08.
2016
Erfreuliche Zuschauerzahlen
Beim 20. Unihockey Champy Cup in Maienfeld schwang überraschend Alligator Malans obenaus. Mit 4:2 gewannen die Malanser den Final gegen das favorisierte schwedische Team Dalen Umea. Chur landete dafür auf dem letzten Platz. Daneben freute sich das OK über erfreuliche Zuschauerzahlen.
Der Champy Cup und Alligator Malans war in den letzten Jahren eine schwierige Beziehung. Bei den letzten beiden Austragungen reichte es beispielsweise nach teilweise inferioren Leistungen nur zum letzten Rang. Trainer Esa Jussila - seit Januar im Amt - ärgerte sich darüber. «Wir müssen die Losermentalität wegbekommen», sagte er zu Beginn der Saisonvorbereitung. Dies gelang an diesem Wochenende ausgezeichnet. Überraschend gewannen die Alligatoren gestern den Final gegen Dalen Umea mit 4:2. Den Grundstein zum Sieg legten sie im Mitteldrittel, welches sie 3:0 gewannen. Im Schlussabschnitt gelang Dalen nur noch ein Tor durch den letztjährigen NLA-Topskorer Simon Flühman (57.).
Zweiter Malanser Turniersieg
Es war dies erst der zweite Malanser Sieg am Champy Cup. Letztmals gewannen die Herrschäftler vor 14 Jahren, damals noch als amtierender Meister. In der Folgesaison verpassten sie dafür - zum ersten und einzigen Mal bisher - die Playoffs. Damals wurden diese aber nur mit vier Teams ausgetragen. Letztmals standen die Alligatoren vor sieben Jahren im Final des Champy Cups.
Am Freitag gewannen sie klar gegen Tatran Stresovice (6:2), tags darauf holten sie gegen Schweizer Meister GC ein 0:4 nach zehn Minuten auf und siegten noch 10:7. «Ich bin zufrieden soweit», sagte Jussila schon vor dem Final. Die Neuzugänge Christoph Camenisch und vor allem der torgefährliche Finne Jarkko Nurmela fügten sich rasch ins kaum veränderte Malanser Kollektiv ein.
Chur in Experimentierphase
Die Churer Trainer nutzten das Traditionsturnier mehr zur Kadersichtung. Gezwungermassen, sechs neue Spieler holte der Stadtclub auf die neue Saison. So war der 6. Rang keineswegs eine Riesenenttäuschung, sondern rasch erklärt. In jeder Partie liessen Iivo Pantzar und Lukas Thierstein eine andere Formation auflaufen. So verlor Chur gegen Dalen (2:6) und Rychenberg (6:7) in den Gruppenspielen sowie 3:8 im Spiel um Rang 5 gegen Tatran Stresovice. Trotzdem waren viele positive Ansätze zu sehen. Gegen starke Winterthurer stand Chur praktisch ohne Routiniers - Lulzim Kamaj, Renato Schneider und Joel Hirschi wurden geschont - nahe am Sieg und somit auch am Einzug in den kleinen Final.
Den dritten Rang erkämpfte sich Winterthur im Penaltyschiessen gegen die Grasshoppers. Das Duell des Meisters gegen einen der Meisterschaftsfavoriten wogte lang hin und her - erst führten die Stadtzürcher 3:0, dann kehrte Winterthur die Partie auf 7:5, ehe die Hoppers in den Schlussminuten ausglichen. Bei Rychenberg fehlte der ehemalige Churer Kari Koskelainen verletzt, bei GC zeigte der gebürtige Davoser Daniel Steiger ein ansprechendes Debüt, ebenso ein sicherer Wert war Sandro Cavelti.
Champy Cup lebt weiter
Zufrieden war vor allem OK-Chef Hermann Eggler. Trotz «Badiwetter» und «Eidgenössischem» lockte die Jubiläumsausgabe des Champy Cups viele Zuschauer in die Lust-Halle in Maienfeld. Die wichtigste Meldung für Bündner Unihockeyfans bleibt aber: Auch nächstes wird der Champy Cup ausgetragen. «Wir schauen jeweils Jahr für Jahr», sagt Eggler, der auf grosse Unterstützung seiner Familie und ein funktionierendes OK zählen kann.
«Eigentlich ist mein Sohn Simon der Organisator, er möchte einfach nicht im Vordergrund stehen», so der 58-Jährige. Offen sind die ausländischen Teams der 21. Ausgabe. Ein Thema könnte die tschechische Nationalmannschaft werden. Tschechiens Nationaltrainer Radim Cepek sass am Wochenende als aufmerksamer Beobachter auf der Tribüne und bekundete, laut Eggler, auch Interesse an der Teilnahme. Es würde das Turnier definitiv aufwerten.