09.
2008
Missglückter Malanser Saisonstart
Lauthals trieb der neue Tigers-Coach Philippe Soutter seine Langnauer Tiger auch noch fünf Minuten vor Schluss an. 5:2 stands zu diesem Zeitpunkt , doch Soutter - diesmal in Kutteli und kurzen Hosen an der Bande - spürte, dass seine Mannschaft nicht mehr mit der gleichen Konzentration in der Abwehr agierte wie zuvor. Die Malanser Alligatoren versuchten zudem mit sechs Feldspielern für mehr Druck zu sorgen. 90 Sekunden vor Schluss entwischte Langnaus Nationalspieler Simon Stucki der Malanser Abwehr und machte mit dem 6:2 ins leere Tor alles klar - und sorgte auch für Entlastung von Soutters Stimmbändern.
Fehler ausgenutzt
Im Vorfeld der neuen Meisterschaft wurden die Langnau Tigers als Titelfavorit neben Meister Wiler-Ersigen genannt. Neben dem neuen Coach wurden auch drei neue Ausländer verpflichtet. Ihrer Reputation wurden die Emmentaler gestern auch gerecht. 3:0 führten sie bei Spielhälfte nach einem Konter und zwei Fehlern in der Malanser Abwehr. Zweimal Stucki und Michael Hofer hiessen die Torschützen. Im ersten Drittel gestalteten die Alligatoren die Partie noch ausgeglichen, kamen auch zu guten Chancen, „doch wurden unsere Fehler im Mitteldrittel eiskalt ausgenützt", wie Alligators Assistenztrainer Patrick Britt treffend bemerkte.
Aufholjagd durch dumme Strafe gebremst
Geschlagen gaben sich die Herrschäftler aber nicht. Erst traf Johan Anderson mittels Penalty zum 1:3 (38.) und in der 45. Minute liess der junge Luzi Weber nach dem zweiten Malanser Tor die 380 Zuschauer in der Maienfelder Lust wieder hoffen. Derselbe Weber war es aber auch, welcher die Dummheit des Abends beging. Nach einem Bodenspiel musste er von der Strafbank aus mit ansehen, wie der tschechische Nationalspieler Ales Zalesny mit einem satten Weitschuss das vorentscheidende 4:2 (45.) erzielte. Und sechs Minuten später sorgte Marc Mühlethaler mit dem fünften Berner Treffer nach einem Solo-Vorstoss für einen weiteren Dämpfer bei den Hausherren.
Langnau mit breiterem Kader
Die Malanser fanden während dem ganzen Spiel selten ihren Rhythmus und machten sich mit Ballverlusten das Leben selber schwer. Und auch wenn es abgedroschen tönt - die Langnauer waren der erwartet schwere Gegner. Mit drei Linien konnten sie Druck erzeugen, während der Malanser Trainer Christer Bertilsson seine besten Kräfte auf zwei Linien bündeln musste. Ein solides Debüt zeigte dabei der neue Schwede Tony Eriksson. Auch der junge Verteidiger Martin Joss verdiente sich gute Noten.
„Werden uns anders präsentieren"
„Ich bin sehr zufrieden", meinte der Langnauer Soutter, „obwohl ich morgen mit einem Irokesen-Haarschnitt in der Halle auftauchen muss, nachdem Hofer ein Tor geschossen hat." Den Verlust wird er gerne in Kauf nehmen. Mit anderen Gefühlen verliessen die Malanser Trainer die Halle. „Heute gegen Chur werden wir uns anders präsentieren", verspricht Assistenztrainer Britt. Nach dem ersten Saisonspiel hielt sich die Enttäuschung noch in Grenzen. Ein Sieg gegen Chur würde mit Sicherheit für einen angenehmeren Wochenstart sorgen.
Alligator Malans - Tigers Langnau 2:6 (0:0, 1:3, 1:3)
Lust Maienfeld. - 380 Zuschauer. - SR Baumgartner/Kläsi.
Tore: 23. Stucki (Oilinki) 0:1. 25. Stucki (Aeschbacher) 0:2. 27. Hofer 0:3. 38. Anderson (Penalty) 1:3. 42. Weber (Anderson) 2:3. 45. Zalesny (Lehti/Ausschluss Weber) 2:4. 51. Mühlethaler (Markus Gerber) 2:5. 59. Stucki (Oilinki/ins leere Tor) 2:6.
Strafen: zweimal 2-Minuten gegen Alligator Malans.
Alligator Malans: Tönz; Joss, Max Riederer; Pfiffner, Capatt; Adank; Eriksson, Anderson, Weber; Ostransky, Dominioni, Peter Lüthi (47. Ruof); Peter Riederer, Schwarz.
Tigers Langnau: Philipp Gerber; Lehti, Wyss; Markus Gerber, Suter; Held, Blessing; Oilinki, Aeschbacher; Stucki; Mühlethaler, Pergelius, Zalesny; Rolf Lüthi, Liechti, Hofer.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Wyder, Tigers Langnau ohne Buser (verletzt). - 57. Timeout Alligator Malans.