19.
03.
2011
NLB Männer | Autor: Voneschen Reto

Wechselbad der Gefühle

In extremis hat der UHC Sarganserland am Sonntag mit einem 5:4-Auswärtserfolg ein Entscheidungsspiel im Unihockey-NLB-Playoff-Halbfinale gegen Eggiwil erzwungen. Nach der 2:5-Heimniederlage am Samstag deutete alles auf ein Saisonende für den UHCS hin.

Noch lange nach Spielschluss haderten die Akteure des UHC Sarganserland am Samstagabend vor allem mit ihrer eigenen Leistung. Irgendwie klemmte es beim UHCS, es fehlte der letzte Zwick an der Geissel, wie es im Volksmund so schön heisst. Zwar erarbeiteten sich die Sarganserländer ein deutliches Chancenplus, doch nutzen konnten sie jene nicht. Die Visiere der UHCS-Angreifer waren auf alles eingestellt - nur nicht auf «Tor».
«Es schlich sich irgendwie das Gefühl ein, «wir gewinnen ja sowieso irgendwie am Schluss» », musste Verteidiger Lambros Bozatzis rückblickend eingestehen. So wie in Spiel 1, dem wunderbaren Abend in Grabs. Doch diesmal fand die Partie in Bad Ragaz statt und ein Happy-End blieb aus. Der Eggiwiler Schwede Erik Wilderoth erwies sich als Partybremse und schockte die UHCS-Akteure und ihre Anhänger mit dem 4:2 in Unterzahl in der 54. Minute. Kurz vor Schluss setzte Eggiwil mit dem 5:2 ins mittlerweile verlassene UHCS-Tor den Schlusspunkt eines verkorksten Sarganserländer Abends.

Starke Reaktion
Mit einem Schlag hatten sich die Karten verändert. Nun waren die Trümpfe in Berner Hand, denn die Sarganserländer hatten noch keine der drei bisherigen Auswärtspartien in Zollbrück gewinnen können. «Wir dürfen jetzt den Kopf nicht hängen lassen», munterte Trainer Patrik Davidsson seine Schützlinge schon kurz nach Spielende auf. Und mitten in das Hadern mischte sich auch eine Spur Trotz ein. So eine schwache Leistung sollte nicht im Gedächtnis der UHCS-Anhänger haften bleiben.
Mit der Wut im Bauch zeigten die Sarganserländer Unihockeyaner denn am Sonntag auch eine ihrer besten Saisonleistungen. Ganz im Gegensatz zu den wohl zu selbstsicheren Bernern, welche nach dem Break am Samstag bereits die Aufstiegsspiele gegen Uster vor Augen hatten. Der UHCS spielte druckvoll und mit Herz und liess sich auch nicht von einem frühen Gegentreffer und gleich zwei verwandelten Strafstössen der Berner beeindrucken.
Gleich dreimal glich der UHCS einen Rückstand auf. Erst Samuel Pfiffner zum 1:1 (10.), dann Martin Sauter zum 2:2 (25.) und dann Raphael Britt (32.) zum 3:3. Pfiffners 4:3 (38.) beantwortete Martin Reber mit dem zweiten Penaltytreffer (39.). Das goldene Tor erzielte Samuel Altherr bereits in der 44. Minute. Cool brachten die Sarganserländer danach den knappen Vorsprung über die Zeit.

Finalissima am Samstag
«Wir waren das bessere Team, weil wir den Sieg mehr wollten», war Verteidiger Bozatzis überzeugt. «Am Sonntag ging endlich wieder einmal alles auf», freute sich der Nesslauer Export. Es zeigte sich einmal mehr, dass die Sarganserländer dann am besten sind, wenn es wirklich darauf ankommt. So kommt es nun am Samstag zum Entscheidungsspiel in Bad Ragaz um 20.30 Uhr. Nach den bisherigen vier turbulenten Halbfinalspielen ist die Ausgangslage völlig offen, wer in die Aufstiegsspiele gegen Lok Reinach oder Uster einziehen wird. Einzig etwas ist vorprogrammiert: Spannung.

Sarganserland - Eggiwil 2:5 (1:1, 0:1, 1:3)
Unterrain Bad Ragaz. - 150 Zuschauer. - SR Sutter/Werthmüller.
Tore: 4. Kiener (Wilderoth) 0:1. 7. Emanuel Furger (Disch) 1:1. 38. Bieri (Röthlisberger) 1:2. 43. Schlüchter (Brechbühl) 1:3. 45. Gamma (Giger) 2:3. 54. Wilderoth (Kiener/Ausschluss Berger!) 2:4. 60. Bigler (Berger) 2:5 (ins leere Tor).
Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Sarganserland. 6-mal 2 Minuten gegen Eggiwil.
Sarganserland: Vetsch; Bozatzis, Sturzenegger; Britt, Samuel Altherr; Brunner, Disch; Gamma, Giger, Pfiffner (52. Good); De Coi, Sauter, Grass (41. Kohler); Emanuel Furger, Müller, Adrian Altherr.
Bemerkungen: Sarganserland ohne Camenisch, Scherrer (überzählig).

Eggiwil - Sarganserland 4:5 (2:1, 2:3, 0:1)
BOE Zollbrück. - 260 Zuschauer. - SR Brändli/Labruyere.
Tore: 2. Wilderoth (Bieri) 1:0. 10. Pfiffner (Giger) 1:1. 20. Schlüchter (Brechbühl) 2:1. 25. Sauter (Samuel Altherr) 2:2. 29. Röthlisberger 3:2 (Penalty). 32. Britt 3:3. 38. (37:03) Pfiffner (Gamma) 3:4. 39. (38:59) Martin Reber 4:4 (Penalty). 44. Samuel Altherr (Sturzenegger) 4:5.
Strafen: keine Strafen gegen Eggiwil. 1-mal 2 Minuten gegen Sarganserland.
Sarganserland: Vetsch (Arambasic); Britt, Samuel Altherr; Sturzenegger, Bozatzis; Brunner, Disch; Kohler, Sauter, De Coi; Gamma, Giger, Pfiffner; Adrian Altherr, Müller, Emanuel Furger.
Bemerkungen: Sarganserland ohne Camenisch, Scherrer (überzählig). - 58. Timeout Eggiwil.

Share
Die Kloten-Dietlikon Jets freuen sich, mit Pyry Kauppinen einen vielversprechenden Neuzugang für die kommende Saison präsentieren zu dürfen. Vielseitiger Finne für die Jets
Mischa Zbinden, Adam Torkelsson, Jack Noaksson, Janic Moser und Timo Wiedmer verlassen den UHC Thun. Dafür stossen Laurin Münger und Luca Ruch neu zu den Berner... Kaderveränderungen bei Thun
Die beiden ausländischen Verstärkungsspieler Tuure Ailio und Marius Pedersen werden die Kloten-Dietlikon Jets verlassen. Beide bestritten zwei Saisons in der NLB bei den... Pedersen und Ailio verlassen die Jets
Am Wochenende gewinnt in Sarnen und Kloten jeweils das Auswärtsteam, sodass Ad Astra Obwalden sich nach Ticino als zweites Team für die Aufstiegsspiele zur UPL qualifiziert.... Auch Obwalden spielt um den Aufstieg!

Community Updates

Tabellen

1.UHC Thun+9756.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+4349.000
3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

Quicklinks