01.
09.
2022
Nati Frauen U19 | Autor: Streiter Constantin

Phänomenale Wende gegen Weltmeisterinnen

Das Schweizer U19-Nationalteam der Frauen kommt im zweiten Gruppenspiel der WM in Kattowitz zu einem grossartigen 9:2-Sieg gegen Finnland. Dabei lag man gegen den amtierenden Weltmeister nach 20 Minuten noch mit 0:2 zurück. Somit steht die Schweiz sicher im Halbfinal, am Freitag winkt mit einem Punkt gegen Polen der Gruppensieg.

Phänomenale Wende gegen Weltmeisterinnen Die Schweizerinnen waren im Schlussdrittel kaum zu bremsen. (Bild: Karolina Sommer/IFF)

Nach dem souveränen Auftakt gegen Deutschland am Mittwochmorgen bekam es die Schweiz im zweiten Gruppenspiel mit Titelverteidiger Finnland zu tun. In den letzten beiden Direktduelle konnten die Finninnen aber bezwungen werden, und an der EFT im Oktober 2021 und an der U19-WM in Uppsala vor einem Jahr.

Beide Teams versuchten der Partie von Anfang an den Stempel aufzudrücken. Die Schweizerinnen konnten sich meist recht gut aus der eigenen Zone lösen. Nach knapp sechs Minuten ging dann aber Eerika Koski im hohen Slot vergessen und konnte unbedrängt zum 1:0 für Finnland verwandeln. Die Schweiz hatte von nun an etwas mehr Ballbesitz, doch nach knapp 10 Minuten ging Torschützin Koski erneut vergessen. Greber im Schweizer Tor rettete mit einer starken Parade. In der 12. Minute traf die finnische Verteidigerin Alma Laitila mit einem Weitschuss zum 2:0. Trotz guten Chancen auf beiden Seiten blieb es vorerst bei diesem Resultat. Der Rückstand zur ersten Pause war eher unglücklich und Seraina Fitzi meinte nach dem Spiel: «Die Trainer haben ein paar Sachen gesagt, die uns wieder positiv stimmten und appellierten an den Teamgeist.» Immerhin konnte die Schweiz das zweite Drittel mit einer noch anderthalb Minuten dauernden Überzahl beginnen.

Die verdiente Wende durch Wyss und Fitzi
Und tatsächlich dauerte es nach der Pause nur gerade 19 Sekunden, ehe Anja Wyss sehenswert zum 1:2 aus Schweizer Sich verkürzte. Sie reagierte im Getümmel vor dem Tor am schnellsten und traf per Direktabnahme aus der Luft. Gleich im nächsten Einsatz hatte die Torschützin eine weitere gute Torchance, scheiterte aber an Finnlands Torhüterin. In der 27. Minute bot sich der Schweiz die nächste Möglichkeit zum Powerplay - wieder wurde Turunen bestraft. Die Finninnen liefen in Unterzahl in einen Schweizer Konter, Liechti bediente Anja Wyss und diese traf zum zweiten Mal. Beim Zwischenstand von 2:2 hatten die Schweizerinnen nun das Momentum auf ihrer Seite.

Es dauerte bis nach Spielhälfte, ehe die Finninnen wieder einmal gefährlich vor dem Schweizer Tor auftauchten, doch Greber wehrte den Abschluss und auch den Abpraller ab. Von nun an hatte die Schweiz mehr Torchancen. Das 3:2 gelang der finnischen Meisterin Seraina Fitzi dennoch ein wenig aus dem Nichts, mit einem satten Schuss von der rechten Angriffsseite traf sie wunderschön zur erstmaligen Schweizer Führung. Über das besondere Spiel gegen die aus der F-Liiga bekannten Gegnerinnen meinte sie später: «Während dem Spiel dachte ich nicht wirklich an das. Erst als wir wirklich sehr deutlich in Führung lagen, kam es ein bisschen hervor, aber eigentlich konnte ich das gut ausblenden. Nach dem Spiel freut es mich dafür umso mehr.»

Erneut torreiches Schlussdrittel
Wer nach der zweiten Pause eine Reaktion des Weltmeisters aus Finnland erwartet hätte, sah sich enttäuscht. Die Schweizerinnen legten los wie die Feuerwehr und lagen nach 74 Sekunden schon 5:2 vorne. Die Finninnen wirkten desolat und nahmen nach dem nächsten Gegentor in der 45. Minute das Timeout. «Im Unihockey kann es immer schnell gehen. Die Trainer zeigten uns beim Timeout Auslösungen und erinnerten uns daran, dass das Spiel auf keinen Fall schon vorbei ist», erzählt Fitzi weiter. Doch es war unter anderem die Thurgauerin, die noch einmal traf. Nach dem 7:2 durch Laura Bertini mittels Penalty und dem 8:2 durch Lisa von Arx schoss die Kapitänin mit dem 9:2 in der 55. das letzte Tor des Spiels.

Somit hat die Schweiz eine denkbar günstige Ausgangslage für den weiteren Turnierverlauf erspielt und steht sicher im Halbfinal. Mit nur einem Punkt gegen Polen (Freitag, 19.00 Uhr) wäre auch der Gruppensieg Tatsache, somit würde am Samstag das zweitplatzierte Team aus der Gruppe B im Halbfinal warten - aller Voraussicht nach Tschechien, das heute eine spannende Partie gegen Schweden knapp mit 3:4 verlor. «So weit denken wir noch nicht», meint Seraina Fitzi. «Wir wollen wirklich Spiel für Spiel nehmen und denken noch nicht an das, was im Halbfinal sein wird.» Tatsächlich hatten sich die Schweizerinnen vor einem Jahr ebenfalls nach einem Sieg im zweiten Gruppenspiel gegen Finnland noch einen 1:1-Ausrutscher gegen Deutschland geleistet. 25 Tore in zwei Gruppenspielen sind aber eine klare Ansage des Teams von Cheftrainer Amos Coppe an die Konkurrenz.

 


Finnland U19 - Schweiz U19 2:9 (2:0, 0:3, 0:6)
Szopienice Arena, Kattowitz (POL). 282 Zuschauende. SR: Reichelt/Kostinek (CZE).
Tore: 6. Koski (Pietilä) 1:0. 12. Laitila (Turunen) 2:0. 21. A. Wyss (Larsson/Ausschluss Turunen) 2:1. 27. A. Wyss (Liechti/Ausschluss Turunen) 2:2. 38. Fitzi (Niederberger) 2:3. 41. (40:35) A. Wyss (von Arx) 2:4. 42. (41:14) Larsson (Gerber) 2:5. 45. Fitzi (R. Wyss) 2:6. 49. Bertini 2:7 (Penalty). 51. von Arx (Bertini) 2:8. 55. Fitzi (Niederberger) 2:9.
Strafen: 2x2 Minuten gegen Finnland.
Finnland U19: Rautakoski (51. Lyttinen); Parta, Virta; E. Pietilä, Maikola; Fredman, Laitila; Kattilakoski; Kuosmanen, Purhonen, Hämäläinen; Heikkinen, Koski, O. Pietilä; Turunen, Holmström, Nupponen; Mertanen, Eko.
Schweiz U19: Greber; Überschlag, Ritter; Weis, Bertini; Wiedmer, Koch; Anderegg; Niederberger, R. Wyss, Fitzi; A. Wyss, von Arx, Liechti; Larsson, Schaffer, Gerber; Hedlund, Renz.
Bemerkungen: Emilia Pietilä (Finnland) und Seraina Fitzi (Schweiz) als beste Spielerinnen ausgezeichnet. 45. Timeout Finnland.

 

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