01.
2005
CH-Cup Herren: Finaleinzug mit einer Demontage
Mit sechs Siegen in Serie, dadurch viel Selbstvertrauen und der finnischen Neuverpflichtung Neimo (Natispieler) als zusätzlichem Hoffnungsträger war Chur Unihockey zum Duell mit dem Europacupsieger angetreten. Die vermeintlich müden Europacuphelden rafften sich aber bemerkenswerter weise nochmals zu einer Glanzleistung auf und waren von Beginn weg hellwach, während dafür die Gäste ziemlich schläfrig wirkten. Allein im Startdrittel brachte die Berger-Truppe 18 Abschlüsse auf das Tor von Peng gegenüber nur deren sieben von Chur.
Das Skore von 2:1 war also viel zuwenig und gleichermassen gefährlich. Prompt glichen die Gäste zu Beginn des Mitteldrittels aus. Doch nun folgte nicht etwa die Wende im Spiel, sondern der Sturmlauf des Schweizer Meisters. Perfekt auf das gegnerische Spielsystem eingestellt, wurden Engel, Kamaj und Co. richtig gehend vom Feld gefegt. Innerhalb von nur 10 Minuten erzielten die Gastgeber fünf Tore, eines schöner als das andere. Dabei trafen alle drei eingesetzten Blöcke. Hervorzuheben gilt es aber die erste Formation, die in dieser Zusammensetzung und Form von keiner gegnerischen Mannschaft zu stoppen ist. 4 Mal, der sich seit dem Europacup in Hochform präsentierende Adrian Zimmermann, zweimal Hedlund (allein sein Powerplaytor war das Eintrittsgeld wert) und Bichsel skorten aus dieser Linie. Da auch die beiden anderen Linien überraschenderweise Chur körperlich überlegen waren, kam die Berger-Truppe nie mehr in Gefahr, das Spiel zu verlieren. Zudem war Goalie Patrick Kellenberger ein überaus sicherere Rückhalt. Smart auch, wie Matthias Hofbauer seine Linie zusammenhielt, obwohl die nominellen Verteidiger hinter ihm, Flury/Kaltenbrunner, gar nicht auflaufen konnte. Der SVWE-Captain verbuchte vier Assists und war damit zweitbester Punktesammler, obwohl dem frischgebackenen Berner Sportchamp ein Torerfolg vergönnt blieb. Nach diesem Halbfinaltriumph bietet sich den Mannen aus dem Hornusserdörfern Wiler und Ersigen nun also innerhalb von 12 Monaten die Chance, nach dem Schweizer Meistertitel, dem Europacupsieg auch noch den Cupsieg zu holen. Und dies erst noch in der Sportart Unihockey.
Wiler-Ersigen - Chur Unihockey 10:2 (2:1, 5:1, 3:0)
Wankdorfhalle, Bern - 1050 Zuschauer
SR: Kretz / Dönz
Tore: 2. A. Zimmermann (Gerber) 1:0, 18. A. Zimmermann (M. Hofbauer, Ausschluss F. Kaltenbrunner), 19. Engel (Lüthi) 2:1, 24. Engel (Cadisch, Ausschluss J. Schneeberger) 2:2, 28. Bichsel (A. Zimmermann) 3:2, 32. Rüegsegger (Luginbühl) 4:2, 33. Zurflüh (J. Schneeberger) 5:2, 35. A. Zimmermann (M. Hofbauer) 6:2, 38. Hedlund (M. Hofbauer, Ausschluss Hanzlik) 7:2, 49. A. Zimmermann (Thorsell) 8:2, 51. Hedlund (Thorsell) 9:2, 53. C. Hofbauer (M. Hofbauer) 10:2
Strafen: Wiler 1x2', Chur 4x2'
Wiler-Ersigen: Kellenberger; Bichsel, Thorsell; Hedlund, Gerber, A. Zimmermann; Schild, J. Schneeberger; C. Hofbauer, M. Hofbauer; Zurflüh; Koch, D. Zimmermann; Rüegsegger, Mühlethaler, Luginbühl
Bemerkungen: Wiler ohne Kaltenbrunner (krank), Flury und Keller (verletzt), Streit, Brechbühl, Krähenbühl und L. Schneeberger Ersatz; 17. Peng hält Penalty von M. Hofbauer
Best Players: A. Zimmermann / Weingart