11.
2003
Damen NLA: Mit viel K(r)ampf zum 2. Saisonsieg
Das Trainerduo Läng/Wittwer war vor diesem wegweisenden Spiel wahrlich nicht zu beneiden, mussten sie doch nebst der verletzten Seljeson kurzfristig auch noch auf die mit 39 Grad Fieber im Bett liegenden Tschumi verzichten. Die Burgdorferinnen liessen sich durch diese Ungemach aber nicht beirren und versuchten von Beginn weg, mit konzentriertem Spiel die Zürcherinnen zu bedrängen. Trotz noch zu vielen Fehlpässen gewannen die Wizards doch recht schnell Oberhand und kamen zu guten Chancen. In der 9. Minute wurden die Bemühungen belohnt, als Rossel ein Zuspiel von Meier zur 1:0-Führung verwerten konnte. In der 14. Minute dann der überraschende Ausgleich, als die Jets eine Unsicherheit in der Wizardsabwehr ausnützen konnten. Die Emmestädterinnen reagierten aber nur zwei Zeigerumdrehungen später mit dem erneuten Führungstreffer durch Schüpbach auf Zuspiel von Glauser. Mit diesem zu knappen Vorsprung ging es dann auch in die erste Pause. Auch im 2. Spielabschnitt übernahmen die Einheimischen sofort wieder das Spieldiktat und bereits in der 24. Minute konnte Rossel einen krassen Abwehrfehler der Flughafenstädterinnen zum 3:1 ausnützen. Die mangelnde Chancenauswertung auf Seiten der Wizards verhinderten in der Folge weitere Tore und so dauerte es bis zur 32. Minute, als Rossel einen langen Auswurf von Torhüterin Kloter im zweiten Anlauf zum 3-Torevorsprung unterbringen konnte. Trotz dieser doch beruhigenden Führung liessen die Bernerinnen plötzlich auf unerklärliche Weise nach. Kaum ein Zuspiel fand mehr den „Adressaten“ und jegliche Zuordnung war nur noch chaotisch. Die Topscorerin der Ostschweizerinnen nutzte diese Verunsicherung eiskalt aus und verkürzte innert 2 Minuten auf 4:3. Cheftrainer Läng reagierte mit einem Timeout und versuchte, das Spiel wieder zu beruhigen. Die restlichen Minuten dieses 2. Spielabschnitts war nun beidseits Unihockey zum „Abgewöhnen“, sah man doch kaum mehr eine Passfolge über mehr als zwei Stationen. Für die Wizards kam die Pausensirene zur rechten Zeit, hatten doch die Zürcherinnen plötzlich mehr vom Spiel. Die Burgdorferinnen bewiesen im letzten Spielabschnitt, dass sie es am nötigen Willen nicht missen liessen. Mit viel Kampfbereitschaft versuchten sie nun, das Spieldiktat wieder in die Hand zu nehmen, was aber lange Zeit nur mangelhaft gelang. In der 48. Minute erhielten die Bernerinnen vor dem gegnerischen Tor einen Freistoss zugesprochen, den König auf Zuspiel von Rindlisbacher mit einem knallharten Schuss zum 5:3 verwerten konnte. Die Wizards verpassten es nun erneut, das Score weiterauszubauen und liessen noch einmal Spannung aufkommen, als wiederum die Zürcher Topscorerin nach 58:27 auf 5:4 verkürzen konnte. Die Jets setzten nun alles auf eine Karte und ersetzten ihre Torhüterin durch eine sechste Feldspielerin. Bereits der erste gegnerische Angriff landete in den Händen von Torfrau Scheidegger, die für diesen letzten Spielabschnitt eingewechselt wurde. Mit einem weiten Auswurf bediente diese, nur 28 Sekunden nach dem Anschlusstreffer, Mätzener, die keine Mühe hatte, den Ball zum alles entscheidenden 6:4-Schlussresultat ins leere Tor zu schieben. Für die Wizards war es wichtig, endlich wieder einmal ein Erfolgserlebnis zu haben, auch wenn man sich zu lange Zeit gegen diesen Gegner zu schwer tat. Die Emmestädterinnen haben aber gezeigt, dass man den Erfolg auch über den Kampf erzwingen kann und dies sollte eine gute Voraussetzung für die kommenden Spiele sein.
Burgdorf Wizards – Kloten-Bülach Jets 6:4 (2:1, 2:2, 2:1)
Schützenmatt, Burgdorf – 75 Zuschauer
SR: Friedmann/Ruchat
Tore: 9. Rossel (Meier) 1:0, 14. Schneider 1:1, 16. Schüpbach (Glauser) 2:1, 24. Rossel 3:1, 32. Rossel (Kloter) 4:1, 33. Ammann (Möhl) 4:2, 35. Ammann 4:3, 48. König (Rindlisbacher) 5:3, 59. Ammann (Marquart) 5:4, 59. Mätzener (Scheidegger) 6:4
Burgdorf Wizards: Kloter; Müller, Glauser, Mätzener, Ryser, Schüpbach; Rossel, König, Meier, Rindlisbacher, Burkhalter; Kohli, Scheidegger
Bemerkungen: Wizards ohne Seljeson (verletzt), Tschumi (krank)