01.
2018
Wichtige Zuger Punkte im Strichk(r)ampf
Dank einem starken Schlussspurt sicherte sich Zug United gegen den direkten Konkurrenten Thun drei wertvolle Zähler im Kampf um einen Playoffplatz. Drei Runden vor Schluss beträgt die Reserve weiterhin drei Punkte.
Der Jubel auf der Zuger Seite symbolisierte die Erleichterung. Billy Nilsson hatte mit einem Querpass Manuel Staub gefunden und der Verteidiger traf mit einem satten, flachen Schuss zum 5:4. In einer Partie, in der das Momentum drehte wie der Wetterhahn auf dem Kirchtum bei wechselnden Windverhältnissen, war dies sechs Minuten vor Schluss letztlich kursweisend. Nilsson beruhigte die Zuger drei Minuten später mit einer schönen Einzelaktion und dem 6:4 endgültig. Die Gäste versuchten in der Schlussphase ihr Glück mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters - und kassierten zwei weitere Gegentore durch Ondrej Vosta und Thomas Grüter. «Die beiden ‹empty netter› lassen das Resultat nun natürlich gut aussehen», relativierte Stürmer Marco Laely nach der Partie. «Es brauchte am Ende noch einmal einen Effort und die Umstellung auf zwei Linien, um den Sieg zu holen.»
Die Umstellung auf zwei Formationen hatten die Thuner bereits nach dem ersten Drittel vorgenommen. 1:3 lagen die Berner im Spiel der letzten Playoffchance nach 20 Minuten im Rückstand und gar 1:4 nach weiteren fünf Minuten und einer schönen Ballstafette über Koutny, Hietanen und Abt. Zu diesem Zeitpunkt schien noch wenig auf eine Wende zugunsten der Thuner hinzudeuten. «Wir gaben im Mitteldrittel das Spieldiktat aus der Hand», sagte Laely. Die Folge waren zunehmend Chancen und ein Powerplay, das die Thuner zum 2:4 nutzten. Es kam für Gäste gar noch besser: Vor dem Thuner Tor kam Thomas Grüter frei zum Abschluss, schoss jedoch direkt auf Goalie Sven Körner, der den Konter lancierte. Reto Graber spielt den Ball von links einfach in die Mitte, wo ihn Yannick Schelbert unglücklich ins eigene Tor ablenkte. «Wir kassieren ein blödes Tor und liessen sie herankommen - bis zum Ausgleich», ärgerte sich Laely.
Dabei waren die Zuger gut in die Partie gestartet und hatten «ein schönes Polster» bis zu ersten Drittelspause, wie es Laely formulierte. Zwar glichen die Thuner die erste Führung der Zentralschweizer durch Simon Abt aus; Alexander Frey erwischte Petter Nilsson mit einem halbhohen Schuss in die weite Ecke. Doch danach bauten die Gastgeber ihre Führung aus. Marcus Thunvall vollendete eine Kombination über Billy Nilsson und Manuel Staub. Und kurz vor der ersten Pause nutzte abermals Thunvall eine doppelte Überzahl zum 3:1.
Dank diesem Erfolg halten die Zuger den Abstand auf den Playoffstrich bei drei Punkten und haben im Kampf um einen der begehrten Plätze an der Sonne weiterhin die beste Ausgangslage mit Partien gegen die direkten Konkurrenten Kloten-Bülach Jets und Chur Unihockey. Im Playoff-Fünfkampf mischen Uster und St. Gallen ebenfalls noch mit. Nach dem zweiwöchigen Meisterschaftsunterbruch wegen der WM-Qualifikation geht es für Zug United am 11. Februar gegen die Jets weiter. Die Zürcher Unterländer können die Zuger zwar nur noch rein theoretisch überholen, haben aber rechnerisch noch Chancen auf die Playoffteilnahme.
Zug United - UHC Thun 8:4 (3:1, 1:2, 4:1)
Sporthalle Schönenbüel, Unterägeri. 200 Zuschauer. SR Hohler/Koch.
Tore: 4. Abt (Poletti) 1:0. 7. Frey (Meier) 1:1. 8. Thunvall (Staub) 2:1. 20. (19:41) Thunvall (Billy Nilsson; Ausschlüsse Obi, Sigrist) 3:1. 25. Abt (Hietanen) 4:1. 32. Meier (Taurama/Ausschluss Markus Grüter) 4:2. 37. Yannick Schelbert 4:3 (Eigentor). 45. Zimmermann (Thomas) 4:4. 54. Staub (Billy Nilsson) 5:4. 57. Billy Nilsson (Staub) 6:4. 58. Vosta (Thomas Grüter) 7:4 (ins leere Tor). 60. (59:48) Thomas Grüter (Vosta) 8:4 (ins leere Tor).
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Zug United. 2mal 2 Minuten gegen UHC Thun.
Zug United: Petter Nilsson; Staub, Yannick Schelbert; Menon, Hietanen; Markus Grüter, Furger; Thunvall, Thomas Grüter, Billy Nilsson; Poletti, Koutny, Abt; Fiechter, Laely, Suter; Vosta.
UHC Thun: Körner; Michael Fankhauser, Stulz; Sigrist, Brügger; Meier, Saurer; Aebersold, Zimmermann, Taurama; Obi, Witschi, Kropf; Scheuner, Frey, Thomas; Graber.
Bemerkungen: Zug ohne Flütsch und Joshua Schelbert (beide verletzt) sowie Crivelli (U21). 58. Time-out Thun; anschliessend ohne Goalie.