03.
2007
Frauen NLA: Dem Leader deutlich unterlegen
Schon vor der Partie war klar gewesen, dass die Red Ants vom zweiten Tabellenrang in die Playoffs würden starten können. Dies dank der Niederlage des Konkurrenten Zug United in Bern, wenige Stunden vor dem Anpfiff. Dennoch stellte das Derby gegen Dietlikon eine wichtige Standort-Bestimmung dar. Es zeigte sich: Der Tabellenführer spielt momentan in einer eigenen Liga. Seit der vierten Partie der Playoff-Finalserie gegen die Red Ants in der letzten Saison hat Dietlikon nur noch gewonnen, ist Meister und Europacupsieger geworden, steht am nächsten Samstag im Cupfinal und hat in der gesamten Qualifikation nur einen Punkt abgegeben.
Start ins Mitteldrittel verschlafen
Dennoch hielten die Red Ants zu Beginn gut mit, Chancen waren auf beiden Seiten
zu verzeichnen. Der erste Treffer fiel in der 12. Minute, als Mirca Anderegg im
Slot einen Moment lang zu viel Platz eingeräumt wurde. Zu Beginn des zweiten
Abschnitts wurde das Heimteam aber regelrecht überfahren. Heusser (präziser
Schuss ins hohe Eck), Stadelmann und Anderegg (nach einem Fehlzuspiel Andrea
Eberles, welches das Prädikat magistral verdiente) erhöhten innerhalb von nur
zwei Minuten auf 0:4. Regula Kindhauser sah sich genötigt, schon früh ihr
Time-Out zu beziehen. Dieses schien seine Wirkung nicht zu verfehlen, war es
doch Petra Kundert, die nach einem schönen Zusammenspiel mit Gaby Breitenstein
bald darauf zum 1:4 verkürzte. Und 25 Sekunden später lenkte Lea Mayer ein hohes
Zuspiel Andrea Hofstetters spektakulär zum 2:4 ins Netz. „Da war natürlich auch
etwas Glück dabei“ schmunzelte die Torschützin, auf den schönsten Treffer der
Partie angesprochen. Gleichzeitig ärgerte sie sich: „Dass wir den Start ins
Mitteldrittel so verschlafen darf einfach nicht passieren. Wichtig wird für uns
im Hinblick auf eine allfällige Finalserie sein, das Spiel Dietlikons genau zu
analysieren. Heute hatten sie eindeutig zu viel Platz und konnten den Ball zu
ungestört laufen lassen“.
Dietlikon hält Druck stand
Im letzten Abschnitt versuchten die Red Ants alles, um zum Anschlusstreffer zu
gelangen. Aber selbst bei einem vierminütigen Powerplay resultierte nicht mehr
als ein doppelter Pfostenschuss Petra Kunderts. Die letzten Minuten brachte
Dietlikon souverän über die Bühne, spielte die aufgerückte Verteidigung der
Winterthurerinnen noch zweimal gekonnt aus und gewann letztlich etwas zu hoch
mit 2:6. Dietlikons Center Natalie Stadelmann zeigte sich zufrieden. „Nach dem
0:4 sind wir einen Moment nachlässig geworden, das müsste nicht sein. Aber sonst
haben wir den Rhythmus gut gefunden. Wir sind für die anstehenden Endspiele
bereit“. Die Red Ants sind auch bereit - für ihre Halbfinal-Serie gegen Zug. Ob
mehr drin liegt, muss nach der dritten Niederlage gegen Dietlikon in dieser
Saison bezweifelt werden.
Red Ants Rychenberg – Dietlikon 2:6 (0:1, 2:3, 0:2)
Oberseen, Winterthur – 270 Zuschauer.
SR: Bösch / Schwarz
Tore: 12. Anderegg (Heusser) 0:1; 22. Heusser (Anderegg) 0:2; 24. (23.17) Stadelmann (Schäfer) 0:3; 24. (23.41) Anderegg 0:4; 28. Kundert (Ordell) 1:4; 29. L. Mayer (Hofstetter) 2:4; 57. Bürgi (Stadelmann) 2:5; 60. Översveen (Schäfer) 2:6
Strafen: Red Ants keine; Dietlikon 3x2'
Red Ants: Oberli; Eberle, Nötzli; Ordell, Jud; Benz, L. Mayer, Hofstetter; Breitenstein, Kundert, Flückiger; Möhl, Füllemann, Kathriner
Dietlikon: Tomatis: Berner, Bürgi; Heusser, Klein; Stadelmann, Översveen, Schäfer; Suomalainen, Anderegg, Vögeli
Bemerkungen: 23.41 Time-out Red Ants; 29. Tor Suomalainen aberkannt (hoher Stock); 54. Lattenschuss Benz, 55. Pfostenschuss Kundert