Michael Zürcher und Lukas Widler verlängern ihre Verträge, Othmar Schärli gibt seinen Rücktritt und Remo Graf wechselt zu B-Aufsteiger Thurgau.
Lange hatte er das Pro und Contra abgewogen, lange mit
seiner Unterschrift zugewartet. Jetzt hat er sich entschieden: Michael Zürcher
bleibt eine weitere, seine fünfte Saison beim HC Rychenberg Winterthur. Vor
allem Kantonsrivale GC hatte heftig um den Nationalspieler gebuhlt, zuletzt
hatte auch noch Tripplegewinner Wiler-Ersigen Interesse gezeigt.
Mit dem 23-jährigen Bülacher kann Rychenberg die Nummer 2
der internen und die Nummer 12 der nationalen Skorerliste halten. In der
abgelaufenen Saison traf er zwanzig Mal ins gegnerische Tor und gab
achtundzwanzig entscheidende Pässe. Mit seinen unwiderstehlichen Rushes und
überraschenden Zuspielen ist der zur Zeit vermutlich schnellste Unihockeyaner
darüber hinaus der Liebling nicht nur des weiblichen Publikums in Oberseen.
„Es sprach nie etwas gegen Rychenberg“, betont Zürcher.
„Ich fühle mich wohl hier.“ Um sich weiter entwickeln zu können, brauche es aber
ab und zu Veränderungen. Letztlich habe er sich für einen Verbleib an gewohnter
Wirkungsstätte entschieden, weil in einem Jahr eine Weltmeisterschaft anstehe
und sich ein Clubwechsel auch negativ auswirken könnte. Zudem glaubt er seine
Mannschaft und das dazu gehörige Umfeld auf einem guten, dem richtigen Weg. Für
den Erfolg und auch zur Unterstützung des neuen Trainers Philippe Soutter wolle
er noch mehr Verantwortung übernehmen.
Verständlicherweise zufrieden mit der Vertragsverlängerung
seines zweitbesten Skorers ist Sportchef Sascha Brendler: „Wir sind sehr froh
darüber, dass er sich wieder für uns entschieden hat.“ Es sei für ihn auch
persönlich befriedigend, als sich die weit fortgeschrittene Arbeit bezüglich
Zusammensetzung des künftigen Kaders indirekt als richtig erwiesen hätte. Der
Kader für die Saison 2005/06 sei beinahe beieinander. Zwei, maximal drei Spieler
kämen nach seinem Willen noch hinzu. Das wären dann drei mehr als vergangenes
Jahr, als man mit einem relativ schmalen Kader in die Saison gegangen war.
Auch Widler verlängert
Eher überraschend ist, dass auch Lukas Widler zu diesem Kader gehört. Lange Zeit
hatte Brendler wenig Hoffnung, dass der zuverlässige Verteidiger verlängern
würde. Für den 22-jährige war indes seit Längerem klar, dass er weiterhin
NLA-Unihockey spielen wollte: „Mit jedem Match, das ich verletzungshalber von
der Tribüne aus verfolgen musste, wurde diese Überzeugung stärker.“ Zuerst habe
er jedoch die Gewissheit haben müssen, dass die Gesundheit mitspielt und dass
die nötige berufliche Veränderung aufgegleist ist.
Dem HC Rychenberg fehlen wird inskünftig Othmar Schärli.
Der routinierte Verteidiger mit dem harten Distanzschuss gab zu Brendlers
Bedauern nach längerer Bedenkzeit seinen Rücktritt bekannt. Es sei schade, meint
Brendler. Da Schärli den Abgang bereits vor Monaten in Aussicht gestellt hatte,
hätten sie aber vorsorgen können.
Ebenso nicht mehr zum Kader gehört Remo Graf. Sein Wechsel
war indes geplant. Bei Floorball Thurgau, dem Aufsteiger in die NLB, soll der
19-jährige Torhüter Matchpraxis und Erfahrungen sammeln. Noch unklar sei, ob
Graf mit einer Doppellizenz ausgestattet werden soll.