16.
03.
NLA Frauen | Autor: Güngerich Etienne

"Müssen das Glück auf unsere Seite zwingen"

Die Wizards stehen in den Playoff-Viertelfinals gegen die Skorps mit dem Rücken zur Wand. Für Anja Wyss könnte das TV-Spiel vom Samstag der vorerst letzte Auftritt im Wizards-Dress sein. Die Nationalstürmerin wechselt auf nächste Saison in die SSL zu Endre.

Anja Wyss hofft auf den Umschwung in der Serie gegen die Skorps. (Bild: Dieter Meierhans)

Im zweiten Spiel der Emmentaler-Serie konnten die Wizards noch auf die Startniederlage reagieren und ausgleichen. Am Donnerstagabend gelang ihnen dies jedoch nicht mehr. Trotz einer schnellen Führung lagen sie nach zwei Dritteln vorentscheidend mit 1:5 zurück. Eine Schlussoffensive blieb aus, auch weil die Wizards schon früh auf zwei Linien reduzierten. Die Serie zeigt: Den Wizards fehlt nicht viel, sie können über weite Strecken mithalten. Doch die Skorps verfügen über die grössere Breite und somit mehr Substanz, was sich vor allem in den Schlussphasen auszahlt.

Im Team von Andi Seiler übernimmt Nationalspielerin Anja Wyss eine tragende Rolle. Die meisten gefährlichen Angriffe BeBu's laufen über die Rechtsauslegerin, die im Sommer nach Schweden spielen wird. Nach Spiel 4 hat sich Wyss kurz Zeit genommen, um über die aktuelle Situation zu sprechen.

In den Playoffs hat jedes Spiel seine eigene Geschichte. Wie sieht aus deiner Sicht diejenige der vierten Partie aus?
Wir gingen nicht zum ersten Mal in dieser Serie in Führung, das spricht sicher für uns. Doch dann schlichen sich immer mehr Eigenfehler in unser Spiel, die wurden von den Skorps gnadenlos bestraft. Ich denke jedoch, dass die Partie sehr umkämpft war und es deshalb nach 40 Minuten nicht 1:5 hätte stehen sollen.

Spielerisch hielten die Wizards in den ersten zwei Dritteln sehr gut mit. Verheerend war dann der Doppelschlag kurz nach Aufnahme des zweiten Drittels zum 1:4. Was war da los?
Das hätte uns nicht passieren dürfen. Es fehlte in dieser Phase an Qualität und Konzentration bei unseren Entscheidungen. Wir müssen dort cleverer agieren. Die Skorps haben es uns vorgemacht: wir laufen im Boxplay alleine aufs Tor, lassen die Chance aber liegen. Im Gegenzug kommt Selma Bergmann zu einem 1-gegen-0 und verwertet. Wenn wir dort kaltblütiger sind, können wir das Momentum vielleicht mal auf unsere Seite kippen.

Du findest also, dass ihr im Moment etwas auf der Suche nach dem Glück seid?
Wir haben in den letzten zwei Spielen nur gerade drei Tore erzielt. Wir brauchen auch wieder mal ein einfaches Tor, dass der Ball einmal über die Linie kullert. Verwerten wir die vorhin angesprochene Szene, nimmt das Spiel vielleicht eine ganz andere Richtung. Wir müssen einfach cleverer und abgeklärter agieren.

Nach dem vierten Gegentreffer musstet ihr bereits nach 23 Minuten runter auf zwei Linien. Es war offensichtlich, dass danach am Ende der Sprit fehlte. Zum Beispiel beim 6-gegen-5.
Es ist nie ideal, wenn man schon so früh auf zwei Linien runter muss. Es brauchte ein Zeichen und die Idee wäre gewesen, dass wir danach wieder auf drei Formationen umstellen oder zumindest ein paar Entlastungsspieler bringen können. Doch leider traf dies nicht ein, zudem holten wir zum Schluss noch eine Strafe, was zusätzlich Kraft raubte.

Hast du persönlich gespürt, dass es anstrengender war?
Ich war ja beim letzten Spiel krankheitshalber nur auf der Bank, darum ja. Aber sonst merke ich das meistens erst am nächsten Tag, wenn ich wieder in der Schule bin. (lacht)

Findest du den neuen Playoff-Rhythmus mit Wochenspielen gut?
Wenn man von Professionalisierung im Unihockey spricht, finde ich es die richtige Entscheidung. Der neue Rhythmus gibt mehr Erholungszeit als bei den Doppelrunden, auch wenn es von der einen oder anderen Spielerin dafür etwas mehr Organisation im Zeit-Management braucht. Von uns nehmen sich sehr viele die nötige Zeit, um sich auf die Spiele vorzubereiten und danach entsprechend zu erholen.

Gleich nach der Schlusssirene ist das ganze Team noch auf dem Feld zusammengekommen und hat zueinander gesprochen. Dabei übernahmen auch Patrick Eder (Goalietrainer) und die verletzte Nadia Cattaneo das Wort. Was haben sie gesagt?
Die Niederlage war im ersten Moment sehr enttäuschend, weil wir die Serie eigentlich ausgleichen wollten, wir aber nun stattdessen mit 1:3 zurück liegen. Die Message der beiden war: es war heute eigentlich kein Spiel, das einem Resultat von 2:7 entspricht. Wir müssen nun im Kopf sofort umschalten und nach vorne schauen. In der Vergangenheit haben wir es schon geschafft, dass wir nach einer Niederlage am nächsten Tag gewannen - auch gegen die Skorps.

Ihr gebt euch in dieser Serie also noch nicht geschlagen. Jetzt könnte der Druck ja bei den Skorps liegen, der vierte Sieg ist bekanntlich der schwierigste.
Die Skorps wählten uns als Viertelfinalgegner, obwohl sie das Sechstplatzierte BEO hätten haben können. Es motivierte uns von Beginn weg, ihnen zu zeigen, dass dies eine Fehlentscheidung war. Die Serie ist ausgeglichener als es der momentane Spielstand aussagt - wir sind nicht so weit weg.

Das nächste Spiel wird in Langnau ausgetragen und kommt im TV. Für dich sollte das kein Problem sein, oder?
(lacht) TV-Spiele aber auch für mich immer noch speziell. Ich freue mich sehr darauf, auf den Boden, die volle Halle, die Atmosphäre. Vor allem ist es aber für den Verein eine gute Gelegenheit, sich im nationalen Schaufenster zu präsentieren.

Es tu mir Leid, aber leider muss ich erwähnen, dass es für dich vorerst das letzte Spiel im Wizards-Dress sein könnte. Du hast ja deinen Wechsel zu Endre bereits bekannt gegeben.
Daran denke ich aber im Moment noch überhaupt nicht. Ich werde alles daran setzen, noch so viele Spiele wie möglich in diesem Dress zu absolvieren.

 

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