19.
10.
2016
NLA Männer | Autor: "Berner Zeitung"

Ein Fall für zwei

Niklaus Engel und Daniel Hahne betreuen die Langnauer Tigers zu zweit. Die beiden Trainer sind gleichgestellt das kommt hierzulande einem Novum gleich.

Ein Fall für zwei Niklaus Engel erhält seit dieser Saison Unterstützung von Daniel Hahne. (Bild: Fabian Trees)

Sonntagabend in der Weissensteinhalle, die Langnauer Tigers sind zu Gast bei Floorball Köniz. Noch gut sieben Minuten sind zu spielen, da erzielt das Heimteam mit einem schnellen Gegenstoss das 6:4. Langnau nimmt ein Time-out, die Spieler bilden einen Kreis. Bleibt die Frage: Welcher der beiden Cheftrainer ergreift jetzt das Wort?

Seit dieser Saison trägt Niklaus Engel die Verantwortung über die NLA-Mannschaft nicht mehr alleine. Zusammen mit Daniel Hahne führt er die Tigers in einer Doppelbesetzung, ein Modell, das hierzulande sonst kein anderes Team praktiziert. In Hahnes Heimat Schweden hingegen ist es üblich, die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. «Wir standen auch mit mehreren Schweizern in Kontakt, welche sich zu Beginn begeistert zeigten. Aber bei allen tauchten Bedenken und die Frage auf, wer dann das letzte Wort habe», sagt Langnaus Sportchef Marc Dysli. Hahne hingegen wusste selbstredend, worauf er sich einlassen würde.

Auf Wunsch von Engel

Dysli war als Spieler fünf Jahre lang in Schweden engagiert, weiss also ebenfalls, wie das Zweitrainersystem funktioniert. Der Anstoss kam aber von Engel: «Ich brauchte eine Veränderung. Es kostet viel Kraft, stets die gesamte Verantwortung zu tragen», sagt er. Kraft, die der 47-Jährige neben seinem Vollzeitpensum je länger, je weniger aufbringen konnte. Engel wünschte den Impuls, den er als «sehr interessante Herausforderung» bezeichnet.

Umso intensiver verlief die Vorbereitung des Langnauer Trainerstabs. Die Trainer mussten sich aufeinander einstimmen, trafen sich regelmässig, diskutierten unheimlich viel. «Da prallten Welten aufeinander», räumt Engel ein und fügt schmunzelnd an: «Wir sind uns darin ähnlich, in gewissen Situationen ziemlich stur auf einem Standpunkt zu beharren.»

Hahne hat eine klare Vorstellung davon, wie sein Team spielen soll. «Wir brauchen eine solide Struktur», sagt der Schwede. Basierend auf stabiler Defensive und viel Ballbesitz sollen die Tigers den Gegner überraschen. Hahne ist im Gespann der Taktiker. Das Spiel in Köniz beobachtet er ein wenig abseits. Hat er einen Änderungsvorschlag, gibt er diesen an Engel weiter. Dieser wirkt als Coach bei der Spielerbank, koordiniert die Formationen. Während der Partie sind die Rollen klar verteilt.

Engel betont, die Abstimmung sei weit fortgeschritten. Beide Trainer verfolgten dieselbe Spielidee, beide könnten ihre Stärken einsetzen. Gewisse Bereiche sind aufgeteilt; Hahne ist beispielsweise fürs Unterzahlspiel zuständig, Engel fürs Powerplay. Immer wieder sind kurze Absprachen nötig, bis Konsens erreicht ist. Risikofrei ist das System nicht, das weiss auch Sportchef Dysli. «In der Schweiz ist der Titel des Cheftrainers stark verankert.» Mit dem Schweden Hahne als Ergänzung zum Einheimischen Engel habe der Verein aber eine eher weniger riskante Lösung gefunden.

Das Time-out verfehlt den erhofften Effekt, es bleibt beim 4:6 aus Sicht der Tigers. Die Erwartungen hat Langnau mit Tabellenplatz sechs gerade erfüllt. Vor Köniz war am Samstag auch Meister GC (5:10) zu stark, gegen schwächer einzustufende Gegner agieren die Emmentaler aber überlegen. Die Samuelsson Brüder wissen zu gefallen, die Mehrheit des Teams ist derweil sehr jung und unerfahren. Gefragt ist Geduld.

Quelle: Berner Zeitung, Lukas Siegfried

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