24.
06.
2011
Meisterschaft | Autor: Voneschen Reto

Als das Verbandsmagazin noch beim Präsi liegen blieb

Am Samstag findet die 19. Delegiertenversammlung von swiss unihockey statt. Wir blicken für einmal zurück und schauen, was vor 20 Jahren an der sechsten DV alles zu Diskussionen Anlass gab und wie Unihockey im Jahre 1991 aussah.
Als das Verbandsmagazin noch beim Präsi liegen blieb

Mark WolfBereits zum 19. Mal werden sich am Samstag in Winterthur die Delegierten der National- und Regionalliga, sowie die Vertreter von swiss unihockey zur Delegiertenversammlung (DV) treffen. Mit einem 172-seitigen Schmöker wurden die Delegierten über die Traktanden informiert. Mittlerweile operiert swiss unihockey mit einem Budget von acht Millionen (Saison 2011/12). Allein alle Auswahlteams kosten knapp 900'000 Franken. Bei den Mitglieder- versammlungen im Vorfeld gab die DV - nach einiger Vorarbeit - zu wenigen Diskussionen Anlass. Den Antrag zur Schaffung eines Sportkomitees zogen National- und Regionalliga zu Gunsten eines zusätzlichen Sitzes im Zentralvorstand (ZV) zurück. Zu Rochaden wird es im Zentralvorstand von swiss unihockey kommen. Finanzchef Walter Hostettler hat seinen Rücktritt bekannt gegeben, für ihn steht Susanna Krenger, die Präsidentin der Bern Capitals zur Wahl. Für den neuen Platz im ZV kandidiert Daniel Bareiss von den Zürcher Grasshoppers. Zur Wiederwahl stellen sich auch Zentralpräsident Edwin Wiedmer und Chef Auswahlen Mark Wolf. Von Amtes wegen haben Andreas Iseli (Präsident Nationalliga) und Joe P. Stöckli (Präsident Regionalliga) Einsitz im Zentralvorstand.

Emotionale Debatten
UNIHOCKEY ktuellSo weit, so gut. Werfen wir nun einen Blick 20 Jahre zurück. 1991 war der Schweizer Unihockeyverband sechs Jahre alt, und auf Kindergarten-Niveau bewegten sich auch teilweise die Mitglieder des noch sehr jungen Verbandes. Dies geht jedenfalls aus dem offiziellen Verbandsheftli „UNIHOCKEY aktuell" hervor, welches bei uns im Archiv den Schlaf des Gerechten schlummerte. Das Heft gab damals sehr zu reden. Vor allem die Verteilung war das grösste «Problem». Die 6000 Lizenzierten wurden nämlich nicht direkt beliefert, sondern «nur» die Vereine. So blieben die Magazine oft bei Präsidenten oder den «Postfachöffnern» liegen. An der DV selber entbrannte dann eine emotionale Diskussion über den Informationsfluss innerhalb des Verbandes. Gewisse Delegierte fühlten sich übergangen und vor allem nicht darüber informiert, was der Zentralvorstand jeweils beschloss. So wurde an der DV vorgeschlagen, das Heft ganz einzustellen oder zumindest nur im Abonnement abzugeben. Der Zentralvorstand wollte jedoch, dass jedes Mitglied das 16-seitige Heftli bekommt. Mit 188 zu 96 Stimmen wurde diesem Vorhaben dann auch zugestimmt. Pressechef Bartli Hunger wandte sich dann im Heft auch leicht verärgert an die Leserschaft. «Erst wenn alle dieselbe Sprache sprechen, kann das Verbandsimage auch nach innen gefördert werden. In diesem Sinne bleibt noch sehr viel zu tun.» Worte, die einem auch heute noch bekannt vor kommen.

Riesige Delegiertenversammlung
Das Budget von 700'000 Franken gab aber nicht nur wegen dem Verbandsheft zu reden. Die Organisatoren des Dreiländerturnieres rechneten nicht sauber ab, was der Revisionsstelle sauer aufstiess. Weniger zu reden gab die Statutenänderung. Vor 20 Jahren wurden die Regionalverbände eingeführt. Ebenso wurde beschlossen, dass die Delegiertenversammlung nicht mehr mit 300 (!) Delegierten abgehalten werden soll. Statistisch gesehen musste damals also jedes 20. Mitglied an die DV gehen. Auf den heutigen Mitgliederbestand umgerechnet, wären das 1500 Delegierte. Für Nostalgiker, der ZV von 1991: Giuseppe Genetelli (Präsident), Leo Buser (Vizepräsident), Martin Biderbost (Finanzen), Mario Antonelli (TK), Roger Marti (Ausbildung), Andrea Darms (Schiedsrichter) und ein gewisser Philippe Soutter, welcher als PR-Chef wirkte.

Der Wunderstock ist da
Doch nicht nur wegen der Geschehnisse an der Delegiertenversammlung lohnt sich der Blick in die Trouvaille «UNIHOCKEY aktuell». Im Heft selber hatten auf zwei Seiten sämtliche Ligaeinteilungen von NLA bis Junioren C - damals noch die unterste Stufe - Platz. Die Frauen-Abteilung mit 59 Teams umfasste die NLA und sieben Regionalgruppen. 1991 war auch das Jahr in welchem der legendäre PRO STICK - der weisse Stock mit dem giftgrünen Schaufel - auf den Markt kam. 27 Franken kostete die damalige Waffe, gar nur 22.85 wenn gleich zehn Stück geordert wurden. Beworben wurde der Wunderstock mit dem Slogan „Über 90 % der finnischen Nationalmannschaft spielt damit". Die restlichen zehn Prozent dürften wohl die Torhüter gewesen sein.
Ebenfalls amüsant die internationalen Meldungen. Der IFF bat beispielsweise den Schweizerischen Unihockeyverband sechs Schiedsrichter zu melden, welche internationale Spiele pfeifen können. In einem gemeinsamen Kurs mit schwedischen und finnischen Kollegen würden sie auf die internationalen Aufgaben vorbereitet. Auch interessant: Für 495 dänische Kronen konnte vor 20 Jahren noch an den offenen dänischen Meisterschaften in Aalborg teilgenommen werden.

Emmentaler Kampfkraft
ZäziDie Nummer 1 in der Schweizer Unihockeyszene war damals noch der UHT Zäziwil. Die ersten drei Titel seit Beginn der SUHV-Meisterschaft im Jahre 1985 gewannen die Emmentaler - auf dem Kleinfeld, notabene. Erst mit der Umstellung aufs Grossfeld musste Zäziwil die Vorherrschaft an Rot-Weiss Chur abgeben, wurde aber immerhin zweimal Vizemeister. Im Artikel «Erfolge dank Kampfkraft und Dörfligeist» wurde der Vor-Vorgängerverein der heutigen Unihockey Tigers Langnau genauer beleuchtet. Zwar genossen die «Unihöckler» dank innovativen Ideen (beispielsweise einem Autowaschtag und einem Raclette-Abend zur Aufbesserung der Vereinskasse) hohes Ansehen im Dorf, doch Grossfeld-Trainingsmöglichkeiten waren damals Mangelware. Nur am Samstagmorgen konnte im zehn Kilometer entfernten Zollbrück auf Grossfeld trainiert werden. Selbst für die «Emmentaler Gringe» eine harte Nuss.

Fotogalerien

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3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
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6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

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