30.
11.
2017

Die Legende vom Schlucksee

Voneschen Reto

Von: Voneschen
Reto

Social Media sei Dank: Da erfährt auch der Unihockeyinteressierte was neben dem Spielfeld so bei den Stars läuft. Aktuell konnte man verfolgen, dass die schwedischen Natifrauen sich in Spanien sonnen, die Finninnen in Dubai während das tschechische Team lieber zuhause blieb und bowlte. Die Schweizerinnen genossen ihr letztes Wochenende in einem Wellnesshotel im Schwarzwald. Keine schlechte Idee, denke ich, ein bisschen Entspannung, ein bisschen Teambuilding, bevor es dann am Wochenende losgeht. Aber dann sticht mir der Hashtag #schluchsee ins Auge. War die Schweizer Nati wirklich am legendären Schluchsee? Really?

Wer sich für den deutschen Fussball aus Tagen als die Schnäuzer nicht nur im November getragen wurden, interessiert, der muss beim Stichwort «WM-Vorbereitung am Schluchsee» unweigerlich schmunzeln. 1982 wars als Heroen wie Kalle Rummenigge (für die jüngeren Leser: Das war mal ein ganz passabler Stürmer), Paul Breitner oder Hanspeter Briegel (Kampfname «Die Walz aus der Pfalz») vor der WM in Spanien zwecks Vorbereitung am idyllischen Schluchsee eincheckten. Der DFB wollte neue Wege begehen und die Spieler nicht mehr wie in vorherigen Trainingslagern einkasernieren. Da kam ein Kurhotel wie gerufen.

Was sich dann im Schwarzwald wirklich so alles zugetragen haben soll, darüber streiten sich die Geister. Fakt war aber, dass vor 35 Jahren Fussballteams noch nicht so hermetisch abgeriegelt lebten wie heutzutage. Die deutschen Kicker wurden wie normale Hotelgäste einquartiert. Was natürlich dazu führte, dass sie keine Sekunde Ruhe hatten, sprich dauernd von Neugierigen angequatscht wurden. Auch die Pressevertreter logierten im gleichen Hause und bekamen natürlich mit, was die hochdekorierten Kicker so alles trieben.

Schnell wurde aus dem Schluchsee dann der «Schlucksee», denn manch einer der Profis soll die neu erlangten Freiheiten etwas gar offensiv ausgelegt haben. Von nächtlichen Besäufnissen war die Rede, exzessiven Pokerspielen und dazu sollen einige Spieler gar ihre heimlichen Geliebten in den Nachbarzimmern einquartiert haben. Kurz: Alles andere als ein vorbildliches Verhalten im WM-Trainingslager. Wieviel wirklich stimmt, ist Legende. Lother Matthäus, damals erst 20 und hoch motiviert für die WM, wunderte sich später, warum nur er und drei weitere Sportskameraden die morgendlichen - eigentlich obligatorischen - Dauerläufe bestritten.

Die damalige Nummer 1 im Tor, der Kölner Harald «Toni» Schumacher nannte die Dinge später in seinem Buch «Anpfif» beim Namen. «Einige bumsten bis zum Morgengrauen und kamen wie nasse Lappen zum Training gekrochen. Wieder andere gossen reichlich Whisky in sich rein, schlimmer als Quartalssäufer. Breitner hat fast alles mitgemacht, aber mit einem gewaltigen Unterschied zu den anderen. Am nächsten Morgen auf dem Spielfeld lief er wie ein Uhrwerk. Nur die, die mit ihm getrunken hatten, krebsten rum wie Schnapsleichen.»

Und die Moral von der Geschicht: Die nächsten Trainingslager fanden wieder in Sportschulen statt. Geschadet hat die Zeit am «Schlucksee» den Deutschen trotzdem erstaunlich wenig. In einem denkwürdigen Turnier erreichte die Bundeself das Finale, das sie dann gegen Italien verlor. Von daher ist die Hotelwahl von swiss unihockey gar nicht mal so schlecht. Und den Bildern nach waren die Schweizerinnen auch deutlich braver als die deutschen Kollegen einst. 

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