02.
2004
Damen NLA: Höchste Caps-Saisonniederlage im Berner Derby
Es war wahrlich ein Auftritt der Caps, den es möglichst schnell zu vergessen gilt. Gleich von ersten Bully weg war klar, was die Zuschauer geboten bekamen. Burgdorf zog sich extrem weit zurück, schirmte passiv den Slot ab und überliesss das Spieldiktat gänzlich dem Gast. Nichts neues, sagten sich die treuen Caps-Fans, Chur machte dies im letzten Spiel genau so und musste unten durch.
Die Caps begannen auch recht passabel, konnten sie sich doch die eine oder andere gute Einschussmöglichkeit erarbeiten. Aufwand und Ertrag klafften freilich weit auseinander. Nicht so bei den Gastgeberinnen, die ihr Spiel auf schnelle Konter ausrichteten und damit Erfolg hatten - dies nota bene mit dem ersten Torschuss. Die Wizards bzw. die Linie um Mätzener und Ryser zauberten so schon früh eine Effizienz an den Tag, die sie über die gesamte Spieldauer hinweg begleiten sollte - 7 Tore aus knapp 20 Abschlüssen sprechen Bände...
Klar, dass diese frühe Führung nicht unbedingt dazu beitrug, an der Physionomie des Geschehens was zu ändern. Bern machte das Spiel und wurde von Minute zu Minute umständlicher, Burgdorf blieb passiv und versuchte sein Heil in Kontern. Eine Taktik, die im Angesicht des an diesem Tag klar ungenügenden Passspiels und dem nicht immer konsequenten Backchecking der Gäste vollends aufging.
In der Tat gelang den Stadtbernerinnen an diesem Tag herzlich wenig. Selbst die normalerweise sogar auf nationalem Niveau überduchschnittliche erste Linie konnte gegen eine aufopfernd kämpfende zweite Linie Burgdorfs zu wenig Impulse setzen. Dass dort Topskorerin Andrey verletzungsbedingt nur halbwegs ins Spiel eingreifen konnte, machte die Sache auch nicht einfacher, zumal die anderen Leistungsträgerinnen auch nicht gerade ihren Schokoladen-Tag einzogen.
So gerieten die Caps nach und nach ins Hintertreffen - 0:1, 0:2, 0:3, 0:4. Immer wieder wurden Unachtsamkeiten und Fehler per Konter ausgenützt. Ursula Müller, mit Elsinger die beste Caps-Spielerin, verkürzte immerhin auf 1:4. Und just in dem Moment, in dem die Gäste etwas Morgenluft witterten, setzte Stettler den Ball an den Pfosten. Die Wizards erhöhten im Gegenzug mittels eines fragwürdigen Penaltys auf 5:1. Von da an war definitv klar, dass dies ein Tag zum Abhaken war...
Züruck bleibt die Erkenntnis, dass man wohl in einer Saison von 18 Spielen mindestens mit einem Tag kollektiven Versagens rechnen muss. Dass man zuweilen einen Schritt rückwärts machen muss, um vorwärts zu kommen, ist ebenso klar wie die Tatsache, dass diese Schlappe jeder Einzelnen zeigen muss, dass die Play-offs noch nicht erreicht sind. Die Mannschaft hat Charakter genug, um nach dieser Ohrfeige nicht noch die zweite Wange hinzuhalten, sondern die Lehren aus diesem Weckruf zu ziehen. Man darf auf jeden Fall gespannt sein, wie sich die Caps gegen Leader Red Ants präsentieren werden...
Burgdorf Wizards - Bern Capitals 7:1 (2:0, 2:1, 3:0)
Schützenmatte, Burgdorf - 100 Zuschauer
SR: Ruh / Siegfried
Tore: 07:22 Tschumi (Ryser) 1:0, 08:21 Ryser 0:2, 23:14 Mätzener (Tschumi) 3:0, 33:01 Mätzener (Tschumi) 4:0, 36:15 U. Müller (Meyer) 4:1, 41:53 Mätzener 5:1, 44:13 Tschumi (Mätzener) 6:1, 53:45 Ryser (Tschumi) 7:1
Strafen: je 1x2'
Bern Capitals: Roux (ab 40. Preisig); Brunner, Forrer; Hofer, Meyer; Schmid; Stettler, Juker, Magnusson; Elsinger, Fahrni, U. Müller; B. Pfister, F. Pfister, Schällibaum; Andrey
Burgdorf Wizards: Scheidegger; Burkhalter, Rossel; B. Müller, Meier; Binggeli, Glauser; Frischknecht, König, Hedlund; Ryser, Tschumi, Mätzener
Bemerkungen: 18. Pfostenschuss Elsinger, 26. Pfostenschuss U. Müller, 42. Pfostenschuss Stettler, 59. Time-Out Burgdorf. Bern Capitals ohne Krähenbühl (krank). Burgdorf Wizards ohne Seljeson, Rindlisbacher (beide verletzt), Kloter, Schüpbach und Kohli (alle nicht eingesetzt)