03.
2004
Damen NLA: Meisterträume geplatzt!
Optimisten sprachen vom Titel, Pessimisten erhofften sich eine möglichst lange Serie gegen die Zürcherinnen. Beide Prognosen haben sich nicht bewahrheitet, denn Dietlikon ist auf dem kürzest möglichen Weg durch den Halbfinal marschiert. Highlands-Assistent Marc Trittenbach versuchte erst gar nicht, seine Enttäuschung zu verbergen. "Klar, dass ich frustriert bin", gab er zu Protokoll. Verständlich, zumal auch Spiel drei verblüffende Parallelen zu den vorangegangenen Matches zeigte.
Erneute Führung
Die Kolinstädterinnen
starteten wiederum wie die Feuerwehr, zogen ein beeindruckend gut organisiertes
Pressing auf - und schossen, dem Spielverlauf entsprechend, das erste Tor. Den
vorübergehenden Ausgleich beantwortete Tanja Ertürk noch vor Spielmitte mit dem
zweiten Treffer, der im Powerplay fiel. Allerdings stimmten Aufwand und Ertrag
ein weiteres Mal nicht überein. "Sicher ein Punkt, in dem uns Dietlikon eine
Nasenlänge voraus war", wie Trittenbach selbstkritisch anmerkte. Tatsächlich
brauchten die Platzherren ganze 240 Sekunden, um dem Spiel die erneute Wende zu
geben. Diesmal durfte sich Vögeli als Doppeltorschützin ausrufen lassen. Von
diesem Keulenschlag erholten sich die Highlands nicht mehr. Schmidlin, die nach
46 Minuten auf 4:2 stellte, läutete den Kürteil ein. Alles riskierend und nur
noch mit zwei Linien stürmend, mussten die tapferen Gäste zwei weitere
Verlusttreffer hinnehmen.
Zu wenig Play-off-Routine?
Die Gründe
für das letztlich klare Scheitern sind mannigfaltig. Zum einen haben die
Highlands zu viele Eigenfehler begangen. Zum anderen hat in entscheidenden
Phasen die Cleverness gefehlt. Punkto Chancenauswertung sowie Über- und
Unterzahlspiel lagen die Vorteile klar auf Seiten von Dietlikon. Einmal im
Rückstand liegend, zeigten sich die Highlands zudem zu keiner Reaktion mehr
fähig. Überraschend dabei die physische Komponente. Dietlikon wirkte frischer,
geistig präsenter.
Vorwärts schauen
Allzu sehr auf
Trauerstimmung will man im Lager der Highlands dennoch nicht machen. "Wir haben
eine tolle Saison gespielt und viele schöne Momente erlebt", blickt Marc
Trittenbach auf die intensiven letzten Monate zurück. Jetzt geht es unter
anderem darum, die ausstehenden personellen Fragen zu klären. Werden zum
Beispiel die Routiniers Moser und Enzler eine weitere Saison anhängen?
UHC Dietlikon - UHC Zuger Highlands 6:2 (1:1, 2:1, 3:0)
Hüenerweid, Dietlikon - 250 Zuschauer
SR: Baumgartner/Baumgartner
Tore: 12. Grossniklaus (Von Rickenbach) 0:1, 17. Stadelmann (Vidar/Ausschluss Rittmeyer) 1:1, 26. Ertürk (Enzler/Ausschluss Stadelmann) 1:2, 32. Vögeli 2:2, 36. Vögeli 3:2, 46. Schmidlin 4:2, 52. Schäfer 5:2, 57. Vidar (Berner) 6:2
Strafen: Je 2x2'
UHC Dietlikon: Meier; Anderegg, Berner, Bürgi, Gut, Heusser, Kohler, Morf, Pescador, Oehninger, Schäfer, Schlatter, Schmidlin, Stadelmann, Vögeli, Walder, Vidar
UHC Zuger Highlands: Tomatis; Grossniklaus, Moser, Enzler, Von Rickenbach, Hofstetter, Huber, Limacher, Ertürk, Rittmeyer, Rüegg, Schäpper, Raschle, Furger, Rothenfluh, Kathriner, M. Nussbaumer, Rohrer, Blickenstorfer
Bemerkungen: Zuger Highlands ohne Besmer (überzählig) und C. Nussbaumer (verletzt). Baumgartner/Baumgartner nach dem Spiel geehrt, da sie ihre Schiedsrichterkarriere beenden