12.
2004
Herren NLA: 133 Sekunden fehlten zum Shotout
Schon nach 7 Minuten war die Partie faktisch entschieden.
Wiler hatte Rychenberg zu Beginn regelrecht überfahren und Trainer Berger
schickte bereits die dritte Linie zum Warmlaufen. Rychenberg hatte wieder einmal
den Start verschlafen und konnte lediglich auf ein ähnliche Aufholjagd wie im
vorhergegangen Elitespiel hoffen. Erst als nach zehn Minuten die dritte Linie
des Meister ins Geschehen eingriff fand das Heimteam langsam ins Spiel, die Tore
schossen aber weiterhin nur die Berner. Nach knapp 17 Minuten reagierte Brendler
ein erstes Mal und wechselte den Torhüter aus. „Wiler ist vielleicht nicht der
ideale Gegner für das NLA-Debüt.“ meinte der 19-jährige Remo Graf, „Trotzdem
habe ich mich gefreut, als ich von Sascha die Mitteilung bekam.“
Die Startminuten sorgten beim HCR für Diskussionstoff
Nach dem Torhüterwechsel war es dann fürs erste vorbei mit dem munteren Torreigen. Rychenberg fand nach der Drittelspause immer besser ins Spiel. Das Heimteam wirkte nun wacher und aggressiver. Die Müdigkeit nach der langen Heimreise aus Chur - wegen eines Defekt am Car war man erst um 2 Uhr zurück in Winterthur - schien definitiv verflogen. Trotzdem kehrte keine Spannung zurück ins Spiel, denn Daniel Streit mit guten Paraden und Winterthurs Stürmer mit ungenauen Abschlüssen verhinderten zu gleichen Teilen Tore der Gäste. So waren es dann erneut die Gäste, welche mit Toren durch Joel Krähenbühl und Matthias Hofbauer auch das Mitteldrittel für sich entschieden.
Matthias Hofbauer verfolgt von Niko Nordlund
Im letzten Drittel erlebte Remo Graf definitiv seine Feuertaufe. Gleich zweimal durfte Wiler zu einem Penalty antreten. Beim ersten Mal hiess das Duell Remo Graf gegen WM-Topscorer Matthias Hofbauer. „Ich habe versucht seine Erfolge zu verdrängen. Es bringt nicht darüber nachzudenken, wer da jetzt anläuft!“ beschrieb der junge Winterthurer die Situation, „Aber irgendwo im Hinterkopf bleibt es natürlich trotzdem präsent.“ Im Gegensatz zu von Simon Bichsel ausgeführten Penalty eine Sekunde vor Schluss, verschoss Matthias Hofbauer jedoch seinen Strafstoss. Die Zuschauer stellten sich im Schlussabschnitt nur 2 Fragen. Kann Rychenberg das Stängeli verhindern und
gelingt Streit beim Comeback ein Shotout. Beide Fragen wurden schliesslich mit
Nein beantwortet.
Für Remo Graf gab's bei seinen NLA-Debüt viel Arbeit
Remo Graf fiel es nach dem Spiel schwer, einen Grund für die deutliche Niederlage zu finden. „Natürlich waren wir nach der langen Heimreise müde, aber das darf kein Argument sein. Wiler ist halt einfach eine Macht im Moment. Aber vielleicht haben wir ja im Cupfinal die Chance zur Revanche.“
HC Rychenberg Winterthur - SV Wiler-Ersigen 1:11 (0:5, 0:2, 1:4)
Oberseen, Winterthur - 460 Zuschauer
SR: Ziegler / Müller
Tore: 00:22 Hedlund (Zurflüh) 0:1, 03:35 Zurflüh (Hedlund) 0:2, 06:48 Hedlund (Gerber) 0:3, 13:02 Hedlund (Zurflüh) 0:4, 16:28 C. Hofbauer (A. Zimmermann, Ausschluss Taisch) 0:5, 34:46 Krähenbühl (Thorsell) 0:6, 37:39 M. Hofbauer (Flury) 0:7, 41:36 Hedlund (M. Hofbauer) 0:8, 43:40 C. Hofbauer (M. Hofbauer) 0:9, 45:37 M. Hofbauer (Hedlund, Ausschluss Cepek) 0:10, 57:47 Cepek (Nordlund, Ausschluss Zurflüh) 1:10, 59:59 Bichsel (Penalty, Ausschluss Mühlethaler) 1:11
Strafen: HCR 4x2', Wiler 2x2'
Rychenberg: Bosshard (17. Graf); Eichmann, Weber, Nordlund, Taisch, C. Widler, Oeggerli; Zürcher, Cepek, Schuler, Leemann, Kern, Grunder, Vollenweider, Steinholtz, Schmid, Peter
Wiler: Streit; Bichsel, Thorsell, Schneeberger, Flury, Schild, D. Zimmermann; Hedlund, Zurflüh, Gerber, Krähenbühl, M. Hofbauer, C. Hofbauer, Rüegsegger, Laitinen, A. Zimmermann, Mühlethaler
Bemerkungen: Rychenberg ohne Bösch, Schärli, L. Widler (verletzt); Wiler ohne Kaltenbrunner, Keller (verletzt); 11. Pfostenschuss Zürcher, 24. Pfostenschuss Laitinen, 44:28 Matthias Hofbauer verschiesst Penalty, 59:07 - 59:59 Rychenberg ohne Torhüter