14.
08.
2017
NLA Männer | Autor: "Die Südostschweiz"

Zwei unerwartete Glücksgriffe

Letzte Saison sprach bei Chur Unihockey kaum jemand von der Rückkehr der verlorenen Söhne Sandro Cavelti und Curdin Furrer. Doch jetzt sind der aktuelle Nati-Goalie und der frühere Captain wieder zu Hause.

Zwei unerwartete Glücksgriffe Sandro Cavelti wird künftig wieder das Trikot von Chur Unihockey tragen. (Bild: Reto Voneschen)

Sich in fremden Gefilden behaupten, die wichtigen Erfahrungen sammeln und mit diesen im besten Sportleralter zu Hause Verantwortung übernehmen: ein Szenario, wie es einem Sportverein perfekter gar nicht geschehen kann. So darf Chur Unihockey die Heimkehr von Goalgetter Sandro Cavelti und Nationaltorhüter Curdin Furrer durchaus als Glücksgriff titulieren. Cavelti stösst von GC zu seinem Stammverein, Furrer verlässt nach vier Jahren die Langnau Tigers und kniet wieder für seinen Heimatclub im Tor.

Südostschweiz: Sandro Cavelti und Curdin Furrer, Ihr kehrt wieder in der Churer Gewerbeschule ein und aus. Mit welchen Gefühlen?
Sandro Cavelti: Für mich hat sich nicht viel verändert in den letzten zwei Jahren. Viele der Mitspieler sind die gleichen, und auch meinen angestammten Platz in der Garderobe durfte ich wieder einnehmen. Ich freue mich, wieder in Chur spielen zu dürfen.
Curdin Furrer: Ich war doch fünf Jahre weg, so viele Spieler von damals sind nicht mehr im Kader, und der Hallenboden wurde inzwischen auch ausgewechselt. Aber die Gefühle sind gut, Heimatgefühle sind immer schöne Gefühle, und es ist ja so, dass ich gar niemanden kenne.

Habt Ihr bereits Änderungen im Trainingsalltag festgestellt?
Cavelti: Ein anderer Trainer mit neuen Ideen - und Lula Kamaj ist nicht im Training. Aber vielleicht überlegt er es sich noch einmal und kommt auf seinen Rücktritt zurück.
Furrer: Trainer Daniel Hahne kenne ich bereits aus der letzten Saison in Langnau, sonst habe ich nicht mehr viele Erinnerungen an den Trainingsalltag meiner letzten Saison 2011/12.

Daniel Halme hat in Schweden Erfolg gehabt, dürfte in der Schweiz bei Chur Unihockey aber seine letzte Chance erhalten, nachdem sein Abgang bei Alligator und bei den Tigers nicht programmgemäss erfolgte. Wie funktioniert er?
Furrer: Er ist sehr geradlinig, weiss, was er will, und lebt den Sport. Ich könnte mir vorstellen, dass er aus den Erfahrungen in Malans und im Emmental gelernt hat.

Hahne war aber nicht der Grund für die Rückkehr?
Furrer: Nein, es sind familiäre Gründe, meine Freundin arbeitet hier. Zudem konnte und wollte ich nach der Beendigung des Medizinstudiums zurück nach Graubünden.
Cavelti: Schon 2015 war mir klar, dass ich irgendwann zurück nach Hause und zu Chur Unihockey kehren werde. Dies ist nun vielleicht ein Jahr früher der Fall als ursprünglich geplant. Chur hat sich jedoch sehr um meine Rückkehr bemüht. Auch die Situation bei GC hat sich mit der Verpflichtung der beiden Nationalspieler Nico Scalvinoni und Claudio Laely für mich nicht verbessert.

Chur Unihockey erhofft sich einiges von Ihnen beiden. So zum Beispiel nach acht Jahren Abwesenheit im kommenden Frühling wieder in den Play-off-Halbfinals zu spielen.
Cavelti: Das erhoffe ich mir auch, wir möchten endlich wieder etwas erreichen in Chur. Ich erachte dies als Herausforderung für Curdin und mich, unsere Erfahrung in der Fremde wird mithelfen, die Hürde Viertelfinal wieder zu überspringen.

Aus der Ferne beobachtet, worauf führt Ihr das stete Scheitern in den Viertelfinals zurück?
Furrer: Im Sport entscheidet sich so vieles im Kopf. Man hat diesen Frühling gesehen, Chur war Malans ebenbürtig, am Schluss ist wahrscheinlich der Glaube an den Sieg bei Alligator grösser gewesen. Wichtig scheint mir, dass bereits ab dem ersten Training der neuen Saison der Fokus auf dieses Ziel gelegt wird. Weiter ist die richtige Mischung von konzentrierter Verbissenheit und der ebenfalls wichtigen Lockerheit hilfreich.
Cavelti: Qualifikation und Play-offs sind schlicht zwei verschiedene Dinge. Es braucht den Schalter, der die Steigerung für die Play-off-Spiele ermöglicht, denn diese Steigerung ist definitiv nötig. Diesbezüglich hat mich beim Grasshopper Club Michael Zürcher schwer beeindruckt. Zürcher legt diesen Schalter bewusst um und lebt die Play-offs mit jeder Faser seines Körpers und zeigt dies seinen Mitspielern auch.

Der Kader müsste eigentlich gut genug für die Halbfinals sein.
Cavelti: Der Kader ist breiter als letzte Saison, und auf dem Torhüterposten sind wir sicher nicht schlechter als zuvor. Insofern darf man vielleicht sogar von einem weiteren Schritt nach vorne sprechen.
Furrer: Absolut. Der Kader veränderte sich nur wenig, wichtige Leistungsträger wie Binggeli, Riedi, Hirschi oder Schneider sind geblieben, und von Martin Tokos erhoffe ich mir viel.
Was ist möglich mit dem Team?
Furrer: Nur mitspielen ist keine Option, auch wenn dies jetzt überheblich klingen mag: Die Ziele soll man hoch stecken, also zum Beispiel Meister werden. Ich bin wirklich überzeugt, dass dies mit diesem Team möglich ist, falls der Glaube daran gross genug ist.

Die Truppe wird Ihre in der Fremde gemachten Erfahrungen brauchen. Was bringt Ihr mit aus Zürich und Bern?
Cavelti: Aus sportlicher Sicht habe ich erlebt, wie viel Arbeit nötig ist, um Titel zu gewinnen. Gerade der diesjährige Cupsieg, nach einem 1:6-Rückstand, zeigte mir, wie viel im Kopf entschieden wird, wie Curdin bereits erwähnt hat. Diese Erfahrung will ich weitergeben, eine Leaderrolle ausfüllen und viel Verantwortung übernehmen.
Furrer: Das Talent, das dir im Stammverein angedichtet wird, zählt in der Fremde nichts mehr. Du musst dich, sofern du kein Superstar bist, hochdienen. Ich habe mich durchgesetzt, wenn auch nicht so schnell wie erhofft. Dies hat mich mental gestärkt. Es wird mir helfen, den jungen Spielern zu vermitteln, dass die Zugehörigkeit zum NLA-Kader alleine noch kein Leistungsausweis ist. Und wie schon erwähnt: Die Balance zwischen Ehrgeiz und Zielstrebigkeit auf der einen und der Lockerheit auf der anderen Seite habe ich jetzt besser im Griff, auch hier kann ich den Jungen helfen.

Zum Schluss: Was erwartet Ihr gegenseitig voneinander in dieser Saison?
Furrer: Von Sandro erwarte ich vor allem Tore. Er hat diesen Instinkt, der ein Torjäger von einem Nichtjäger unterscheidet. Zudem erhoffe ich mir mit seiner Rückkehr eine Signalwirkung im ganzen Verein.
Cavelti: Dass Curdin so spielt wie die letzten Monate bei den Tigers. Auch schätze ich ihn als sehr angenehmen Mitmenschen. Ich hoffe, er gibt seine Charakterfestigkeit mit seiner willensstarken und redlichen Art an möglichst viele Spieler weiter.

Curdin Furrer ...wurde als Junior eine solide Torhüterkarriere, aber kein NatiAufgebot vorausgesagt. Der Felsberger durchlief die Juniorenstufen von Chur Unihockey und durfte 2011 als 20-Jähriger in den NLA-Kader der Hauptstädter wechseln. Der heute 26-Jährige immatrikulierte sich 2011 in Bern fürs Medizinstudium und wechselte 2012 nach einem Pendeljahr zwischen Chur und Bern in die 1. Liga zu den Bern Capitals. 2013 fand er wieder in der NLA Unterschlupf, bei den Langnau Tigers. 2017 debütierte Furrer in der Schweizer Nati. An den World Garnes Ende Juli erkämpfte sich Furrer in der nationalen Auswahl den Stammplatz als Nummer 1, er bestritt drei der vier Partien in Polen.

Sandro Cavelti ...galt früh als vielversprechendes Talent und spielte zwei Mal für die Schweizer U19-Nati an einer WM, einmal als Team-Captain. Der 27-Jährige absolvierte seine Nachwuchsjahre bei Torpedo Chur respektive danach bei Chur Unihockey. Er wurde bereits als U18-Junior ins Fanionteam von Chur Unihockey aufgenommen, dessen Captain er von 2013 bis 2015 war. 2013 und 2014 absolvierte er zudem fünf Länderspiele. Seine bisher produktivste Spielzeit war die Saison 2011/12 mit 1,45 Punkten pro Partie. Die letzten beiden Jahre stand der Churer in Diensten der Zürcher Grasshoppers, mit denen er sowohl einen Meistertitel (2016) als auch einen Cupsieg (2017) feiern konnte.

Quelle: Die Südostschweiz

 

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