03.
2016
Piranha beisst sich zum Matchball
Piranha Chur hat das dritte Play-off-Viertelfinalspiel gegen Zug United am Donnerstagabend mit 5:1 gewonnen. Am Samstag können sie den Halbfinal-Einzug klarstellen.
Piranhas, so steht es im Lexikon, gelten als blutrünstig und sollen auch gern grössere Tiere angreifen. Nach dieser Definition hätten sich gestern neben den Churerinnen auch die Zuger Gegenspielerinnen nach dem Raubfisch benennen können. Gerade im ersten Drittel. Da war lange kein Unterschied zwischen dem amtierenden Meister und dem neuformierten Zuger Team zu sehen. Bissig und mutig spielten die Zentralschweizerinnen nach vorne. Es war augenscheinlich: Nach dem Sieg in Spiel 2 hatte Zug Blut geleckt.
Drei Tore in fünf Minuten
Piranhas, so sagt das Lexikon weiter, verfügen aber auch über eine schnelle Wundheilung. Auf diese Weise werde sichergestellt, dass sie sich nicht gegenseitig auffressen. Die Churer Piranhas - früh in Führung gegangen durch Ladina Sgier (6.) - steckten die Bisse so alle weg. Die wie in der Nationalmannschaft als Verteidigerin eingesetzte Sonja Putzi setzte nach einem resoluten Vorstoss kurz vor der ersten Pause mit dem 2:0 einen wichtigen Stich. Kurz nach dem Wechsel erhöhten Hanka Lackova und die lange schmerzlich vermisste Katrin Zwinggi auf 4:0. Die Sache schien gegessen.
Clevere Churerinnen
Doch die Zugerinnen zeigten wieder Piranha-Qualitäten, sprich steckten trotz dem Rückstand nicht auf. Nur einmal wollte der Ball aber noch über die Churer Linie (35.). Denn der Meister wehrte sich clever, stand gut in der Verteidigung und konnte sich im Notfall auf Torhüterin Lara Heini verlassen. Den Schlusspunkt setzte Manuela Dominioni mit dem 5:1 (58.). So können die Churerinnen morgen in Rotkreuz (16 Uhr) die Serie beenden. So ganz sicher dürfen sie sich ihrer Sache aber noch nicht sein. Gestern nutzten sie vor allem die «schwachen fünf Minuten» Zugs aus. Aber dies zeichnet eben auch Klasseteams aus.
Piranha Chur - Zug United 5:1 (2:0, 2:1, 1:0)
GBC. - 210 Zuschauer. - SR Schatz/Walter.
Tore: 6. Sgier (Putzi) 1:0. 19. Putzi (Luomaniemi) 2:0. 24. (23:04) Eigentor 3:0. 25. (24:05) Zwinggi (Sgier) 4:0. 35. Holmberg (Ausschluss Ludwig) 4:1. 58. Dominioni (Handl) 5:1.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Chur, keine gegen Zug.
Chur: Heini; Sgier, Putzi; Gredig, Handl; Marti; Ludwig, Ulber, Zwinggi; Dominioni, Luomaniemi, Lackova; Dellagiovanna, Paschoud, Buchli.
Zug: Nieminen; Holmberg, Oksman; Gasner, Reinstadler; Kessler; Ott, Mäkelä, Niemelä; Schibli, Luck, Hagg; Meyer, Kuhlmann, Felder.
Bemerkungen: Chur ohne Hosig, von Rickenbach, Zug ohne Haakana, Voege. - 23:04 Time-out Zug. - Heini und Holmberg als beste Spielerinnen ausgezeichnet.
Zeitungsbericht "Die Südostschweiz"