10.
2002
Herren NLB: WaSa mit blauem Auge davon gekommen
Bei der Ankunft des Gästeteams in Bülach regnete es gewaltig. Und noch ein tristerer Anblick bot das Ambiente bei Anpfiff der Partie. Höchstens 30 Zuschauer hatten sich in die Kasernenhalle verloren. Der schlechte Saisonstart der Einheimischen (1 Punkt aus 5 Spielen) hat Spuren hinterlassen. Dementsprechend war denn auch die Partie. Eine Orgie aus Fehlpässen und taktischem Blödsinn. Wohl hatten die Fürstenländer bedeutend mehr Ballbesitz, jedoch nicht mehr Tempo als ein besseres 1. Liga Team. Diese Verfassung weiss auch ein spielerisch limitiertes Team wie Bülach zu nutzen. Bereits in der dritten Spielminute gingen die Zürcher in Führung. Zuerst reagierte der Leader ratlos, danach planlos, und schon war Pause.
Im zweiten Spielabschnitt entwickelten die St. Galler so etwas wie Druck. Und prompt erzielten sie den Ausgleich. Furrer markierte mit einem Schlenzer. Fünf Minuten später traf Valt im Powerplay zur erstmaligen Führung. Manch ein WaSa-Spieler sah die Partie in die richtigen Bahnen gelenkt, doch zwei Minuten später kachelte es wieder hinter Müggler. 2 zu 2 und erneutes Zittern beim Gast. Dies war die beste Phase der Partie, nicht, weil sie attraktiv gewesen wäre, sondern weil wenigstens einige Tore vielen. So brachte Thürlemann kurz nach dem Unentschieden seine Farben wieder in Front. Ein unattraktives Hockeyspiel ging in die zweite Pause.
Der Lichtblick im letzten Durchgang war bestimmt, dass die Fürstenländer den 1-Torevorsprung über die Zeit retteten. Zu bemerken ist auch, dass WaSa, seines Zeichens Leader, im letzten Spielabschnitt höchstens drei Schüsse auf des Gegners Tor brachte. Bülach hätte eigentlich einen Punkt verdient, da wenigstens ein gewisser Wille sichtbar war. Spielerisch spiegelten die Zürcher aber ihren Tabellenplatz.
Fazit, WaSa spielte zwar schlecht, aber es gewann. Der Leader ist weiter ungeschlagen. Am Sonntag trifft WaSa um 1700 Uhr in St. Gallen (Steinachhalle) auf Thun. Eine grosse Leistungssteigerung ist gegen diesen Gegner nötig, um die Serie fortzusetzen. Vor dem grossartigen Heimpublikum wird WaSa diese aber bestimmt erbringen.