste er zurück nach Schweden?
Nichts gegen Yväskylä, ich habe dort drei Jahre lang studiert, das ist eine
schöne, wenn auch sehr ruhige Studentenstadt. Nein, Mika kehrte wegen seines
Militärdienstes zurück, jetzt packt er es wieder in Schweden.
Anton, wen würdest du verpflichten, wenn du die
freie Wahl hättest?
Janne Tähkä. Halt, der spielt ja auf dem linken Flügel, wo spiele dann
ich? Dann eben Niklas Jihde. Wobei, das ist auch ein linker Flügel... Dann
entscheide ich mich für Anders Hellgard als Center. Oder auch für Glen Evensen.
Es gibt viele, die uns helfen könnten.