06.
2020
Einheimisches Schaffen
Noch vor zwei Jahren hatten 10 von 12 NLA-Trainern keinen Schweizer Pass. Diese Zahl ist mittlerweile stark gesunken. Dafür erreicht die Anzahl Schweizer Trainer den höchsten Wert seit der Saison 2012/13.
Fünf Finnen, zwei Schweden und zwei Tschechen stiegen als Cheftrainer der Männer-Teams in der höchsten Schweizer Liga in die Saison 2018/19, dazu kam der Kosovare Luan Misini bei GC. Im Printmagazin vom Juli 2018 ging unihockey.ch deswegen der Frage nach: Wo sind die Schweizer Trainer? Zwei Jahre später hat sich einiges geändert: Der Finne Iivo Pantzar in seiner zweiten Amtszeit bei Chur Unihockey (seit 2019), sein Landsmann Jyri Korsman, der 2018 nach dem Könizer Meistertitel das schwere Erbe der Vereinslegende René Berliat antrat, Sarnens Eetu Vehanen und der Schwede Niklas Hedstal, der Zug United kurz vor dem Saisonabbruch zum Cupsieg führte, werden in der neuen Saison die einzigen Cheftrainer aus dem Norden in der höchsten Männer-Liga sein. Neu stehen dafür sieben Trainer mit Schweizer Pass an der Bande eines NLA-Teams, fünf mehr als noch vor zwei Jahren.
Zug United brachte dabei immerhin das Kunststück fertig, innerhalb von vier Jahren vier Trainer aus den vier grossen Unihockey-Nationen zu beschäftigen. Nach dem Aufstieg in die NLA 2017 mit dem Finnen Jarkko Rantala folgten Sascha Rhyner, Radim Cepek und vor einem Jahr Niklas Hedstal - der Schwede sorgte mit dem Cupsieg dafür, dass diese Trophäe nach Michal Rybka (2019, Tigers Langnau) erneut an einen ausländischen Übungsleiter ging, während der Schweizer Meistertitel seit 2015 (Johan Schönbeck/Wiler-Ersigen) immer an einen Schweizer Trainer ging - zumindest, wenn man den Luan Misini mitrechnet, der als Berner mit kosovarischem Pass in der Statistik eine Art Sonderstatus geniesst.
Positiv zu werten ist die Tatsache, dass bei der Suche nach einem neuen Trainer vermehrt auf einheimisches Schaffen gesetzt wird, auf jeden Fall. Auf die Saison 2020/21 hin wurden bei WaSa (Armin Brunner als Nachfolger von Fabian Arvidsson), Malans (Pius Caluori ersetzt Oscar Lundin) und Uster (Simon Meier übernimmt nach der Trennung von Mika Heinonen) neu Headcoaches verpflichtet, die bereits im selben Verein tätig waren. Vor einem Jahr ging der HCR als gutes Beispiel voraus, als mit Philipp Krebs der immer noch jüngste NLA-Trainer aus der U21 befördert wurde. Matthias Gafner stieg derweil bei den Tigers vom Assistenten zum Headcoach auf. Somit trifft auf alle fünf neuen Schweizer Headcoaches auch das Prädikat "interne Lösung" zu - man darf gespannt sein, wann auch mit diesem Brauch gebrochen wird.
NLA-Trainer nach Nationalität
Land/Saison | 2018/19 | 2019/20 | 2020/21 |
Schweiz | 2 | 4 | 7 |
Schweden | 2 | 3 | 1 |
Finnland | 5 | 4 | 3 |
Tschechien | 2 | 0 | 0 |
Kosovo | 1 | 1 | 1 |