Aktuell
Topskorer Marke Eigenbau
Unzählige Sonntage verbrachte Matteo Steiner beim Strassenhockey an der frischen Emmentaler Luft. In seinem Quartier in Bowil liessen sich immer zehn oder mehr Jungs finden, die zum Spielen aufgelegt waren. Ein Nachbar war bereits ein Tigers-Junior, sein drei Jahre älterer Bruder Luca stieg ebenfalls ins Vereinsunihockey ein. Kurz: Es gab kein Entrinnen, aus Matteo musste ein Unihockeyaner werden. Unihockeyschule, so früh es ging. Einstieg bei Tigers Zäziwil, ab der U16 dann bei den Tigers Langnau. Der schon früh hoch aufgeschossene Steiner spielte meistens mit und gegen zwei Jahre ältere Junioren. Immer und bis heute an seiner Seite: Luca Fankhauser und Nick Pfister, das Trio bildet seit zwei Jahren sogar eine Wohngemeinschaft. Mit Fankhauser bestritt er auch die U19-WM 2021 in Brünn. „Diese Freundschaften bedeuten mir unendlich viel. Dass wir - gemeinsam mit meinem Bruder - nach dem langen Weg zusammen in der höchsten Liga spielen dürfen, ist ein Traum", sagt Matteo Steiner.
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Leseproben zu dieser Ausgabe
Joelssons letztes Kapitel
Top-Ausländerinnen sind in der UPL zuletzt rar geworden. Mit der dreifachen Weltmeisterin Sofia Joelsson gelang Piranha Chur aber ein Bombentransfer - wenn auch nur für eine Saison.
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Abenteurer Brunner
Der 18-jährige Ilja Brunner steht seit dem Sommer beim F-Liiga-Verein Nokian KrP unter Vertrag. Er investiert viel, um seinen Traum von der U19-Heim-WM zu verwirklichen.
Artikel lesenDer 18-jährige Ilja Brunner steht seit dem Sommer beim F-Liiga-Verein Nokian KrP unter Vertrag. Er investiert viel, um seinen Traum von der U19-Heim-WM zu verwirklichen.
Als im letzten Sommer die Draft-Zeremonie der F-Liiga über die Bühne ging und der junge Schweizer Ilja Brunner von Nokian KrP gezogen wurde, war hinter den Kulissen schon längst alles eingetütet und der Vertrag unterschrieben worden. Der HCR-Junior träumte bereits früh von einem Wechsel nach Finnland, gerne wäre er schon zwischen Schule und Beginn einer Lehre in den Norden gezogen. Doch dann erhielt er schnell eine Lehrstelle als Forstwart in Kleinandelfingen und setzte - zur Erleichterung seiner Eltern - vorerst auf die Ausbildung. Als er im Herbst des letzten Jahres nach einem Fussbruch viel Zeit zum Nachdenken hatte, waren die Wechselgedanken aber wieder da.
Er meldete sich bei einer Agentur, um sich nach einem Platz in einem U19- oder U22-Team zu erkundigen. An ein F-Liiga-Team dachte er dabei nicht direkt, sondern an einen guten Ausbildungsverein. Doch wie das Leben so spielt - in Nokia kam ein Torhüter durch den finnischen Militärdienst abhanden, ein zweiter wurde zu alt. Die perfekte Lücke für Brunner, um als dritter Torhüter mit dem Fanionteam zu trainieren und bei den Junioren zu spielen. In der Saisonvorbereitung kam er gegen die Oilers und Indians gar zu Einsätzen mit der ersten Mannschaft. Als Nokian KrP im Champions Cup Storvreta ausschaltete, war er in der Halle. „Bezüglich Qualität war das wie ein Länderspiel", schwärmt Brunner. Nur die laute Zuschauerkulisse vermisste er dabei und hofft, dass es im Halbfinal gegen Mlada Boleslav emotionaler wird.
Hilfe wenn gewünscht
Per Auto reiste Ilja Brunner mit seiner Mutter, die ihn in der ersten Woche im Norden begleitete, Ende Juli los. Bei seiner Ankunft am 1. August fand er in den Läden zwar kein Feuerwerk und musste auch sonst zu Beginn öfters mal die Übersetzungsdienste seines Smartphones nutzen, um sich bezüglich der ungewohnten Produkte in den Lebensmittelregalen zurechtzufinden. Mittlerweile kommt er aber gut ohne durch.
Im Team von Nokian KrP gibt es genug Teamkollegen, die wissen, wie der Umzug in ein fremdes Land für einen Neuling ist. Joona Rantala (ex-Zug), Valte Karvonen (letzte Saison bei Thurgau) und Valtteri Viitakoski (ebenfalls ex-Thurgau) stehen ihm mit Rat und Tat zur Seite, wenn er Hilfe braucht. Auch Cheftrainer Janne Kainulainen, einst bei Ad Astra unter Vertrag, kennt die Ausgangslage. „Ich brauche niemanden, der mir ständig über die Schulter schaut - aber wenn ich Fragen habe, helfen sie", sagt Ilja Brunner. Die ersten Hürden wie die Wahl der richtigen Aufenthaltsbewilligung sind genommen. Das Problem der Sprache dürfte noch eine Weile bestehen, vor allem in der Garderobe und im Teamchat. „Die Übersetzungen spucken manchmal lustige Resultate aus - notfalls muss ich halt nachfragen. Aber bei Videoanalysen verstehe ich dank den Bildern schon ziemlich viel", sagt Brunner schmunzelnd.
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Inhalt
Kurznews
Mobi verlängert, Steigers süsse Versuchung, Top-Manager Sankell, Baby Boom. Dazu wird gut gebrüllt.
Vom Talent zum Athleten
Die Technik lernte Matteo Steiner auf der Strasse und schiessen konnte er schon immer. Seit er auch in die Physis investiert, gehört er zu den besten Stürmern des Landes. Wenn die Halle kocht, blüht er besonders auf.
Topscorer Gala
Einmal im Jahr putzen sich die Schweizer Hallensportlerinnen und -sportler heraus und lassen sich feiern. Bereits zum 10. Mal lud die Mobiliar, Hauptsponsorin der vier grossen Hallensportarten, zur Topscorer-Gala.
Die Jets an der Topscorer-Gala in Bern.
Pingpong
unihockey.ch nimmt es mit Lisa Willener (Wizards) und Markus Lindgjerdet (HCR) kurz persönlich.
Das letzte Kapitel
Top-Ausländerinnen sind in der UPL zuletzt rar geworden. Mit der dreifachen Weltmeisterin Sofia Joelsson gelang Piranha Chur aber ein Bombentransfer - wenn auch nur für eine Saison.
Auf dem Höhenflug
Nach dem ersten Drittel der Qualifikation liegt Laupen auf dem feinen zweiten Platz. Auch dank der unerwarteten Topskorerin Alena Holst.
Walliser und Argentinier
In seiner mittlerweile siebten Saison pendelt der Gymnasiast Mathias Juon (20) aus einem 500-Seelen-Dorf in den Walliser Bergen fürs Unihockey nach Thun. Vor anderthalb Jahren gewann er mit der Schweiz Silber an der U19-WM und war Goalie des Allstar-Teams.
Thun-Goalie Mathias Juon marschiert ein.
Spiegelbilder
Schön und gut. Diese UPL-Stars überlassen nichts dem Zufall.
KI im Unihockey
Roland Wick, Hoffotograf bei Lok Reinach und Damian Keller, Chefredaktor von unihockey.ch, mit nicht abschliessenden Selbstversuchen im Bereich KI.
KI hat mit Unihockey noch gewisse Probleme.
Abenteuer Finnland
Der 18-jährige Ilja Brunner steht seit dem Sommer beim F-Liiga-Verein Nokian KrP unter Vertrag. Er investiert viel, um seinen Traum von der U19-Heim-WM zu verwirklichen.
Druck Heim-WM
Emil Johansson steht kurz vor seiner zweiten Heim-Weltmeisterschaft. Er tritt damit einem kleinen und exklusiven Klub bei.
Emil Johansson an der WM in Zürich. (Bild: Fabrice Duc)
Dunkle Zeiten
Kurz vor Saisonbeginn verkündete der SSL-Verein FC Helsingborg, diese Saison keine Spielerlöhne bezahlen zu können. Die Stars bekommen trotzdem was. Aber nicht vom Verein.
Kolumne
Schluss mit dem Zorro-Spektakel.