12.
2003
Herren NLA: Torspektakel in der Ruebisbach-Halle
In einem spektakulären Spiel ging GC bereit in der ersten Minute in Führung und baute diese bis zu einem 1:6 aus. Die Klotener schienen sich zu diesem Zeitpunkt bereits aufgegeben zu haben, jedoch auftauten sie nochmals auf und kehrten das Resultat zu einem 8:7 zu ihren Gunsten. Im letzten Drittel kehrten die Stadtzürcher jedoch nochmals das Spiel und brachten den Sieg mit 9:10 nach Hause.
Zu Beginn lief alles wie am Schnürchen; GC schien zur vorweihnachtlichen Gala aufzulaufen, doch der schöne Vorsprung schmolz rund um die zweite Drittelspause wie ein Gala-Chäsli im Raclette-Öfeli. Dass die GC-Spieler dabei den Jets Starthilfe erster Güte leisteten, dass Trainer Peter Düggeli seine Brauen noch mehr zusammenzog. Überdies dürften die haarsträubenden Fehler in der Abwehr (Pass direkt in den Slot, verlorenes Dribbling vor dem Goal) den Wuchs grauer Haare zumindest beschleunigt haben. Offenbar war zu Beginn doch alles etwas gar leicht gefallen. Vor allem die erste Linie um Niklas Jihde, der abermals vier Tore erzielte, spielte den Gegner zuweilen derart schwindlig, dass die Jets in Turbulenzen gerieten, die unter normalen Umständen jedes Flugzeug aus der stabilsten Flugbahn werfen würde. So stand zum Beispiel Verteidiger Michel Schafroth nach einem Direktpassspiel über mehrere Stationen so frei vor dem leeren Tor, dass ihm gar keine andere Wahl blieb, als den Treffer zu erzielen.
Ende des zweiten Drittels begannen aber schliesslich arg dunkle Wolken am Horizot der Grasshoppers aufzuziehen. 20 Sekunden vor dem zweiten Erklingen der Sirene verkürzten die Jets nach dem ersten von vier Blackouts in Folge auf 5:7. Weihnachtszeit ist Gschänkliziit dachten sich die Hoppers auch zu Beginn des Schlussabschnitts und gestanden dem Widersacher aus der Flughafenstadt in 70 Sekunden und drei dunklen Momenten ebenso viele Tore zu. Erstmals führten die Gastgeber in diesem für die Zuschauer spektakulären Derby und schienen sich für die 7:9-Niederlage im Hinspiel revanchieren zu können. Wenn aber ein Spiel beschlossen hat, einen komischen Verlauf zu nehmen, so zieht es das auch bis zum Ende hin durch. Denn nach dem kurzen heftigen Platzregen, lichteten sich die Wolken auf GC-Seite wieder und nach drei Treffern in der Schlussphase strahlte sie Sonne gar wieder, was wiederum Klotens Schweden Daniel Neuman die Zornesröte ins Gesicht und ihn sleber auf die Strafbank trieb. Der - allerdings wenig versöhnliche - Schlusspunkt blieb den Gastgebern vorbehalten: Armin Rüeger, Klotens Altstar mit Teddy-Bär-Frisur, betrieb eine Sekunde vor Schluss mit dem 9:10 noch ein wenig Resultatkosmetik. Verständisloser (nicht wegen des Tores), aber gleichwohl glücklicher Zuschauer: Niklas Jihde auf der Strafbank.