17.
04.
2015
NLA Männer | Autor: Schneeberger Jonas (SO)

«Sie haben die besseren Spieler...

...wir das bessere Team» - Die Unihockeyaner von Alligator Malans betreten bei der morgigen Premiere des Superfinals in Kloten die grosse Bühne. Captain Claudio Laely ist überzeugt, dass das Malanser Kollektiv gegen Wiler-Ersigens individuelle Klasse bestehen kann.

 

«Sie haben die besseren Spieler... Siegessicher: Claudio Laely glaubt an den Sieg im Superfinal (Bild Erwin Keller)

Der Showdown im Schweizer Unihockey naht: In Kloten steigt morgen der erste Superfinal. 7600 Zuschauer werden das Geschehen vor Ort in der Kolping- Arena mitverfolgen, dazu viele zu Hause vor dem Fernseher. «Unihockey wird zum Massenereignis», schreibt die «Berner Zeitung» treffend.

Bei den Männern bekommt es Cupsieger Alligator Malans als vermeintlicher Aussenseiter mit Titelverteidiger und Qualifikationssieger Wiler-Ersigen zu tun. Der Glaube an den Titel ist den Alligatoren aber trotz den beiden verlorenen Direktduellen in der Quali-fikation (6:7, 2:6) intakt. «Unsere Chancen stehen gut», sagt der Malanser Captain Claudio Laely selbstbewusst und führt aus: «Wenn wir dem Gegner nicht zu viel Platz geben und die wichtigen Zweikämpfe gewinnen, dann wird es für Wiler schwierig. Ich würde uns sicher nicht als Aussenseiter bezeichnen.»

Statistik als Mutmacher
Über die individuellen Qualitäten des Gegners ist sich Laely im Klaren. Der 23-jährige Offensivspieler sagt aber: «Sie haben vielleicht die besseren Einzelspieler, aber wir haben das bessere Team.» Mut dürfte den Malansern auch Wiler-Ersigens erschreckend negative Bilanz in einzelnen Finalspielen machen. Im Cupfinal ging der Serienmeister in sieben von neun Fällen als Verlierer vom Platz, während er in den NLA-Play-offs seit 2004 neun der elf Meistertitel holte.

Kritik aus dem Wiler-Lager
Es überrascht angesichts dieser Zahlen nicht, dass im Lager von Wiler- Ersigen die grössten Kritiker des Superfinals sitzen. Für Wilers Sportchef Marcel Siegenthaler opfert man mit dem neuen Modus den Sport für Marketingzwecke. «Es ist mehr Zirkus als Sport», beklagt er gegenüber der «Berner Zeitung». In die Diskussion um den Sinn oder Unsinn des Superfinals anstelle einer Finalserie will Claudio Laely nicht einsteigen: «Klar, der Glücksfaktor in einem einzelnen Spiel steigt. Aber für unsere Sportart ist es das Beste, und dafür bleibt einem das Ereignis im Gegensatz zu einer Finalserie in Erinnerung.»

Selbstredend dient der Superfinal dem Schweizer Unihockeyverband als Werbeplattform. Und natürlich erhofft er sich durch die mediale Präsenz einen Schub für den Unihockeysport. Davon wollen sich die Malanser aber nicht leiten lassen. Alligators Assistenztrainer Patrick Britt kündigte unmittelbar nach dem bewerkstelligten Finaleinzug an: «Wir werden sicher nicht spielen, um Werbung für die Sportart zu machen. Wir wollen gewinnen.»


Pro und Contra zur Frage "Gewinnt Alligator Malans den Superfinal"

PRO: Mathias Larsson glaubt, dass Malans den Titel gewinnt.

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Larsson in seinem letzten Spiel

Eines spricht für mich klar für Malans: Die Alligatoren haben einen Teamgeist, wie es ihn sonst wohl fast nirgendwo gibt. Im Team und im Verein ziehen alle an einem Strick, auf und neben dem Feld. Die Malanser sind eine Einheit, alle kämpfen füreinander. Als ich 2012 für einige Monate bei Wiler-Ersigen spielte, habe ich das so nicht erlebt, nicht annähernd. Alligator Malans ist wie eine Familie. Ich habe die Zeit von 2003 bis 2006 und die zweite Hälfte der Saison 2012/13 dort ungemein genossen und denke heute noch oft daran.

 

Den Superfinal erachte ich als Vorteil für Malans. Über eine Best-of-7-Serie würde ich Wiler favorisieren, aber mit Entscheidungsspielen bekundeten die Berner oft Probleme. Ein Spiel um einen Titel ist eine extreme Kopfsache. Die vielen verlorenen Cupfinals können bei Wiler zum Faktor werden. Für mich verfügt Malans über mehr Möglichkeiten als Wiler. Das Team ist variabler und kann sein Spiel den Begebenheiten anpassen. Ich kann es zwar aus der Ferne nicht beurteilen, aber mein Gefühl sagt, dass Malans alles im Griff hat. Zunächst bekundete das Team nach dem Trainerwechsel von Akseli Ahtiainen zu Daniel Hahne Probleme mit dem neuen System. Dann wurde sie aber immer besser.

Die Equipe von Wiler-Ersigen ist vielleicht ein bisschen erfahrener und hat mehr Routine. Aber mein Herz sagt mir, dass Alligator den Superfinal gewinnt und Martin Hitz der «Man of the Match» wird. Martin Ostransky wird ein Tor schiessen, und dann sind da ja noch viele andere, die wissen, wo das Tor steht. Ich hoffe und wünsche mir, dass Malans das Rennen macht.

(Mathias: Larsson ist ehemaliger Spieler von Alligator Malans und Wiler-Ersigen.)

CONTRA Thomas Berger sieht Wiler-Ersigen als Meister.

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Der Trainer mit seinem Captain

Für mich läuft der Final der Männer auf eine enge Kiste hinaus. Ich sehe auf beiden Seiten Sachen, die für die jeweilige Mannschaft sprechen. Schwer einzuschätzen, wer da gewinnt. Malans ist sicher die unberechenbarere Komponente. Für die Bündner sprechen die Variabilität, die unterschiedlichen Spielertypen, Torhüter Martin Hitz. Von Malans sind Überraschungen zu erwarten, von Wiler-Ersigen nicht - höchstens im Tor, wo die Goalies sehr stark, aber auch sehr schwach spielen können.

 

Bei Wiler-Ersigen weiss man ziemlich genau, was auf einen zukommt. Das Berner Konstrukt ist jetzt über zwei Jahre gereift. Ist das ein Vorteil oder ein Nachteil für Wiler? Überwiegen die Vorteile des Kontinuierlichen, des kontrollierten Spiels mit viel Ballbesitz über jene des Überraschenden? Ich bin da eher auf der Seite von Wiler. Seine Philosophie - der Fokus auf die Kontrolle - entspricht eher meiner. Allerdings hat der Malanser Coach Daniel Hahne einen guten Mix gefunden zwischen kontrolliertem, ruhigem Spiel und aggressivem Pressing und schnellem Umschalten.

Der Superfinal ist sicher ein Nachteil für Wiler. Malans tritt mit dem gewonnenen Cupfinal im Rücken an, bei Wiler-Ersigen fragt man sich, wann es zum letzten Mal ein einzelnes Finalspiel gewonnen hat. Die Qualität des Kaders hingegen spricht eher für Wiler. Da ist ein Rosén, ein Väänänen, da sind die altbekannten Schweizer. Angesichts der grossen Namen neigt man zu sagen: Das ist mehr als bei Malans. Wenn ich tippen müsste, würde ich ganz knapp auf Wiler setzen. Aber wie gesagt: Ich erwarte eine enge Kiste.

(Thomas Berger ist ehemaliger Trainer von Alligator Malans und Wiler-Ersigen.)

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