03.
2004
Herren NLA: Kehrauspartie mit Pannen
Zugegeben: es war eine mentale Herausforderung
für das Wiler Trainergespann, dem Spiel gegen GC Zürich angesichts der
bevorstehenden Playoffs und dem Cupfinal eine zentrale Wichtigkeit beizumessen.
Die Herren Berger und Berchtold versuchten denn auch gar nicht eine künstliche
Playoff-Hauptprobe gegen einen sowieso nicht massgebenden Gegner herbeizureden,
sondern gewichteten die Ruhepause für einige Schlüsselspieler höher. So lief
Wiler erstmals in der „Unihockey-Neuzeit“ ohne einen Vertreter aus dem
berüchtigten Bätterkinder Zälgli-Clan ein. Den beiden Hofbauers wurde ebenso
Schonung auferlegt wie Flury, zudem ist Keller immer noch verletzt. Die Ausgabe
„Wiler light“ sah sich deshalb primär vor der schwierigen Aufgabe in drei
neu formierten Linien, wo jeder seine Ansprüche auf die Startformation in den
Playoffs anmelden wollte, trotzdem als Einheit aufzutreten. Dieses Unterfangen
missglückte ein erstes Mal nach 10 Sekunden, als Ahlqvist ein erster Patzer
unterlief, den das GC-Torgespann Riedel-Jihde zum 1:0 ausnützte. Ahlqvist
machte seinen Fehler mit dem 1:1 Ausgleich nach 12 Spielminuten wieder wett.
Doch die Fehlerorgie war damit längst nicht unterbunden. Wiler konnte sein
gewohntes Spiel nie aufziehen. Es fehlte an Konzentration, Biss und
Laufbereitschaft. Irgendwie symptomatisch, dass dabei der nominell zweite und
diesmal erste Block, der noch gegen Rychenberg so brilliert hatte, mit einer
1:5-Bilanz vom Feld ging. Ahlqvist patzerte Mal für Mal, Hedlund schien das von
Matthias Hofbauer geerbte Topsocrer-Dress zu hemmen, Zurflüh sündigte im
Abschluss, Gerber sah wenig Anlass zum Backchecking und Bichsel konnte allein
den Paradeblock auch nicht zusammenhalten, sondern passte sich zusehends dem
Niveau seiner Teamkollegen an.
So waren es sinnigerweise Block zwei (3:1) und drei (1:0), welche das Feld mit
einer positiven Bilanz verliessen. Doch richtig aufgedrängt hat sich von den
Aspiranten niemand, eher bestätigten die Torschützen Luginbühl und A.
Zimmermann, weshalb sie derzeit auch bei Vollbestand gesetzt sind. Und mit
Moesch, Schärli (erzielte seinen ersten Saisontreffer, veschuldete aber auch
das 2:4) und Rüegsegger sind drei Spieler dank ihren kämpferischen Qualitäten
wohl auch im engeren Kreis.
GC, das mit diesem Prestigesieg wenigstens mit einem positiven Resultat in die Ferien geht, gewann nicht unverdient. Für Wiler endet die Finalrunde wie sie begann: Mit einer Niederlage in der Verlängerung. Sinnigerweise wurden diese gegen die zwei Teams eingefahren, welche die Playoffs nicht erreichten. Die drei anderen Playoff-Teilnehmer hat die Berger-Truppe in der Finalrunde besiegt. Weitgehend eine Kopfsache also, weshalb der Umfaller weder überraschend kam, noch besorgniserregend ist. Und das Beste zum Schluss: Niemand hat sich verletzt.
GC Zürich - Wiler-Ersigen 6:5 n.V. (2:2, 2:1, 1:2, 1:0)
Saalsporthalle, Zürich - 250 Zuschauer
SR: Grütter/Wunden
Tore: 1. Riedel (Jihde) 1:0, 12. Ahlqvist (Gerber) 1:1, 20. Rüegsegger (D. Zimmermann) 1:2, 20. Riedel (Jihde) 2:2, 29. Jihde (Riedel) 3:2, 34. Jihde 4:2, 40. A. Zimmermann (Brechbühl) 4:3, 45. Luginbühl (A. Zimmermann) 4:4, 49. Steinholtz (Riedel) 5:4, 59. Schärli (Luginbühl) 5:5, 64. Riedel (Jihde) 6:5
Strafen: GC keine, Wiler 1x2'
Wiler-Ersigen: Kellenberger; Ahlqvist, Bichsel; Hedlund, Gerber, Zurflüh; D. Zimmermann, Koch; Rüegsegger, Mühlethaler, Reinmann; Schärli, Moesch; Luginbühl, A. Zimmermann, Brechbühl
Bemerkungen: Wiler ohne M. und C. Hofbauer sowie Flury (alle geschont), Keller (verletzt), Ryffel und Schneeberger (Ersatz)
Best Players: Riedel / Luginbühl