05.
2021
Keller: "Zeitpunkt des Unterbruchs war brutal"
In seinem ersten Jahr als Trainer des TSV Unihockey Deitingen wurde Beni Keller um den Cup-Knüller gegen den NLA-Klub GC gebracht. Jetzt steht das Kader für die zweite Saison nach der Rückkehr zu seinem Stammverein.
Wenige Stunden vor dem Cup-Highlight gegen den NLA-Klub GC endete die Saison 2020/21 für den Erstligisten TSV Unihockey Deitingen im vergangenen Oktober abrupt. «Der Zeitpunkt des Unterbruchs war für uns sehr brutal», sagt Trainer Beni Keller rückblickend. «Wir hätten diesen Cup-Match gegen GC extrem gerne gespielt.»
In der 1.-Liga-Meisterschaft belegten die Deitinger zu diesem Zeitpunkt den achten Platz - mit drei Siegen und drei Niederlagen auf dem Konto. «Rein von den Resultaten her ist uns der Start nicht nach Wunsch geglückt», kommentiert der Trainer seine erste, indes sehr kurze Saison an der Bande der Wasserämter. «Wir wussten, dass wir etwas Zeit brauchen, um die neue Philosophie im Team zu etablieren», sagt Keller. «Es wäre spannend gewesen, zu sehen, wie es im November weitergegangen wäre für uns.»
Rückkehr mit Rucksack voller Erfahrungen
Für ihn sei es im vergangenen Sommer ein Heimkommen gewesen, sagt der gebürtige Deitinger, der bis 2005 für den TSV spielte und danach zum SV Wiler-Ersigen zog. «Ich bin beim TSV Unihockey Deitingen gross geworden und ging dann weg, um Erfahrungen zu sammeln. Für mich war aber immer klar, dass ich irgendwann zurückkehren werde. Anfragen hat es ein paar Mal gegeben, letztes Jahr hat es dann endlich gepasst», schildert Keller.
Nicht nur der Headcoach, sondern auch seine beiden Assistenten Samuel Zimmermann und Noel Gast sowie Fitnesstrainer Patrick Vogel haben ihr Engagement bei Deitingen jüngst frühzeitig um mindestens eine weitere Saison verlängert. «Die Arbeit im Klub und speziell mit der ersten Mannschaft macht Spass. Ich denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Obwohl wir meistens eigentlich gar nichts machen durften», sagt Keller und fügt mit Galgenhumor an: «Das Ziel wäre schon, mal eine ganze Saison mit Deitingen erleben zu dürfen.»
Gerade in der jetzigen unsicheren Lage sei es wichtig gewesen, die Planung für seine zweite Saison rechtzeitig anzugehen. Er habe vor den ersten Gesprächen nicht wirklich gewusst, was ihn erwarte. «Vielleicht haben die Spieler nach dem Abbruch der Saison gemerkt, dass es auch ohne Unihockey geht», befürchtete er. Das Gegenteil war aber der Fall. Sein Team sehne dem normalen Trainings- und Meisterschaftsbetrieb richtiggehend entgegen.
Ein Rückkehrer sowie ein Neuer aus der NLB
«Wir konnten das Kader zusammenhalten», sagt Keller bezüglich Stand der Planung für die nächste Saison. Der einzige Abgang ist Damian Sägesser, der seinen Rücktritt bekannt gab. Dafür kehrt Marco Mathys nach einer Saison beim NLB-Klub Unihockey Langenthal Aarwangen zurück. Auch der zweite Zuzug Mattia Schenk absolvierte die Saison 2020/21 bis zum Abbruch bei ULA. Ihn kennt Keller seit der gemeinsamen Zeit bei der U21 des SV Wiler-Ersigen. «Mattia ist Juniorentrainer bei Wiler-Ersigen, was mit Einsätzen in der NLB schwer zu kombinieren ist», sagt er.
Damit sei die Kaderplanung abgeschlossen: «Wir konnten die letztjährige Mannschaft zusammenhalten plus zwei Neue holen - das ist sicher gut.» Zu weiteren Verpflichtungen sagt Keller nicht kategorisch Nein, aber es müsse schon passen. «Die Persönlichkeit der Spieler ist uns genauso wichtig wie ihre Fähigkeiten auf dem Feld. Wir halten die Augen offen, falls sich etwas Gutes ergibt, aber wir werden selbst nicht gross aktiv», führt der Trainer aus.
Beni Keller wagt keine Prognose, wann denn die neue Kampagne überhaupt losgehen könnte. Er hoffe auf einen Start Mitte September. «Das wäre möglich, wenn wir ab August wider in der Halle mit Körperkontakt und ohne Auflagen trainieren dürften», sagt er. Nach der gut viermonatigen Zwangspause trainieren die Deitinger seit März wieder in Kleingruppen. «Unser Fitnesstrainer Patrick Vogel hat für die Spieler ein Programm zusammengestellt. Sie trainieren zweimal pro Woche individuell», erklärt Keller. Ab Mitte Mai würde er gerne mit 15 Leuten draussen trainieren. «Mal sehen, ob dann im Sommer wieder Einheiten in der Halle mit Körperkontakt möglich sind», blickt er voraus.
In der Saison vor Beni Kellers Amtsantritt flog Deitingen schon in der ersten Playoff-Runde raus. Die Qualifikation für die Playoffs bleibt das Minimalziel des Klubs, sagt er und liebäugelt mit einem Einzug in die Halbfinals. «Unser Ziel muss auch einfach sein, einen Schritt weiterzukommen. Wenn möglich, wollen wir im Cup wieder zwei, drei Runden überstehen und uns so mit einem Match gegen einen Hochkaräter belohnen. Denn letztes Jahr war die Vorfreude auf GC riesig. Wir wollen sehen, wie gross die Differenz ist.»