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Niederlage im Bronzespiel nach Fehlstart
Das Schweizer Nationalteam der Männer reist ohne Medaille aus Chengdu ab. Im Spiel um den 3. Platz gegen Tschechien steht es vor Ablauf der zweiten Minute bereits 0:2 und kurz nach der ersten Pause 0:5. Nach einer kurzen Aufholjagd im Schlussdrittel treffen die Tschechen noch zweimal ins leere Tor.
Drei Tore in sechs Minuten - das hätten die Schweizer Nationalspieler nach dem Anschlusstreffer von Pascal Schmuki in der 39. Minute gebraucht, um den Tschechen die Bronzemedaille noch streitig zu machen. Drei Tore in sechs Minuten, dies war zugleich die katastrophale Bilanz der Startphase in diesem Spiel, das die Tschechen lange dominierten. Nach 83 Sekunden wurden Adam Zubek ein erstes Mal von der rechten Angriffsseite her angespielt, schon stand es 1:0 für die Osteuropäer. 32 Sekunden später doppelte Adam Hemerka nach, und noch vor Ablauf der 6. Spielminute war es Jakub Bursik, der nach einem Abpraller am schnellsten reagierte und zum 3:0 traf.
Die Szene war symptomatisch für den verhaltenen Start der Schweizer, die Tschechen waren im ersten Drittel viel wacher und aggressiver. Zwar jubelten die Schweizer kurz nach dem dritten Gegentor erstmals, doch der Treffer von Matteo Steiner wurde aberkannt. Danach hatte Persici eine gute Chance, kurz zuvor hatte Torhüter Schälin mit einer starken Parade nach einem Fehlpass im Spielaufbau das 0:4 verhindert. Nach 12 Minuten wurde wiederum Zubek im Angriff zu wenig bedrängt und erzielte den vierten Treffer für Tschechien, die Schweizer nahmen nun ihr Timeout.
Ein Hoffnungsschimmer im Schlussdrittel
Nach dem ernüchternden Start kam es zu einem Goaliewechsel, obwohl Nils Schälin sich nur wenig vorzuwerfen hatte und von seinen zu passiven Teamkollegen mehrmals im Stich gelassen wurde. Der eingewechselte Lukas Genhart musste kurz nach dem Seitenwechsel bereits einen nächsten Ball aus dem Netz fischen, wieder traf Zubek für Tschechien. Immerhin: Der tschechische Sturmlauf liess nun etwas nach, die Schweizer tauchten im Mitteldrittel etwas öfter vor Tomas Jurco auf, ohne jedoch zu reüssieren.
Im Schlussdrittel hatte Havlas die erste gute Möglichkeit nach zwei Minuten, es sah nicht nach einer Wende der Schweizer aus. Zehn Minuten vor Schluss erzielte Levin Conrad mit einem gezogenen Schuss von der rechten Bande den Anschlusstreffer. Bereits ab der 37. Spielminute versuchten es die Schweizer bei Ballbesitz mit sechs Feldspielern, und tatsächlich traf Schmuki nach einem perfekten Zuspiel von Noël Seiler aus naher Distanz zum 2:5.
Eigentor und Shorthander
Die Aufholjagd war damit aber zumindest resultatmässig schon zuende - zwei Minuten vor Schluss konnte Matteo Steiner einen Rückpass von Jan Zaugg nicht kontrollieren und der Ball kullerte bis über die eigene Torlinie. Ein unglückliches Eigentor und zugleich die definitive Entscheidung. Die Schweizer konnten danach noch in Überzahl mit sechs gegen vier Feldspielern antreten, doch Langer etwischte und bediente Delong zum 7:2-Schlussresultat.
Somit ging die Bronzemedaille der World Games 2025 an die Tschechen, die die Schweizer zu Beginn der Partie klar dominierten und danach nur wenig gute Möglichkeiten zuliessen. Das kurze Aufbäumen im letzten Drittel kam aus Schweizer Sicht zu spät, zu schwer wog die Hypothek des völlig misslungenen Starts in die Partie. Mit dem knappen Sieg gegen Lettland im ersten Spiel der Gruppenphase und der Halbfinalqualifikation erreichten die Schweizer das Minimalziel, mussten sich den drei Topnationen Schweden, Finnland und Tschechien danach aber jeweils klar geschlagen geben.
World Games 2025 Männer, Spiel um Platz 3
Tschechien - Schweiz 7:2 (4:0, 1:0, 2:2)
Xindu Xiangcheng Sports Center, Chengdu. 2000 Zuschauer. SR Boström/Söderman (SWE).
Tore: 2. (1.23) Zubek (Langer) 1:0. 2. (1.55) Hemerka (Zakonov) 2:0. 6. Bursik (Zubek) 3:0. 13. Zubek (Bursik) 4:0. 17. Zubek (Nemecek) 5:0. 35. Conrad (Hermle) 5:1. 39. Schmuki (Seiler) 5:2 (ohne Torhüter). 44. (43.02) Eigentor 6:2. 45. (44.31) Delong (Langer) 7:2 (Unterzahltor, ins leere Tor).
Strafen: 1x2 Minuten gegen Tschechien.
Tschechien: Jurco; Zakonov, Hemerka; Nemecek, Puncochar; Havlas, Benes, Hanak; Zubek, Langer, Bursik; Rypar, Delong.
Schweiz: Schälin (16. Genhart); Hollenstein, Schmuki; Bürki, Hermle; Conrad; Seiler, Hutzli, Persici; Steiner, Zaugg, Louis; Fitzi.
Bemerkungen: 12.03 Timeout Schweiz. Pascal Schmuki und Adam Zubek als beste Spieler ausgezeichnet.